/ Wort zum Tag
Jeremia 1,9
Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.
"Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund!”
Zum schwäbischen Pfarrer Flattich kam eine Frau. Sie klagte über Streit mit ihrem Mann. ,,Wenn er von der Arbeit oder aus dem Wirtshaus kommt, ist oft die Hölle los!” Manchmal wurde sie sogar verprügelt. Flattich hörte geduldig zu. Dann ging er in die Küche, holte eine Flasche. „Einen Löffel davon nehmen sie in den Mund, bevor Ihr Mann heimkommt. Aber nicht sofort trinken, erst wenn ihr Mann eingeschlafen ist! Nach einiger Zeit kam die Frau wieder: „Das Wasser hat Wunder gewirkt. Ich möchte wieder eine Flasche davon!” Ohne es zu merken, hatte die Frau gehandelt, wie es im Buch des Predigers geraten wird. Dass nämlich alles seine Zeit hat! Auch Reden und Schweigen.
Ich denke an den Propheten Jeremia. Als Gott ihn beruft, erschrickt er. Nein, das war eine Aufgabe, die er sich nicht zutraute. Er war zu jung, zu unerfahren, nicht zum Reden begabt. Gott sieht tiefer. Dieser junge Mann hatte Angst vor den Menschen, denen er eine Botschaft überbringen sollte. Ob wir diese manchmal lähmende Angst kennen?: Nur nicht auffallen, nur nicht aus der Reihe tanzen? Schon gar nicht ansprechen, was scheinbar keiner hören will.
Karl Barth, ein großer Theologe im letzten Jahrhundert, warnte uns Christen vor dem Schweigen, wo ein mutiges Wort und Bekenntnis von uns erwartet wird. Er verglich die Schweiger mit stummen Hunden! Hunden, die nicht bellen, die ihrem Auftrag nicht erfüllen. Schoßhunde Gottes sollen wir nicht sein. Wohl aber Menschen, die von Jesus Christus und ihrem himmlischen Vater erzählen. Von seinem Reichtum wie von seinen Geboten. Von dem also, was uns froh und dankbar macht. Reden auf jeden Fall dann, wenn wir nach dem Grund unseres Glaubens gefragt werden. Nochmals: Gott weiß um unsere Ängste, die Scham, das Wort zu ergreifen. Er weiß auch um die Gefahr, in die wir dadurch geraten können. Ich erinnere an Christen in Nordkorea, an die, die in islamischen Ländern gerade jetzt wieder verfolgt werden und ihr Leben verlieren. Gott gibt ihnen im Leiden und Sterben Kraft und Halt. Er wirkt selber, dass auch wir treu bleiben und nicht weichen. Er, der in uns lebt, trägt durch? wir bezeugen. Er hat es Jeremia und uns zugesprochen: ,,Siehe, ich lege meine Worte in deinen Mund!” Dieser Zusage dürfen wir trauen, diesem Auftrag gehorchen. Zur rechten Zeit wird uns Gottes Heiliger Geist alles zukommen lassen, damit wir reden, oder auch schweigen können. Diese Gewissheit befreit von unfruchtbaren Zwängen.
Ihr Kommentar
Kommentare (13)
Jesus sagte, ihr seid das Salz (Licht) dieser Erde. Salz würzt, reinigt, verhindert Fäulnis - und das Fleisch des Abendlandes ist lt. Dr. H. Thielecke schon sehr faul und stinkend geworden, seitdem … mehrdas Salz fehlt. Ich freue mich sehr, über dieses Salz. das Herr Sternberg gestreut hat. Es ist nämlich sehr trügerisch wenn die Gemeinde von ihrem Prediger allzu begeistert ist - sie meinen sie seien gesund und trügen keine Wunden.
In diese Wunden wurde nun Salz gestreut und ich wünsche Anna u. allen anderen das sie darüber ins Nachdenken kommen.
Die Frau bei Pfarrer Flättig hat durch die Befolgung des Ratschlages viel erfahren dürfen.
Es war die leise Stimme Gottes, welche nur die hören, die nicht sofort aufbegehren.
Außerdem, wer sagt denn, daß der Ehemann dieser Frau Christ war?
Und noch passend zu Ostern - Hat Jesus seinen Mund aufgetan, als er unschuldig vor dem Hohen Rat stand und zum Tode verurteilt wurde?
