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/ Wort zum Tag

Jesaja 51,13

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Hast du des Herrn vergessen, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgebreitet und die Erde gegründet hat?

Jesaja 51,13

Unser Tageswort hat es in sich! Da steckt ein starker Vorwurf drin, in dieser Frage an das Volk Israel: „Hast du des Herrn vergessen, der dich gemacht hat, der den Himmel ausgebreitet und die Erde gegründet hat?“ (Jesaja 51,13).

Wie vergesslich wir oft sind, das muss ich Ihnen ja kaum beweisen! Aber dass Sie Gott – wie es in diesem Wort heisst – vergessen hätten, das darf ich Ihnen nicht so ohne Weiteres unterschieben. Immerhin hören Sie jetzt eine christliche Sendung. Sie haben bewusst ERF Plus eingeschaltet, um sich für diesen Tag Gottes Wort zusprechen zu lassen.

Also von Gottvergessenheit wenigstens bei Ihnen keine Spur! Und es gibt sie noch zahlreich in unserem Land — die Menschen, die wie Sie Gott vertrauen und sich für seine Versöhnung und Gnade entschieden haben.

Nach der Einschätzung vieler Fachleute nimmt die Gottvergessenheit in unserer Gesellschaft aber rasant zu. Im Frühling dieses Jahres titelte sogar eine kirchliche Zeitschrift „Gottvergessenheit wird zur Volkskrankheit“! Kenner der religiösen Szene weisen tatsächlich schon seit Jahren darauf hin, dass in Mitteleuropa immer mehr Menschen vergessen, dass sie Gott vergessen haben und trotzdem ihr Leben unbekümmert ohne Gott meistern. Ihnen fehlt scheinbar rein gar nichts für den Lebenserfolg. „Vergessen, dass man Gott vergessen hat“ — offensichtlich empfinden das immer mehr Menschen als Befreiung und neues Glück!

Ob Sie dieser Meinung bei Ihren Nachbarn, Kollegen und Freunden auch schon begegnet sind? In der Öffentlichkeit kann man solche Stimmen schon länger hören. Immer öfter werden sogar religionsfreie Räume verlangt — ohne jeden symbolischen Hinweis auf ‚Gott’! Wir leben zunehmend in einer Gesellschaft, in der Gott als Schöpfer von Himmel und Erde bewusst abgelehnt wird, ja wo man ihn zum Teil schon vergessen hat! 

Bevor ich diesen Trend jetzt vorschnell beklage, möchte ich mich auf meine eigene Erfahrung besinnen: Ist es nicht so, dass ich als Christ Gott auch schon vergessen habe, ja manchmal sogar bewusst vergessen wollte?! Freilich — nicht grundsätzlich und auf keinen Fall für immer! Aber da, wo ich meinen Willen und Plan, meine Vorstellung und Überzeugung für mich oder andere durchsetzen wollte!

Da war es bei mir also gar nicht so viel anders wie im alten Israel: Gott bleibt zwar der religiöse Halt für alle Fälle und der gottesdienstliche Betrieb läuft korrekt weiter. Aber für mein Lebensglück, meine Karriere und mein Ansehen setze ich auf meine Ellbogenfreiheit und Geschicklichkeit, mein Kapital, mein gutes Aussehen und Auftreten, meine Bildung und Erfahrungskompetenz! Wo aber meine Lust auf Lebensgenuss und Einfluss zur Triebfeder geworden ist, da gerate ich schnell in die Grauzone, in der ich Gott bewusst außer Acht lasse. Er könnte ja irgendwie stören.

Wohl gemerkt: Nichts gegen Bildung, Kompetenz, Geschicklichkeit, Reichtum und Lebensfreude! Aber wenn sie zur Lebensmitte werden, habe ich Gott aus dem Zentrum gerückt. Ich habe den vergessen, dem ich das alles verdanke und der die Welt geschaffen hat!

So will ich mich heute prüfen: Gibt es Lebensbereiche, in denen ich Gott bewusst vergessen will? Wenn ja, dann gilt: nichts wie umkehren zu Gott! Das Schicksal Israels erinnert uns daran: Gottvergessenheit führt in die Dunkelheit! Aber — das wollen ja gerade Sie nicht! Deshalb haben Sie doch heute morgen den ERF eingeschaltet. Sie wollen Gott in Ihrem Leben Gott sein lassen. Und das gilt es, auch heute nicht zu vergessen.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

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