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/ Wort zum Tag

Jesaja 26,3

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich.

Jesaja 26,3

Als Schüler flog ich mit einer Gruppe des CVJM für 6 Wochen in die USA. Damals war das noch ziemlich unüblich, und die Leute in unserer Gemeinde rissen sich den Mund deswegen auf. Was konnte nicht alles passieren: das Flugzeug könnte abstürzen, wir könnten überfallen werden, wir wären doch noch viel zu jung, usw. Meine Mutter hatte eine einfache, schlichte Erwiderung auf dieses Gerede: „Wissen Sie, mein Junge kann auch zu Hause in der Badewanne ausrutschen und ertrinken.“ Später, als ein Todesfall durch Selbstmord unsere Familie erschütterte, hatte sie wieder eine bemerkenswerte, klare Haltung, indem sie sagte: „Wir wollen daran festhalten, dass Gott uns trotzdem lieb hat!“

Am Beispiel meiner Mutter möchte ich verdeutlichen, was das Wort zum Tag ausdrückt. An ihr habe ich erlebt, was es heißt, ein festes Herz und Frieden zu haben. Vielleicht hilft es, wenn wir die Teile des Bibelwortes von hinten her lesen. Das erste ist: Wir werden eingeladen, uns auf Gott zu verlassen. Anderen kann man das ganz schlecht erklären. Das kann man ja nicht befehlen oder verordnen. Dazu kann man nur einladen. Man kann Menschen nur ermuntern, in Situationen, die uns schwer werden, Gott zu vertrauen. Auch wenn wir nicht verstehen, was da gerade passiert, wozu das gut ist, was das alles soll. Sich auf Gott verlassen bedeutet: Ich halte daran fest, dass Du mein liebender Vater bist. Du wirst mir nicht etwas zumuten, was zu schwer für mich ist. Du meinst es grundsätzlich gut mit mir. Du hast die Übersicht und weißt, was am Ende dabei herauskommen wird.

Wer sich so auf Gott verlässt, wer auf Gott sein Vertrauen setzt, der erfährt dann auch das zweite: den Frieden. Der ist eine eigenartige Erfahrung. Viele Christen können davon berichten, weil sie das auch schon erlebt haben. In der Bibel wird er einmal beschrieben als der „Friede, der höher ist als unser menschliches Verstehen.“ Da lebt man in turbulenten Zeiten, Chaos bricht aus, ganze Lebenswelten brechen zusammen. Der Glaube wird erschüttert und auf die Probe gestellt, und doch ist da ein Friede, den man nicht erklären kann. Wer diesen Frieden einmal erlebt hat, der bekommt 3. eine innere Festigkeit, ein „festes Herz“, wie es das Wort zum Tag ausdrückt. Den erschüttert nicht gleich jedes Ereignis im Alltag. Der muss nicht ängstlich das Auf und Ab der Tageskurse beobachtren. Der kann seine Kinder getrost ihren Weg gehen lassen und wissen, Gott kümmert sich um sie. Der kann darauf vertrauen, dass Gott zur rechten Zeit den rechten Weg zeigen wird. Und wenn der Tod eine Lücke in die Familie reisst, dann weiß Gott auch darum.

Ich wünsche Ihnen heute den Mut, sich auf Gott zu verlassen, ihm zu vertrauen. Und Sie werden in allem Chaos den Frieden Gottes erleben, und Ihr Herz wird darüber fest werden.

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Kommentare (2)

Sabine /

Am vergangenen Freitag sagte mir (51 J., 4 Kinder) mein Arzt, dass es sich nur noch um Wochen handle, wenn die Chemo jetzt nicht greife. Mein erster Gedanke war: "Was weißt du denn?! Gott ist der mehr

bleck /

ihre worte kann ich nur bestätigen: vor fünf wochen habe ich meinen mann nach kurzer, schwerer krankheit verloren. es ging wie ein sturm über mich hinweg. aber in der ganzen zeit und auch jetzt ist mehr