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Jesaja 2,4

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

"Der HERR wird zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen."

Jesaja 2,4

Schwerter zu Pflugscharen! Bei diesem Bibelvers fällt sicher vielen Hörern das gleichnamige Denkmal vor dem UNO-Hauptquartier in New York ein. „Schwerter zu Pflugscharen“ heißt die Bronzeskulptur, die im Garten bei dem UNO-Gebäude steht. Der aus Montenegro stammende sowjetische Künstler Jewgeni Wiktorowitsch Wutschetitsch hat dieses Werk geschaffen. Am 4. Dezember 1959 schenkte es die Sowjetunion der UNO. Die Skulptur zeigt einen muskelbepackten Helden, der gerade frisch aus dem Fitnessstudio zu kommen scheint. Er schmiedet ein Schwert zu einem Pflug um. Für den Künstler bedeutete dies: der Mensch kann mit enormer Kraftanstrengung den Frieden selber schaffen. Auch die UNO kann den Frieden schaffen, der als Ziel in der UN-Charta steht.
Der schmiedende Held ist noch besser zu verstehen, wenn wir eine weitere Skulptur des Künstlers betrachten. Wutschetitsch hat 1949 ein erstes Denkmal geschaffen, das sowjetische Ehrenmal in Treptower Park in Berlin. Hier steht eine riesige  Figur, der so genannte „Befreiungskrieger“, auf einem hohen Sockel. Er trägt ein kleines Kind auf dem linken Arm. In der rechten Hand hält der Krieger ein Schwert, mit dem er ein Hakenkreuz zerstört hat. Dieses Denkmal erinnert an die 80.000 Soldaten, die bei der Einnahme Berlins 1945 ums Leben kamen. Frieden schaffen durch die Armeen der Sowjetunion, indem das Böse bekämpft wird. Friedliches Zusammenleben mit der friedliebenden Sowjetunion, durch Abrüstung ermöglicht – diese Gedanken verbinden die beiden Denkmäler mit der Ideologie der damaligen russischen Staatsführung.
Schwerter zu Pflugscharen! Diese ursprünglich biblischen Worte und die sowjetische Skulptur wurden erstmals 1980 als Lesezeichen auf einer Einladung zum Buß- und Bettagsgottesdienst in der damaligen DDR verwendet. Sie wurden dann das Markenzeichen der Friedensbewegung in der DDR und bald auch darüber hinaus. Das Emblem „Schwerter zu Pflugscharen“ weist auf eine Parallelstelle unseres Bibelverses hin. Im Buch Micha, Kapitel 4 sagt der Prophet über die Völker der Welt: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben ...“
Die beiden Propheten Jesaja und Micha weisen also auf das Gleiche hin: Am Ende der Zeit wird Friede sein. Alle Völker werden in einer großen Wallfahrt nach Jerusalem zum Berg Zion ziehen. Dort werden sie den Gott Israels verehren. Sie werden nicht mehr gegeneinander kämpfen. Dann wird endlich Friede zwischen den Völkern herrschen.
Diese Weissagung stand im Gegensatz zu dem, was Jesaja und Micha in ihrer Zeit erfuhren. Damals gab es genug Auseinandersetzungen zwischen Israel und den umliegenden Völkern. Nicht Friede, sondern Krieg war an der Tagesordnung.
Ist es heute etwa anders? Ich meine: Nein. Auch ich sehne mich heute nach Frieden. Wer von uns will nicht, dass Friede in der Welt einkehrt? Das Bibelwort sagt uns: Völligen Frieden zwischen den Völkern gibt es erst am Ende der Zeit, wenn alle Völker Gott huldigen werden. Doch schon heute können Sie, liebe Hörerin, lieber Hörer, diesen Frieden mit Gott und den Menschen erleben, auch wenn die Bemühungen um Frieden in der Welt immer nur begrenzt erfolgreich sein werden. Jesus Christus gibt seinen Frieden allen, die an ihn glauben. Ich will beten: Herr Jesus Christus: schenke mir Frieden mit Gott, deinem Vater, in mein Herz. Gib mir Frieden mit Menschen, mit denen ich bisher gestritten habe oder in Unfrieden gelebt habe. Amen.
 

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Kommentare (1)

Marianne G. /

Danke Herr J. Eber für die Beschreibung von Bibelvers beim UN. Nur eine Frage, wo steht das in der Bibel:
" Alle Völker werden in einer großen Wallfahrt nach Jerusalem zum Berg Zion ziehen. Dort mehr