Lieber Herr Sternberg
Aus meiner schwäbischen Heimat kenne ich diese Geschichte von Flattich so:Die streitsüchtige Frau in Flattich's Gemeinde kam aus ge-nanntem Grund zu ihm-er gab ihr einen … mehrKieselstein,den sie unter ihre Zunge legen sollte sobald ihr Mann nach Hause kam.Sie tat es,und sowohl der Mann als auch die Frau wunderten sich über die nachfolgende Veränderung in ihrer beider Leben.Ein Wort kann eine Geschichte verändern-streitsüchtig!Ich danke Ihnen sehr für Ihre wunderbare Auslegung!
Lieber Herr Sternberg, leider ist das kein gutes Beispiel für die Beauftragung durch Gott, wovon der Losungstext spricht. Ich denke der Pfarrer hätte den Grund des Übels angehen sollen und den … mehrEhemann ins Gebet nehmen. Wenn der Streit oberflächlich auch beigelegt ist, trinkt der Mann immer noch und die Frau ist innerlich verletzt. Wer es nötig hat, seinen Ehepartner zu verletzen, hat Christus nicht verstanden. Mann und Frau sind gleichberechtigte Teile eines Ganzen und erwachsene Menschen sollten ihre Probleme in Gesprächen klären. Das kann dauern und vielleicht schief gehen, aber Gewalt ist das Gegenteil von Liebe. Ich möchte Ihnen aber auch danken, für ihre Beispiele von mutigen Christren, die auch dort zu ihrem Glauben stehen, wo sie dadurch Nachteile zu befürchten haben. Daran sollten sich viele Christen bei uns ein Beispiel nehmen, die ihre christliche Aktivität in den Besuch des Gottesdienstes verlegt haben
Wenn ich hier die Auffassungsunterschiede lese, dann wundert es mich keineswegs, dass Männer und Frauen meistens aneinander vorbei reden.
Ich bestreite keineswegs, dass eine Frau durch Nörgelei etc. … mehreinen Mann kränken und in Folge auch zornig machen kann, aber das rechtfertigt doch nicht, dass der Mann sie verprügelt?
Da wir die Probleme in der zitierten Ehe nicht kennen fällt ein Urteil natürlich sehr schwer und das nehme ich mir auch nicht heraus.
Sagt Jesus nicht "ihr Männer, liebt eure Frauen wie euch selbst....", er sagt niemals "bring die Frau zum Schweigen" und mach weiter was du willst. Richtig, es geht darum einander die Fehler zu vergeben, das gilt aber auch für den Mann.
Ich wundere mich, welche Vorwürfe hier Horst Sternberg gemacht werden! In den teiweise überzogenen Kritiken werden eher eigene persönliche Befindlichkeiten (vielleicht fußend auf eigenen negativen … mehrErfahrungen) sichtbar! Das will ich gar nicht verurteilen, kenne ich es doch von mir selber! Aber kritisieren will ich diese Art von Kritik schon! Kennen wir Horst Sternberg und seine Grundhaltungen und -überzeugungen? Wenn nicht, dürfen wir dann solche Kritik und Unterstellungen abschießen? Und: Die Gewalt des Mannes wird ja nicht gut geheißen! Er wird nur in den Zusammenhang mit der (zwischen den Zeilen zu lesenden) verbalen Gewalt der Frau gestellt! So lese ich das...
Heutzutage liegt in meinen Augen der Focus ganz allgemein viel zu einseitig auf den Verfehlungen der Männer... Es gibt Gewalt auf beiden Seiten... Das ist die Wahrheit...
Könnte es nicht sein, daß dieser Rat des schwäb. Pfarrers Flattich in dieser besonderen schwierigen Situation nur ein Rat von Jesus für diese Frau war. Gott sieht auf die Not und das Herz des … mehrMenschen. Unsere eigene Sünde bleibt Sünde vor Gott, ganz gleich ob wir das wahrhaben wollen oder nicht. Vor Gott gilt kein Ansehen der Person. Ich, wir alle müssen unsere eigenen Sünden ernst
nehmen und brauchen immer wieder neu Korrektur von Gott.
Sind wir doch dankbar, daß es (wie in diesem genannten Fall) Menschen gab und auch heute noch gibt, durch die Gott mit uns reden kann.
