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/ Wort zum Tag

Johannes 14,6

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Johannes 14,6

Christus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Das große Wort, das über diesem Tag steht, steht nicht für sich allein. Jesus hat es nicht einfach so gesagt. Er antwortet auf eine Frage, die auch heute hochaktuell ist. Thomas hatte sie gestellt, dieser wohl kritischste unter den Jüngern Jesu. Ganz schlicht und ergreifend fragt er nach dem Weg, dem Weg zum Leben, zum lebendigen Gott. Er möchte wissen, wo Jesus bleibt, wenn er die Jünger verlassen hat und wie man zu ihm kommen kann.
Die Frage nach dem Weg ist eine große Frage, auch heute. Schon die Frage, wie der Weg durch den Tag verlaufen soll, kann Mühe machen. Aber dann: Der Weg durch das ganze Leben? Der Weg unserer Gemeinden, unserer Gesellschaft? Der Weg Europas in diesen angespannten Zeiten? Worauf kommt es an? Wohin geht das alles? Welcher Weg führt zu einem guten Ziel, ja, zu dem Ziel, das Gott für den Menschen vorgesehen hat. 
Darüber haben die Menschen aller Generationen nachgedacht. Darüber haben Philosophen und Theologen spekuliert. Alle Weltreligionen bieten Wege an, die zur Reife, zur Erfüllung und zur Vollendung des Menschen führen sollen. Die einen sprechen vom „inneren Weg“, den man gehen soll, andere wiederum empfehlen Pilgerwege wie den Jakobsweg, die dazu helfen sollen, ein erfülltes Lebensziel zu finden. Aber was ist der richtige Weg durch das Leben? Und was ist das Ziel?

Die Antwort, die Jesus gibt, ist eine Provokation. Er antwortet schlicht und ergreifend mit diesem unglaublichen „Ich bin“. „Ich bin der Weg“, sagt er. Und weil das so ist, tun sich ja heute auch so viele schwer mit diesem Wort. Sie lassen auch gern den Zusatz von Jesus „niemand kommt zum Vater denn durch mich“ weg. Denn sie halten es nicht für möglich, dass es nur diesen einen Weg zu Gott geben soll. Sie möchten die Diskussion offenhalten, dass es doch verschiedene Wege nach Rom geben könnte. Sie möchten tolerant sein, zumal sie ja wissen, dass sie arg angegriffen werden, wenn sie es bei dieser Einseitigkeit belassen. Sie meinen, dass das mit Jesus wohl uns in unseren westlichen Breiten gilt, aber doch nicht für alle Menschen. Und überhaupt: Sie möchten auch denen Raum lassen, die sagen: An Gott glaube ich wohl, aber wozu denn Jesus?

Nein, sagt Jesus. Sein herrschaftliches und unmissverständliches „Ich bin“ lässt keine Diskussion zu. An ihm, Jesus scheiden sich die Geister. Auf die Frage nach dem rechten Weg durch das Leben gibt Jesus nur eine Antwort: Er selbst ist der Weg. Und er fügt hinzu: Und die Wahrheit und das Leben. An dieser Aussage kommt niemand vorbei, der mit dem christlichen Glauben zu tun haben will. An Jesus kommt niemand vorbei, ja noch viel mehr, der christliche Glaube ist Glaube an Jesus,  oder er ist kein christlicher Glaube. Und das gilt nicht nur für uns hier im Westen Europas, sondern für alle Völker, ohne Ausnahme.

Jesus hat die Sinnfrage beantwortet, denn sein Kommen in diese Welt zeigt an, dass wir Menschen Gottes geliebte Geschöpfe sind. Jesus hat am Kreuz ein für allemal die Schuldfrage des Menschen gelöst. Wer sich an ihn klammert, der ist frei von Schuld und Sünde, denn Jesus hat sie getragen. Jesus hat die Frage nach dem Wohin, nach dem Ziel gelöst: Wer bei ihm bleibt, den wird er einmal in die Arme nehmen und ihm dauerhaftes Leben schenken, denn er ist auferstanden. Aber Jesus hat auch die Frage nach dem Weg gelöst: Ihm hinterher gehen, bei ihm und seinem Wort bleiben, das gibt Orientierung für das eigene Leben, denn er ist der mitgehende Herr.

So wird das große und so anstößige Wort Jesu für uns Christen zu einem Wort der Orientierung und des Trostes. Jesus selbst steht vor uns und zeigt die Richtung an.  Er ist der einzige Trost im Leben und im Sterben. Aber was für ein Trost!

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