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/ Wort zum Tag

Jeremia 17,5.7

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

So spricht der HERR: Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und weicht mit seinem Herzen vom HERRN. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den HERRN verlässt und dessen Zuversicht der HERR ist.

Jeremia 17,5.7

Er war wahrlich nicht zu beneiden, der Prophet Jeremia. Aber die vier Könige, mit denen er es im Laufe seines Dienstes nacheinander zu tun hatte, auch nicht. Was tut man als Herrscher eines kleinen Landes, das zwischen zwei Machtblöcke eingeklemmt ist? Auf der einen Seite die Großmacht Ägypten, auf der anderen die neue grausame Großmacht Babylonien. Wie sichert man seinem Land das Überleben? Wie kann man die eigene Haut retten? Auf welche Karte setzt man? Welche diplomatischen Winkelzüge setzt man ein? Jeremias Botschaft ist klar und eindeutig: Wir sind das Volk des lebendigen Gottes. Wir sind sein Augapfel. Nur bei ihm sind wir auf der sicheren Seite. Darum gilt es, unser Vertrauen ganz und gar auf ihn zu setzen. Dabei verkündigt Jeremia nicht seine eigene Glaubensüberzeugung. Er spricht im Auftrag dieses Gottes. Die Losung von heute drückt das geradezu drastisch aus: „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verlässt und weicht mit seinem Herzen vom Herrn. Gesegnet aber ist der Mann, der sich auf den Herrn verlässt und dessen Zuversicht der Herr ist.“

Die Könige haben nicht auf Jeremia gehört. Der größte Teil des Volkes auch nicht. Erst viel später fanden sie zu diesem Gott zurück. Später, als sie längst an den Flüssen Babylons saßen und weinten, als sie weggeführt worden waren in die legendäre babylonische Gefangenschaft und ihr Land zerstört und verwüstet zurück gelassen hatten. Erst später, fiel später, fanden sie zurück zum Vertrauen auf ihren Gott. Jeremia selber hat das wohl nicht mehr erlebt.

Während ich über diese Geschichte nachdenke, fallen mir die aktuellen Bedrohungen unserer Welt ein, die Bedrohungen, denen der ERF ausgesetzt ist und natürlich auch die kleinen und großen Bedrohungen meines Lebens. Worauf verlassen wir uns? Auf die Experten? Auf Wissenschaftler? Auf Politiker? Auf Wirtschaftsweise? Worauf verlasse ich mich? Auf meine Erfahrung? Auf meinen Hausstand? Auf meine Energie? Auf ein neues Medikament? Auf die Hilfsbereitschaft des Nachbarn? Jedenfalls scheint das alles naheliegender zu sein als das Vertrauen auf Gott. Natürlich schließt das eine das andere nicht zwangsläufig aus. Trotzdem muss ich mich fragen lassen, worauf ich letztlich mein Vertrauen stütze. Worauf wir es als Menschheit stützen. Manchmal denke ich, wir Christen sollten wie Jeremia dieser Welt sagen, liebevoll und mitleidend sagen, dass sie zurückfinden muss zum Schöpfer und zu den guten Lebensregeln, die er seiner Schöpfung gegeben hat. Aber dann denke ich: „Wir müssten erst einmal bei uns selber anfangen und immer wieder zurückfinden zum Gott unseres Lebens, immer wieder neu Vertrauen einüben, ihm immer wieder neu die großen und kleinen Fragen unseres Lebens und unseres Zusammenlebens anvertrauen. Wenn er unsere Hoffnung ist, unsere Zuversicht, dann können wir es auch engagiert und überzeugend anderen sagen.

Vielleicht fangen wir gleich heute ganz neu damit an, vertrauen Gott unsere Gesundheit an, die Menschen, mit denen wir das Leben teilen, die schwächer werdenden Eltern, die unberechenbaren Kinder, das knappe Haushaltsgeld und das altersschwache Auto. Wir haben es doch tausendfach erlebt: Er kennt Wege, wo wir nur Mauern sehen. Er ist doch der Schöpfer, der Gott der unbegrenzten Möglichkeiten. Und er ist der Erlöser, der sein Leben gelassen hat, damit wir auf ewig in seinen Himmel gehören. Wenn einer vertrauenswürdig ist – dann er. Wenn einer verlässlich ist – dann er. Und im Vertrauen auf ihn will ich dann mutig und zuversichtlich daran gehen, die Probleme anzupacken, die mir vor den Füßen liegen.
 

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Kommentare (4)

Veronika Nöthige-Ott /

Ganz herzlichen Dank für diese
wichtigen, wertvollen Worte.
Sie erinnern mich an Johannes 15
Bleiben, bleiben . . .
auch Johannes 14 - 17.

elisa5 /

GOTT SEI DANK! es ist so aufregend und spannend und bestimmt nicht einfach, das zu ueben und zu leben, was SIE da so schoen beschreiben: ein Leben im Vertrauen auf Gott zu fuehren.

Hildegard Wäfler /

Vielen dank für das ermutigende Wort.Der ERF ist für mich jeden Tag so wertvoll! Ich wünsche ihnen viel Kraft und Gottes Segen für jeden Tag.

riki /

Vielen, vielen Dank für die ermutigenden Worte. War genau zur rechten Zeit. Ein gesegnetes Wochenende!