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/ Wort zum Tag

Jesaja 45,24

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Alle, die dem Herrn widerstehen, werden zu ihm kommen und beschämt werden.

Jesaja 45,24

Die Israeliten erleben eine schwere Zeit. Ihre Feinde lassen nichts unversucht, sie in die Knie zu zwingen. „Von wegen – Euer Gott hilft…! Wir werden euch zeigen, wer hier das Sagen hat.“

So geht es zu in der babylonischen Gefangenschaft. Und das Volk Israel wird immer neu in die Enge getrieben und gedemütigt.

Da fällt es schwer, an einen Gott zu glauben, der hilft. Ein kurzer Blick zurück macht die Situation deutlich:

Im Jahr 587 v. Chr. erobern die Babylonier unter dem König Nebukadnezar Jerusalem. Stadt und Tempel werden zerstört. König Zedekia und die Führungsschicht des Volkes müssen ins Exil. Damit befinden sich die Betroffenen nicht nur in einer politischen Katastrophe, sondern der Glaube an Gott ist in seinen Grundfesten erschüttert. Die Versprechen Gottes scheinen nicht mehr zu gelten.

Der Tempel ist zerstört, das verheißene Land ist verloren und Davids Königreich gibt es nicht mehr. 
Enttäuscht fragt das Volk Israel:  „Wo ist unser Gott? – Hat er uns vergessen? Hat er unsere Erwählung aufgekündigt? Oder vielleicht ist er schwach geworden und kann uns nicht mehr schützen…?!“

 

Von ähnlichen Situationen erzählen Menschen bis heute. Zum Beispiel  meine Freundin Sylvia.

Sie scheint vom Schicksal besonders schwer getroffen. Als ihr zweites Kind das Licht der Welt erblickt, stirbt es nach 2 Tagen an einem Herzfehler. Kurz danach erleidet ihr Vater einen Schlaganfall, der ihm das Leben kostet.

In dieser Zeit erkrankt Sylvia selber an einer Magenentzündung, die einen chronischen Verlauf nimmt und ihr bis heute zu schaffen macht. Dann wird ihr Mann arbeitslos und Existenzsorgen bestimmen ihr Leben.

„Hat Gott uns vergessen?“ fragt sie mich? „Habe ich so etwas Schlimmes gemacht, dass ich das alles ertragen muss?“

Mir fehlen in solchen Situationen erst einmal die Worte. Aber wie gut …! Denn was soll ich auch dazu sagen?

Der Blick zu den Israeliten in der babylonischen Gefangenschaft hilft mir. Auch sie haben die Nase voll von dem, was sie erleben müssen. Und sie haben Fragen an Gott - so wie meine Freundin Sylvia.

Der Bibelvers, der für heute ausgewählt wurde, steht im Zusammenhang einer langen Antwort, die Gott den Israeliten in ihre Situation hinein gibt.

Zuerst schaut Gott zurück und erinnert die Israeliten daran, was er bisher getan hat. Es könnte ja sein, dass sie das längst vergessen haben. Er erinnert, dass er der Schöpfer des Universums ist. Ihm ist nichts unmöglich. Er hält die Welt in seinen Händen. Und dann schaut er nach vorn und erneuert sein Versprechen. „Niemals werde ich dich fallen lassen. Ich bin auf deiner Seite, selbst wenn es im Moment nicht so aussieht!“

Er kündigt die Zeiten an, wo Menschen einmal kleinlaut bekennen werden, dass der Gott Himmels und der Erden wirklich der Herrscher der Welt ist. Beschämt werden sie zu ihm zurückkommen und einsehen, dass sie nicht vertraut haben. Und Gott wird sie wieder aufnehmen und ihnen Gutes tun.

Hier geschieht Wunderbares: das Volk Israel wird vor aller Welt rehabilitiert.

Gott selber verschafft ihnen Recht. Am Ende werden sie jubeln und sich über ihn freuen.

Ob dieses Erleben meiner Freundin Sylvia hilft? Ich wünsche es ihr. Aber im Moment möchte ich mit ihr fühlen. Mit ihr traurig sein und weinen. Aber dann will ich auch mit ihr gemeinsam überlegen, was Gott bisher in ihrem Leben getan hat. Und da gibt es eine Menge Gutes.

Ich bin sicher, wenn sie ihre Fragen an Gott richtet, dann wird sie irgendwann neuen Mut fassen. Weil Gott auch zu ihr sagt: „Selbst wenn es im Moment nicht so aussieht: Ich bin auf deiner Seite und werde immer zu dir stehen!“

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Anstoß

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Kommentare (1)

Klaus /

Eine wunderbare Auslegung des Wortes zum Tage. Das gibt mir Kraft, Mut und Zuversicht für Kommendes. Die Bestätigung finden wir auch in Hebräer 10,35: "Darum werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat." Nochmals, danke für dieses gute Wort.