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/ Wort zum Tag

Ist hören so schwer?

Dagmar Rohrbach über Lukas 8,18

Mit dem Hören ist es so eine Sache. Selbst Menschen mit gutem Gehör hören längst nicht alles, was sie hören. Jesus hat das öfters so ausgedrückt: Wer Ohren hat zu hören, der höre. Ich nehme an, die meisten Menschen konnten damals hören. Ihre Ohren waren wohl nicht durch ohrenbetäubende Musik oder Lärm geschädigt. Aber so einfach scheint es mit dem Hören nicht zu sein. Eine Redensart sagt: Wer nicht hören will, muss fühlen. Da kommt zum Hören noch das Wollen dazu. Obwohl wir unsere Ohren nicht einfach schließen können wie Augen oder Mund, hören viele anscheinend nur, was sie hören wollen. Jesus ist das nun gar nicht gleichgültig. Das Wort für diesen Tag aus Lukas 8,18 macht das deutlich. Jesus warnt uns da: So seht nun darauf, wie ihr zuhört. Von der Art unseres Hörens hängt nämlich viel für uns ab. Es geht hier ja ums Hören auf das Wort Gottes.

Vor dieser Aussage von Jesus steht bei Lukas das Gleichnis vom vierfältigen Ackerfeld. Da geht es darum, dass das Wort Gottes Frucht bringen soll und zwar möglichst viel. Oder anders gesagt: Das Wort Gottes soll in unserem Leben Auswirkungen haben. Also gilt: Hören allein reicht nicht. Das Hören muss auch etwas bewirken. Wenn wir das erste Mal Gottes Ruf wirklich hören und annehmen, schenkt uns Jesus Erlösung und Befreiung. Wir erhalten ein neues Leben, frei von den Belastungen der Vergangenheit, frei von Schuld. Das bekommen wir allein aus Gnade. Anschließend möchte Gott uns einsetzen für das, was ihm wichtig ist.

Woher können wir wissen, was Gott in uns und durch uns tun möchte? Dafür müssen wir immer wieder innehalten und in der Stille auf ihn hören und das immer wieder. Das ist heutzutage nicht ganz leicht. Aber Jesus weiß am besten, was wir brauchen und wofür er uns geschaffen hat. Zum Hören gehört eben auch das Hören Wollen und das Gehorchen.

Die folgende (etwas gekürzte) Geschichte will uns zeigen, wie wichtig das ist:

„Drei Gesellen wanderten bei Ebbe auf das Wattenmeer hinaus. Aber dann überfiel sie dichter Nebel. Sie fassten sich bei der Hand und rannten zum Ufer. Doch sie verloren im dichten Nebel die Orientierung. Sie konnten das rettende Ufer nicht finden. Dann kam das Wasser. Langsam stieg die Flut. In dem höher auflaufenden Wasser kämpften die Männer um ihr Leben. Dann sagte einer von ihnen: Jetzt sind wir ganz still, halten den Atem an, rühren uns nicht!“ Mit dem Finger tastend und den Ohren horchend prüfte er die Richtung des Wassers, denn bei Flut läuft das Wasser auf das Ufer zu. Nach dem Horchen rannten sie ein kurzes Stück. Dann wieder Stille und Horchen, dann wieder laufen. So erreichten sie schließlich doch das rettende Ufer.

Was hat sie gerettet? Das Stille sein und Hören oder das Laufen? Beides hat sie bewahrt. Einfach nur laufen hilft nicht weiter, wenn man die Richtung nicht findet. Einfach nur stille sein und warten, bedeutet den Untergang. Nur in der Spannung und Ergänzung von Horchen und Handeln liegt eine Überlebenschance.

So ist es auch im Leben. Wir müssen Einhalten und Horchen, Losgehen und Gehorchen. Wir nehmen uns Stille und hören auf Gottes Weisung. Und dann gehen wir los und tun, was er uns gesagt hat.“ (Aus Axel Kühner, Überlebensgeschichten )

Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir so auf Gott hören und nach seinem Willen handeln lernen. Davon hängt alles ab.

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