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/ Wort zum Tag

Jakobus 5, 16

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Eine Patientin erzählt dankbar und beglückt ihrem Seelsorger, der sie im Krankenhaus besucht: „Wissen Sie, dass da eine Schwester bei mir stand, die mir die Hand hielt, bevor ich in den Operationsraum gefahren wurde? An meinem Bett hat sie sogar vorher noch gebetet. Das war für mich eine ganz große Hilfe.“ Von dem schweren Eingriff, dessen Folgen sie eben überwunden hatte, und von ihrer bedrohlichen Krankheit selbst berichtete sie ganz wenig. Dagegen wollte sie davon reden, wie sie das Gebet gestärkt und ihr Mut und Hoffnung gegeben hat. Von dieser Erfahrung spricht auch Jakobus, wenn er feststellt: „Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen.“

Gott sagt zu uns durch Jakobus: Wenn jemand krank ist, soll er die Ältesten zu sich rufen – und nicht umgekehrt. Die Initiative geht vom Patienten aus! An was der Patient auch immer leidet, eines ist klar: Eine Krankheit wird hier nicht als „Privatsache“ gesehen, sondern sie geht die Gemeinde an! Kranke werden ermutigt, sich nicht zurückzuziehen und sich zu verstecken, sondern nach den „Ältesten“ zu rufen. Älteste sind erfahrene und reife Mitglieder der Gemeinde. Ursprünglich waren das keine Hauptamtlichen, sondern Laien, die diesen wichtigen Dienst tun.
Auch wenn es früher Gemeindeglieder waren, die vom Kranken gerufen wurden, möchte ich Sie ermutigen, auch den Pfarrer bewusst an ihr Krankenbett zu Hause oder im Krankenhaus zu rufen. Ich kann mich noch gut erinnern, dass mich ein Mann angerufen hat und mich bat, für seine kranke Frau zu beten.
Vielleicht gehören Sie zu den Menschen, die heute krank im Bett oder im Krankenhaus liegen. Ich will Sie ermutigen, andere zu bitten, für Sie zu beten. Kürzlich sagte mir ein Ehepaar beim Hausbesuch, dass es ihnen gut getan hat, als ich mit ihnen betete. Scheuen Sie sich nicht, Menschen zu bitten, mit ihnen und für sie zu beten.
Das Gebet für einen Kranken wird ergänzt durch eine zeichenhafte Handlung. Die Beter sollen die Hand auflegen und den Kranken im Namen des Herrn mit Öl salben. Mit diesen Zeichen gibt sich der Kranke bewusst Gott hin und erfährt die Nähe seines himmlischen Vaters.
Warum lassen sich noch heute Menschen mit Öl salben? Da gibt es komplizierte Antworten, aber auch eine ganz einfache: weil es ihnen gut tut. Öl, das war zur Zeit des Jakobus‘ ein Hausmittel, eine Art Universalmedizin. Vom barmherzigen Samariter erzählt Jesus, dass er die Wunden des Überfallenen mit Öl pflegte. Außerdem galt Öl als Symbol der Freude: „Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein“, heißt es in Psalm 23.

Dem Kranken tut es gut, wenn er die Zuwendung anderer Menschen nicht nur hört, sondern auch fühlen kann, etwa eine Hand, die ihn berührt. Wenn er im Namen Gottes noch dazu gesalbt wird, kann er die heilsame Nähe seines Heilands deutlicher erfahren und erspüren. Doch steht für Jakobus ganz klar fest: nicht das Salböl hilft, sondern „das Gebet wird dem Kranken helfen, und der Herr wird in aufrichten“ – nach seinem Wohlgefallen. Gott hört Ihr Gebet. Ihr Beten kann viel bewirken. Jakobus verspricht: „Des Gerechten Gebet vermag viel und erweist sich als wirksam, wenn es ernstlich ist“. Deshalb: „Betet füreinander, dass ihr gesund werdet.“

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