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/ Wort zum Tag

Jesaja 26,16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

HERR, wenn Trübsal da ist, so suchen wir dich.

Jesaja 26,16

Was ist die heutige Losung für Sie: ein Spaßverderber oder ein Mutmacher? Haben Sie eben gedacht: „Was soll so ein trübsinniges Wort heute an Silvester? Da wollen wir es doch so richtig krachen lassen und nicht an Trübsal denken!“

Oder haben Sie gedacht: „Das ist ein hoffnungsvolles Wort heute am Altjahresabend! Denn in diesem Jahr habe ich so manche Trübsal erlebt. Da ist es gut, neu an Gott zu denken!“

Trübsal! Heute wird dieses Wort ja kaum mehr benutzt. In der Bibel hat man es an vielen Stellen durch das Wort Bedrängnis ersetzt. Doch wie aussagekräftig ist das alte Wort Trübsal! Ich denke da an den Badesee in unserer Nähe. Im Sommer fahre ich gerne abends mit meiner Frau dorthin zum Schwimmen. Unsere Nachbarn mögen ihn nicht. Der Grund: Ihnen ist sein Wasser zu trübe. Da können sie nicht auf den Grund sehen. Und das verunsichert sie.

Auch im Leben gibt es Zeiten, die trübe sind. Dann ist unser Blick getrübt. Wir blicken nicht durch. Wir sehen nicht weiter. Wir verlieren den Boden unter den Füßen. Und das verunsichert uns – macht uns ängstlich, mutlos, hoffnungslos.

Und Gott? In trüben Zeiten – wenn uns finanzielle Sorgen, seelische Nöte oder körperliche Schmerzen quälen – dann sehe ich manchmal nichts von ihm! Nichts von seiner Nähe, seiner Macht. Dann kommen wir uns vergessen und verlassen vor. Wir ziehen uns frustriert, resigniert oder deprimiert zurück. Wir werden bitter und sind mit Gott und dem Leben fertig.

Anders Jesus! Zwar klagt auch er vor seiner Verhaftung seinen Jüngern: „Meine Seele ist betrübt bis an den Tod.“ Aber dann fällt er auf die Knie und klagt seine Trübsal seinem Vater im Himmel. Machen wir es Jesus nach, bringen wir unsere Trübsal – welcher Art sie auch sei – zu Gott!

Machen wir es dem Psalmisten nach, der sich fragte: „Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott; denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist!“

Dann gehören wir zu denen, von denen unsere heutige Tageslosung redet: „HERR, wenn Trübsal da ist, so suchen wir dich.“ Und dann gehört uns Gottes Versprechen: „Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen.“

Wer in seiner Trübsal Gott aufsucht, der findet bei ihm Hilfe für Leib und Seele: Heilung oder neuen Lebensmut oder tiefe Geborgenheit! Paulus, der viele trübe Zeiten erleben musste, konnte jubeln: „Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Trübsal, damit wir auch trösten können die in allerlei Trübsal sind“ – und solche Menschen braucht es zu allen Zeiten. Auch das neue Jahr, an dessen Schwelle wir heute stehen, wird vermutlich kein Jahr ohne Trübsal werden. Aber Sie und ich haben einen Gott, zu dem wir sagen können: „Du bist doch HERR auf Erden, der Frommen Zuversicht, in Trübsal und Beschwerden lässt du die Deinen nicht.“

Weil Gott die Seinen weder loslässt noch verlässt, lassen wir nicht von ihm ab! Denn „wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung ...  oder Gefahr?“ Nein! „Weder Tod noch Leben ... weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes ... kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ Gott schenke Ihnen und mir heute und für 2012 diese Gewissheit.
 

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Kommentare (1)

Eva Fischer /

Vielen Dank für Ihre Auslegung.