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/ Wort zum Tag

Johannes 14,23

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen."

Johannes 14,23

Liebe vollbringt wahre Wunder. Sie verändert Menschen, nicht nur ihr Verhalten. Das können Eltern schmunzelnd beobachten, wenn der verliebte Sohn oder die verliebte Tochter aus Liebe etwas tun oder lassen, woran vorher nicht zu denken war. Missmutig Pubertierende werden freundlich. Willig werden bisher nur widerwillig übernommene Aufgaben erledigt.

Wunderbar, was Liebe bewirkt. Sie macht achtsam für andere. Sie macht aufmerksam für die Bedürfnisse und Wünsche des geliebten Du. Seine Worte bekommen besonderes Gewicht. Gute Worte tun gut, barsche Worte weh. Ernste Worte hören wir aufmerksamer. Wo das alles nicht mehr der Fall ist, da ist die Liebe gefährdet. Deshalb ist allen, den jung Verliebten und den schon lange Liebenden dringend zu raten: Habt acht auf eure Liebe!

Im Johannesevangelium wird auch von der Liebe gesprochen. Von unsrer Liebe zu Jesus und von Gottes Liebe zu uns. Klingt das für Sie romantisch oder frömmelnd? Diese biblische Redeweise erinnert uns daran, dass es sich bei unserem Glauben um eine Liebesbeziehung handelt. Glauben ist kein Für-wahr-Halten von irgendwelchen Bekenntnissätzen. Glauben ist eine Du-Beziehung zu Jesus und seinem himmlischen Vater.

Jesus hat seine Jünger um sich versammelt. Es sind nur noch wenige Stunden, bis er sie verlassen wird und den Weg ans Kreuz gehen muss. Beim letzten Zusammensein muss gesagt werden, was noch gesagt sein muss, was Jesus am Herzen liegt: „Bleibt in meiner Liebe!“ Und das meint kein romantisches Gefühl, sondern: „Haltet mein Wort.“

„Wer mich liebt, wird mein Wort halten.“ Diese Feststellung hört sich so selbstverständlich an! „Wer mich liebt, wird mein Wort halten.“ Wem Jesus von Herzen wichtig ist, dem kann nicht gleichgültig sein, was er gesagt und was er zu sagen hat. Doch, die Selbstverständlichkeit ist so selbstverständlich nicht. Ich will Jesu Wort auch als Rückfrage an unseren Umgang mit dem Wort Gottes hören. Lassen wir uns etwas gesagt sein – oder haben wir unsere Lieblingsworte? Worte, die uns guttun, ja, die hören wir gern. Aber wie ist es mit den Worten, die uns herausfordern, unseren Lebensstil, ja, unser Leben zu ändern? Schieben wir die nicht gerne auf die Seite? Jesus möchte, dass wir alle seine Worte hören und halten.

Ich höre  das, was Jesus sagt,  nicht nur als eine persönliche Rückfrage, sondern auch als Anfrage an unsere evangelische Kirche, die „Kirche des Wortes“ sein will. Wie wird in ihren Gemeinden mit dem Wort Jesu, dem Wort Gottes umgegangen? Welchen Stellenwert hat es? Wird es gehört? Wird es gehalten? Das  Reformationsjubiläum 2017 fordert uns auf, das Selbstverständliche wieder zur Selbstverständlichkeit zu machen! Wichtiger als alle Aktionen, Projekte und Programme ist, dass in seiner Kirche Jesu Wort verkündigt, gehört und geglaubt wird. In seinem Wort ist und bleibt  Jesus gegenwärtig.

„Wer mich liebt, wird mein Wort halten.“ Jesus ergänzt diese Feststellung. „Und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen.“ Ja, so ist es. Der große Gott liebt den, der Jesus lieb hat. Mit seiner ganzen Liebe und  der belebenden Kraft dieser Liebe. Er zeigt sich um Jesu willen als liebender himmlischer Vater. Jesus sagt zu: Wo mein Wort gehört und mit Leben erfüllt wird, da sind wir gegenwärtig – da wohnen wir. Denn wo mein Wort ist, bin auch ich. Und wo ich bin, ist auch mein Vater.

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