Da sieht man mal wieder, dass ein mißratener Anfang tatsächlich alles "versauen" kann. Der ganze Vorspann mit der Frau, die sich Prügel einfängt, wenn sie zum falschen Zeitpunkt den Mund aufmacht ist … mehrvoll daneben. Nur um einen Satz später von "stummen Hunden" zu reden. (Der "kluge" schwäbische Pfarrer Flattich hat doch glatt diese Frau zu einer stummen Hündin umfunktioniert). Wenn sich Menschen Prügel einfangen, müssen sie auf jeden Fall erst recht den Mund aufmachen. Damit sie z.B. dem Schöpfungs-Auftag nachkommen- "nach meinem Bilde schuf ich sie" nämlich mit gottgewirkter Würde (auch Frauen)!! Genau das hat mir Jesus Christus ins Herz gegeben - und was in meinem Herzen geschrieben steht, davon rede ich.Davon abgesehen, ist die Verfolgungssituation nochmals eine ganz andere Dimension, die mit der verfehlten Themeneinleitung nicht zusammengwürfelt werden kann. Ich gebe für diese Ausarbeitung ein klares Ungenügend - hoffe mir, damit keine Prügel einzufangen.
Ich finde das Beistpiel sehr gut.
Ich selbst habe erlebt, dass mir GOTT meine falschen Verhaltensmuster in meiner Ehe auf einen Schlag gezeigt hat. Ich war sofort bereit das zu ändern. Dadurch hat … mehrsich auch meine Beziehung mit meinem Mann geändert. Egal warum so viel schief gelaufen war, GOTT wollte, dass ich anfange mich zu verändern. Mein Mann war sich keiner Fehler bewußt und trotzdem ist durch meine Veränderung immer mehr erkennbar, dass auch bei meinem Mann sich immer mehr verändert. Durch Verletzungen die schon meist aus der Kindheit stammen und durch den Ehepartner vertieft werden, lassen oft versteckten Stolz entstehen und man meint immer "der Andere ist schuld - ich doch nicht"! Eines meiner Jahrelangen Heilungsgebete lautet: "HERR, nimm alles weg, was mich und andere zerstört"! Buße und Demut dass verändert. Buße, Demut und Vergebung ist der Schlüssel. Danke für Ihren Beitrag.
Sehr geehrter Herr Sternberg,
Ich kann nachempfinden, was die anderen Leute hier geschrieben haben, es ist für uns Menschen schwer zu verstehen, wenn einer dem anderen Leid antut. Als Christ denke … mehrich an die Vergebung deren die uns Leid antun. Als aller erstes frage ich Gott um Vergebung, ich bete für diese Menschen, die mir weh tun, sei es mit Worten oder Taten, ich vergebe ihnen, wie auch mir vergeben wird (1. Johannes 1 Vers 9). Gott sollte hier konsultiert werden.
Mit herzlichen Grüßen.
Sylvia H.
Lieber Herr Kurz,
ich habe auch verstanden, dass die Frau durch das Wasser im Mund nicht sprechen konnte und deshalb ihrem Mann sozusagen keine Vorhaltungen machen konnte.
So einfach ist das also für … mehrSie, die Frau schweigt und der Mann kann machen was er will - DAS ist aber nicht Gottes Wille, und DAS ist auch nicht mit Unterordnung gemeint.
Mir ist schon klar, was HerrSternberg geschrieben hat und auch Pfarrer Flattich erreichen wollte.
Der Mann kam nach Hause und die Frau begann, berechtigt, zu schimpfen. Dadurch löste sie Streit und … mehrgelegentlich auch Prügel aus. Durch das Wasser im Mund konnte sie dann nicht reden und schimpfen und die Streitursache war beseitigt!
So einfach ist das, wenngleich auch ich das Verhalten des Mannes nicht gut heißen kann.
Lieber Herr Sternberg,
das Beispiel zur Auslegung dieses doch Vertrauen schaffenden Bibelabschnittes ist wirklich daneben!
Ich denke nicht, dass Gott damit meinte, eine Ehefrau solle sich demütig von … mehrihrem betrunkenen Mann "verprügeln" lassen.
Natürlich hat Schweigen seine Zeit und Reden hat seine Zeit, aber doch nicht so!
Sehr geehrter Herr Sternberg, eigentlich würde ich Ihnen gerne zustimmen, zudem was Sie über falsches und richtiges Schweigen bzw. Reden sagen. Nur Ihr einleitendes Beispiel macht mich trauirg. Die … mehrTatsache "Manchmal wurde sie sogar verprügelt" unkommentiert stehenzulassen, sowie die Auffassung des genannten Pfarrers, durch weniger Reden würde sich die Sitaution verbessern, gutzuheißen, irritiert mich. Das eventuelle Fehlverhalten des einen Menschen sollte nicht als Ursache für das Fehlverhalten eiens anderen Menschen herangezogen werde (Wie es im genannten Beispiel aber getan wird). Die Ursache steckt in uns selbst und nennt sich Sünde. Der Auslöser mag außerhalb liegen, aber den Asulöser zu bekämpfen ist der falsche Ansatz und ändert nichts an unserer Bereitschaft zu sündigen.