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/ Wort zum Tag

Jesaja 60,2

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker; aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir."

Jesaja 60,2

„Die Welt könnte so schön sein, aber …!“ Wem fällt dazu kein ‚Aber‘ ein? Es gibt so viel, was unser Wohlbefinden trübt. Den Menschen in Mittel- und Westeuropa geht es zwar materiell so gut wie noch keiner Generation vorher. Aber es gibt so viele, die davon nicht profitieren, die zu kurz kommen oder schwer unter körperlichen oder seelischen Gebrechen leiden. Wir genießen in unserm Teil der Welt zwar Religionsfreiheit und können unseren christlichen Glauben uneingeschränkt bekennen und leben. Aber immer weniger Menschen nützen diese Chance. Und wenn wir Politik und Wirtschaft betrachten: Nehmen dann nicht erst recht die ABER überhand? Muss man als Realist nicht schwarz sehen für unsere Welt und Gesellschaft? Der erste Teil des Wortes zum heutigen Tag aus Jesaja 60,2 trifft doch voll zu: „Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker!“ Das bestätigt und illustriert jede Tagesschau und jede Zeitung wieder neu: Die Zukunft der Welt sieht düster aus.
Die Worte in Jesaja 60 stammen aus einer düsteren Zeit. Dennoch verkündet dieser Prophet eine frohe Botschaft. Auf seinen pessimistischen Satz folgt nämlich auch ein Aber: „ … aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir!“ Dabei war doch Israels Hauptstadt zum Trümmerhaufen geworden. Große Teile des Volkes Israel schmachteten im babylonischen Exil. Die Geschichte Gottes mit seinem Volk schien endgültig zu Ende. Dennoch spricht dieser Prophet vom Licht. Er ruft mit seinem Aber die resignierenden, hoffnungslosen Israeliten aus ihren dunklen Gedanken heraus.
Der Dichter Tagore schrieb einmal: „Glaube ist der Vogel, der singt, solange die Nacht noch dunkel ist.“ Dieser Satz beschreibt exakt die Haltung des Propheten. Zu seiner Zeit war zwar ein Silberstreif am Horizont zu sehen. Der Perserkönig Kyros hatte den Juden nicht nur erlaubt, wieder in ihre Heimat zu ziehen. Sie durften auch Jerusalem und den Tempel wieder aufbauen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Der Neuanfang war mühsam und der Wiederaufbau kam kaum vom Fleck. Die Situation war wohl vergleichbar mit Deutschland nach 1945. In dieser Lage besingt dieser Prophet einen Sonnenaufgang: Es mag noch dunkel sein. Aber über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir!“ Das ist nicht einfach Zweckoptimismus. Gott selbst spricht sein ABER gegen alle Resignation und den angeblichen Realismus. Gott selber geht auf wie die Sonne, über alle Völkergrenzen hinweg. Die Bilder der folgenden prophetischen Vision überschlagen sich fast: Aus aller Welt kommen die Völker mit ihren Gaben nach Jerusalem, sie bringen Gold und Geschenke und dienen Gott, dem König der Könige. Gott kommt und die Menschen kommen durch alle Tore und Türen zu ihm: Türen, die immer offen bleiben.
Wir haben – wie gesagt – viele WENN und ABER, die uns – vielleicht gerade heute – in unserer Hoffnung einschränken und unsern Mut klein reden wollen. Das Bibelwort für diesen Tag spricht uns zu, dass Gottes ABER stärker ist. Ich wünsche Ihnen, dass sie heute darauf vertrauen und daraus Kraft schöpfen können für Ihre Aufgaben: „…ABER über dir geht auf der HERR, und seine Herrlichkeit erscheint über dir!“
 

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