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/ Wort zum Tag

Jesaja 26,19

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Wie oft stand ich wieder in den letzten Monaten als Pfarrer am Grab eines Menschen. Meistens waren es ältere Gemeindeglieder. Aber darunter befand sich auch ein drei Monate altes Baby - ganz plötzlicher Kindestod. Am Todestag war ich eigentlich abends bei der Familie zum Taufgespräch verabredet. Und dann morgens in der Frühe der verzweifelte Anruf: „Unser Kind ist tot. Können Sie vorbei kommen?“ Nur wenige Wochen später verunglückte ein siebenjähriger Junge beim Spielen. Selten habe ich bei einer Trauerfeier so viele Kinder auf unserem Friedhof gesehen. Klassenkameraden, Mitspieler aus dem Fußballverein ... Wie viele Tränen wurden vergossen. Und dann musste ich vor kurzem Abschied nehmen vom eigenen Vater. Ja, er war krank. Und trotzdem kam alles so schnell, so unerwartet.

Für Trauernde ist der Tod wie ein grässlicher Dieb. Plötzlich schleicht er sich ins Haus, entreißt einen lieben Menschen aus unserer Mitte. Klar, wir kennen unsere Vergänglichkeit. Nichts ist so todsicher wie der Tod. Und trotzdem erreicht uns der Tod meist auf dem falschen Fuß. Gibt es einen Trost, gibt es eine Hoffnung über alle Trauer hinaus?

Beim Propheten Jesaja heißt es im Kapitel 26, 19: „Deine Toten werden leben.“ Zuvor redet er mit ernsten Worten vom Gericht Gottes (Jes. 24). „Die Erde wird taumeln wie ein Betrunkener und wird hin und her geworfen (24,20).“ Aber der Blick des Propheten schaut noch weiter: „Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden“ (26, 3). Gott wird siegen. Und so stimmt das Volk Gottes ein Loblied an (Kap. 26). Gegen Ende diese Lobpreises heißt es dann: „Die Toten werden leben“ (26, 19). Das ist wie eine heller Lichtstrahl der Ewigkeit in unserer finsteren Welt. Welch ein Ausblick!

Vor einiger Zeit habe ich von einem Afrikaner gelesen, dessen Kind verstorben ist. Unter großer Anteilnahme wurde das Kind beerdigt. Nachdenklich schauten viele an ein Täfelchen, das der Vater am Grab angebracht hatte. Darauf die Aufschrift: „Der Tod hat keine Hände!“ Was meinte der Vater damit? Weil der Vater an die Auferstehung Jesu geglaubt hat, sah er sein Kind nicht in den grausamen Pranken des Todes. Er sah seine Tochter viel mehr in der Händen des lebendigen Gottes. Selbst der Tod konnte nicht verhindern, dass sein Kind in die Hände Gottes fiel: Vertrauen auch Sie diesem Jesus - mitten im Leben, aber auch im Sterben!

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Kommentare (2)

Hanne Coskun /

Zur Zeit beschäftige ich mich viel mit dem Thema Vergänglichkeit, Abschied nehmen, Tod. Daher finde ich Ihre Beiträge über diese Thematik so wichtig, und besonders den Trost, den wir in Jesus haben. Danke für diese Beiträge, denn der Tod gehört zum Leben.
Gruß von Hanne

Franziska /

Dieser Bericht geht mir sehr nahe.. ich habe selbst ein Kind und habe oft Angst, dass dieser tolle Junge mir genommen wird. Aber Gott ist so stark- so mächtig. Und es tröstet sehr, dass wir in IHM mehr