/ Wort zum Tag
Jesaja 59,1-2
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nciht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott.
Ein Ehepaar hatte einen Pflegesohn angenommen. In der Pubertät und auch danach wurde der Umgang mit ihm immer schwieriger. Eines Tages suchte der Pflegesohn nach einer Auseinandersetzung das Weite. Wie erschlagen saßen die Eltern da. Sie hatten den Jungen ja um Gottes willen aufgenommen. Immer wieder hatten sie intensiv für ihn gebetet, gerade auch in den letzten schwierigen Jahren. Und jetzt das! Was sollten sie tun? wollten sie Wieder beten wie gewohnt? Das fiel ihnen irgendwie schwer. Die Luft war draußen nach diesem Schlag. Sie suchten in der Bibel nach einem Wort Gottes, auf das sie sich stützen konnten; eine Verheißung, auf die sie sich in ihrem Gebet berufen konnten. Und sie nahmen das Wort Jesu für sich in Anspruch: „Wenn zwei unter euch eins werden auf Erden, worum auch immer sie bitten wollen, dann soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel“ (Mt.18,19).
Doch plötzlich gab ihnen dieses Wort zu denken: Sind wir denn eins in unserem Gebet für unsern verlorenen Sohn? Ihnen wurde klar, dass sie sich in der Behandlung des Jungen gar nicht einig waren. Seine Frau sei oft zu weich und nachgiebig mit ihm dem Jungen gewesen, dachte der Mann. Für die Frau dagegen war ihr Mann in vielen Situationen zu hart und streng gewesen. Jeder sah beim anderen Ursachen für die verfahrene Lage. Unausgesprochene Vorwürfe standen zwischen ihnen. Nein, so konnten sie nicht beten und sich auf die Verheißung stützen: „wo zwei eins werden, worum sie bitten …“ Zum ersten Mal sprachen sie offen über ihre Vorbehalte - und das tat weh. Dann baten sie einander um Vergebung für die Vorbehalte und die unausgesprochenen Vorwürfe. Und schließlich baten sie auch Gott um Vergebung für ihre Fehler, aneinander und an ihrem Sohn. Erst jetzt fingen sie an, für den Sohn zu beten. Sie waren noch nicht fertig, da klingelte es. Tatsächlich – der Junge stand vor der Tür! Während die Eltern sich miteinander ausgesprochen und einander um Vergebung gebeten hatten, hatte bei ihrem Sohn ein Umdenken eingesetzt. Statt seinen Vater weiter zu beschuldigen und sich immer mehr in die Opferrolle und in den Trotz hineinzusteigern, war ihm seine eigene Haltung in ihrer ganzen Fragwürdigkeit bewusst geworden.
Damit sind wir beim Wort zum heutigen Tag. Es steht in Jesaja 59,1-2: „Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, so dass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott.“ Gott ist nicht schwerhörig. Wir müssen nicht lauter schreien. Er ist auch nicht unwillig, dass wir ihn bekneten und beknien müssten, bis er sich endlich bewegen lässt. Und noch viel weniger ist er machtlos in den verfahrenen Situationen unseres Lebens. Wenn die Erhörung unserer Gebete über längere Zeit ausbleibt, sollten wir Gott nach dem Grund fragen. Es kann sein, dass er uns dann ermutigt, nicht nachzulassen im Beten und Vertrauen. Es kann aber auch sein, dass er uns Hindernisse bewusst macht, die eine Erhörung aufhalten oder verhindern, sei es bei uns persönlich, in der Ehe, im Hauskreis oder in der Gemeinde. Wenn wir diese Hindernisse ausräumen, kann es sein, dass die Erhörung wie angestautes Wasser ungehindert zum Fließen kommt.
Ihr Kommentar
Kommentare (7)
für C.Reiner
jetzt ist eine liebevolle Erkenntnis
das Allerwichtigste
Jesus sagt:Das Himmelreich ist in
Dir- ja, es ist in Dir
Jesus ist in Dir- "Ich bin bei Euch
alle Tage,bis an der Welt Ende" -
Thomas ist im Himmelreich ergo- Du bist ihm nahe.
Ich würde im Zweifelsfall und bei persönlicher Betroffenheit das Buch Hiob heranziehen bzw. eine Auslegung dazu.Alles, was Gott seinen Geschöpfen schenkt- den Guten wie den Bösen- ( er lässt seine Sonne scheinen über Gerechte und Ungerechte), ist Gnade. Das Buch Hiob würde ich empfehlen.
Die Erhörung unserer Gebete, auch nach aufrichtiger Buße, geschieht nicht immer so, wie in dem obigen Bericht. Gott handelt, zu SEINER Zeit.
ich finde diese andacht doof, weil sie mir schuldgefühle vermittelt. meine mann verstarb 47-jährig an krebs vor vier monaten - ich bin jetzt allein mit zwei kleinkindern. wir haben sehr viel … mehrgebetet, seelsorge in anspruch genommen und es ist viel für uns gebetet worden - auch haben wir gott unser leben neu hingelegt mit der bitte um vergebung bzw. aufzeigen von falschen mustern - und trotzdem hat gott anders entschieden- thomas ist gestorben!!
wenn ich ihre worte höre, kriege ich einen morsdszorn weil sie mir vermitteln wir haben evtl. nicht genug buße getan uns verändern lassen .... als ob wir ein tag unseres lebens hinzufügen könnten!! vielleicht gilt ihre andacht ja für beziehungsprobleme da kann ich gut mit, aber für kranke, die so gerne weiterleben würden und deren Hinterbliebene ist sie kacke, entschuldigen sie diese Drastik. Der Vers aus Matth. 18 bleibt für mich bis jetzt ungeklärt, weil er einem ja wirklich vermittelt es liegt an uns. wenn sie mir ohne plumpe antworten schreiben möchten, dann freue ich mich.
viele grüße
C. Reiner
Die Ansprache von U. Parzany gestern aben im Fernsehen zum Thema Leid trifft mein Empfinden viel besser!!
Ich denke, Sie haben da einen ganz wichtigen Punkt angesprochen, weshalb Gott unsere Gebete oft nicht beantworten kann. Wir sind das Problem und nicht, wie oft von uns gedacht, ein nicht hörender Gott. Vielen Dank für die nachdenklichen und klaren Worte. Er schenke uns Weisheit und Mut.
Vielen Dank für diesen Beitrag. Ich durfte dadurch etwas ganz wichtiges erkennen für meinen zukünftigen Dienst für den HERRN. Etwas was eigentlich logisch ist, wenn man an IHM glaubt. Es ist genial … mehrwie der HERR immer wieder führt, was auch immer einen noch fehlt in den verschiedenen Bereichen wie z.B Weisheit, Erkenntnis, Offenbarung, Einsicht oder Klugheit. Nochmals vielen Dank
Ich habe ein schwieriges Verhältnis mit meinem Schwiegersohn, der allem Anschein nach nicht Christ ist. Diese Geschichte spricht mich sehr an, weil ich nach Gründen suche, weshalb ich vielleicht … mehrnicht "der Brief Christi" bin, aus dem er die Liebe Gottes zu ihm lesen und begreifen kann. Ich möchte Ihnen herzlich danken.