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/ Wort zum Tag

Josua 2,11

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Und seitdem wir das gehört haben, ist unser Herz verzagt und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden."

Josua 2,11

Von einer mutigen Frau lese ich im zweiten Kapitel des Buches Josua. In einer gewagten Aktion stellt sie sich in Jericho gegen ihren eigenen König. Sie lässt zwei israelitische Spione an einem Seil an der Stadtmauer herab und rettet ihnen damit das Leben. Die beiden Männer sind nach vierzigjähriger Wüstenwanderung ihres Volkes nach Jericho in Kanaan gekommen. Sie wollen schauen, wie man das Land am günstigsten erobern kann.
Mutig war sie, die Rettungsaktion dieser Frau aus Jericho. Aber auch auf andere Weise zeigt sie ihre Courage:
„Der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden (Jos 2,11)“.
So sagt sie es zu den beiden Kundschaftern. Und aus ihrem Mund hört sich das anders an als aus dem Mund eines Israeliten, der mit dieser Glaubenstradition aufgewachsen ist und ganz selbstverständlich sagen kann: „Der Herr, unser Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden.“ Es ist ein umfassendes Bekenntnis, das sie hier ausspricht. Ein Bekenntnis zu dem Gott, der Herr aller Dimensionen ist. Herr über das Leben der Menschen und der gesamten Schöpfung auf Erden von der Geburt bis zum Tod. Herr über auch alles Unbekannten, alles Unfassbaren, alles Unbegreiflichen und Wunderbaren, das mit dem Begriff „Himmel“ umschrieben ist. Rahab ist eine Frau, eine Prostituierte, eine Heidin, für die Israeliten eine Ausländerin. Im damaligen Umfeld galt sie als in Glaubensfragen unfähig und war gesellschaftlich nicht akzeptiert.
Ausgerechnet sie aber hat erkannt, was wichtig und richtig ist: „Der Herr, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden“.
Rahab bekennt sich damit nicht nur zum Gott Israels, der im Gegensatz zu den Göttern ihres Volkes steht wie Baal oder Astarte. Im weiteren Sinne geht es hier auch um den Gott, der Mensch geworden ist. Der damit ein Stück Himmel auf die Erde gebracht hat. Der gezeigt hat, dass ich mich nicht allein mit den Belastungen meines Lebens herumquälen muss. Es gibt viel Leid und viel Schuld in dieser Welt, auch in meinem eigenen Leben. Aber es gibt auch jemanden, der das, was mich bedrückt, auffängt. Jemanden, der mitträgt. Jemanden, der trösten und mir neuen Mut schenken kann. Dafür ist Jesus Christus auf die Erde gekommen. Manchmal stellt er mir einen Menschen zur Seite, der zuhört, hilft oder auch einfach nur da ist. Ich kann mit seiner Hilfe auch selbst ein Stück Himmel auf die Erde bringen. Dabei muss ich nicht gleich jemandem das Leben retten, so wie Rahab es getan hat. Es reicht auch schon, wenn ich das, was ich zur Verfügung habe an Zeit, Geld und innerer Zuwendung mit anderen teile und dabei ein Stück neues Zuhause verschenke. Den Flüchtlingen beispielsweise, die nach schlimmen Erfahrungen in ihren Heimatländern zu uns kommen und sich in einem fremden Land zurechtfinden müssen.

Rahab, die Ausländerin aus Jericho, hat einen Platz im Stammbaum Jesu gefunden. Sie ist nämlich eine direkte Vorfahrin von König David, dem Ahnherrn von Jesus.  Rahab hat damit Teil an der Menschwerdung Gottes. Ihr Bekenntnis, dass Gott beides ist, ein Gott des Himmels und ein Gott der Erde, ist nicht nur mit dem, was sie damals an anderen getan hat, ganz praktisch Wirklichkeit geworden.
Denn Jesus Christus, unser Heiland ist bei dem, was Rahab damals gesagt hat, bereits im Blick. Ist das nicht ermutigend?

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