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/ Wort zum Tag

Jesaja 30,19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Du Volk Zions, das in Jerusalem wohnt, du wirst nicht weinen! Er wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er's hört."

Jesaja 30,19

An mein Fahrrad wollte ich mir einen Multifunktionslenker anbauen, damit ich entspannter fahren kann. Aber ich bekam die Gummigriffe vom alten Lenker nicht ab. Die saßen einfach sehr straff drauf. Ich habe es eine ganze Weile versucht. Erfolglos. Dann habe ich den Händler angerufen. Er gab mir den Tipp: Mit einem dünnen Schraubenzieher unter den Griff zu stechen und ein bisschen Wasser mit Spülmittel hinein zu spritzen. Und nach wenigen Minuten hatte ich den Griff abgezogen. – Einfach fragen. Einfach um Hilfe bitten - und schon geht’s weiter.

Und (!): an der richtigen Stelle um Hilfe bitten. Selbst die „Gelben Seiten“ werben damit, dass man jemanden fragen sollte, der etwas davon versteht. Und doch gibt’s viele Fragen, wo die gelben Seiten nicht helfen können. Und gerade das sind oft die wesentlichen Fragen im Leben.

Darum bietet auch Gott an, dass wir ihn fragen sollten. Durch seinen Propheten Jesaja lässt er ausrichten: "Der HERR wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört." 

Wenn ich eine Hotline anrufe, also irgendeinen Service-Dienst, empfängt mich meistens eine freundliche, digitalisierte Frauenstimme, die mir viele Möglichkeiten eröffnet, auf die ich dann mit den Tasten 1, 2, 3, 4, 5, oder weiteren antworten soll. Danach höre ich dann oft minutenlang Musik, unterbrochen von der Meldung: „Bitte legen sie nicht auf. Sie werden mit dem nächsten freien Mitarbeiter verbunden.“  Und wenn ich Glück habe, dann kann ich auch irgendwann bei einer lebenden Person mein Anliegen vorbringen und bekomme - wenn ich noch mehr Glück habe - sogar eine helfende Antwort.

Jesaja aber gibt das Garantieversprechen Gottes: „Der HERR wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er´s hört“.  - Und das nicht nur die ersten hundert Tage nach dem Kauf, sondern lebenslang.

Warum muss Gott solche Zusagen machen? Ist es nicht selbstverständlich, dass Gott sich um uns kümmert und unsere Gebete erhört? – Scheinbar nicht; zumindest nicht für die Menschen; für Gott schon.

Gottes liebevolle Zuwendung zu uns Menschen ist seit der Schöpfung und durch die ganze Geschichte hindurch immer wieder zu sehen. Die Liebe gehört zu seinem Wesen.

Aber für uns Menschen ist das offenbar nicht selbstverständlich. Wir Menschen suchen immer wieder andere Hilfen oder versuchen uns selbst zu helfen. Wir lassen Gott mit seinem Hilfsangebot stehen und fragen an allen möglichen anderen Stellen.

So war es auch zu Jesajas Zeit. Gott hatte seinem Volk sicheres Bestehen zugesagt, wenn es sich an seinen Bund hielte. Doch die Israeliten taten es nicht. Nun rückten feindliche Heere an. Israel kam in Bedrängnis durch die großen östlichen Nachbarn. Es kam die Angst auf: Können wir mit Gott rechnen? Wird Gott uns helfen? Oder müssen wir uns andere Verbündete suchen? Und so schickten sie Botschafter nach Ägypten, der starken Nation im Süden. Für Gott ein weiterer Schlag ins Gesicht. - Und Gott lässt sie die Erfahrung machen: Diese Hilfe ist keine wirkliche Hilfe. Eine Notlösung - an Gott vorbei - bringt nur neue Nöte.

Darum lädt Gott immer wieder zum Vertrauen ein und verspricht: „Der HERR wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört.“

Und da frage ich mich auch selber: Warum rede ich so oft nicht zuerst mit Gott über meine Probleme? Warum versuche ich immer wieder, erst selber zurecht zu kommen? Warum suche ich mir zuerst Menschen als Verbündete oder Ratgeber?

Gott hat zugesagt: Wenn ich mich an ihn wende, dann wird er sich um meine Situation kümmern.  … - Doch dann sehe ich nichts. Es passiert nichts. An meinem Problem ändert sich nichts. Und ich frage mich: Hört Gott überhaupt? Warum antwortet er nicht? Warum reagiert er nicht? Muss ich mehr beten? Länger? Öfter? Lauter? Schöner? Anders? Mit einer anderen Methode? …. 

Dabei dürfte ich doch wissen: Er hat schon längst gehört. Er hat schon alles vorbereitet. Seine Hilfsvorbereitungen haben schon angefangen, lange bevor ich das Problem überhaupt bemerkt hatte. Im Hintergrund ist die Sache schon geregelt. Ich sehe es nur noch nicht. 

Und seine Antwort, die er mir gar nicht noch mal geben müsste, lautet ganz einfach: Verlass dich doch auf mich. So wie er es seit Jahrhunderten zugesagt hat: „Der HERR wird dir gnädig sein, wenn du rufst. Er wird dir antworten, sobald er’s hört.“ Frag doch einfach!

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