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Jeremia 31,28

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Gleichwie ich über sie, also das Volk Israel, gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen, spricht der Herr.

Jeremia 31,28

Was geht Ihnen durch den Kopf, wenn Sie das Wort für diesen Tag lesen, bzw. jetzt hören? Zitat: So spricht der Herr: Gleichwie ich über sie, also das Volk Israel, gewacht habe, auszureißen und einzureißen, so will ich über sie wachen, zu bauen und zu pflanzen. Überliefert hat es uns Jeremia, der Priestersohn aus Anatot. Gleich zu Beginn seiner Prophetenkarriere hatte er genau diese Worte schon einmal gehört: Im Auftrag Gottes sollte er Gericht ansagen, zur Umkehr rufen. Wer nicht umkehren will, hat schlechte Karten, der muss damit rechnen, dass er ins Schlingern gerät, dass ihm die Fundamente wegbrechen, dass er Schaden nimmt. Oder anders: Wenn Menschen Gott einfach aus ihrem Leben ausklammern, hat das Folgen. Dadurch wächst die Gefahr, ins Trudeln zu geraten. Wer sich dann nur noch um sich selbst dreht, wer sich dem Gespräch mit einem Kompetenteren verweigert, schneidet sich ins eigene Fleisch. Genau das war geschehen. Den Staat Juda gab es mittlerweile nicht mehr. Die Hauptstadt lag in Trümmern. Die Eliten waren deportiert. Eine fremde Macht hatte das Sagen. Dieses Entwurzeltsein hatte mit dem Eigensinn zu tun, damit, für Beratung resistent, auf dem Ohr taub zu sein.

Aber: Am Tiefpunkt soll der sonst eher deprimiert wirkende Jeremia eben auch anderes zur Sprache bringen: Diese Geschichte ist noch nicht am Ende. Es geht weiter! Es soll wieder aufgebaut, gepflanzt werden. Sicher, der Zeitpunkt wird nicht genannt. Aber schon knapp drei Generationen später kehren die Enkel der Deportierten wieder in ihre Heimat zurück. Es kommt zu einem kompletten Neuanfang.

Manche sagen sich deshalb in schwierigen Situationen: Kopf hoch! Das wird schon wieder! Auf Regenwolken folgt doch immer wieder Sonnenschein. Aber ist das nicht etwas zu einfach, zu billig? Ich glaube schon. Die Botschaft lautet doch vielmehr: Gott spult nicht einfach seine Programme ab. Er würfelt auch nicht. Er spielt nicht einfach Schicksal. Er achtet vielmehr mit wachen Sinnen auf sein Volk, auf die, die ihn ernst nehmen, ja eigentlich auf alle. Selbst wenn sie sich falsch entscheiden, wenn sie meinen, es besser zu wissen, wenn sie damit viel Unheil anrichten, wenn sie sich selbst und anderen schaden: Dieser Gott ist hellwach. Er ermöglicht trotz allem Eigensinn einen Neuanfang. Er gibt Versagern eine Chance. Keiner muss angesichts der Scherbenhaufen seines Lebens verzweifeln. Gott beginnt neu! Könnte das heute für Sie eine Ermutigung werden?
 

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