Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Ist da Hopfen und Malz verloren?

Andrea Tschuch über Jeremia 31,13.

„Aus dem wird nie etwas.“ „Die war schon immer so.“ „Das kann doch nichts werden.“ „Also da ist wirklich Hopfen und Malz verloren.“ Diese und ähnliche Sätze sind mir nicht fremd. Manche habe ich selbst schon gesagt oder in meinem Herzen gedacht. Manche habe ich von anderen gehört. Hilfreich sind solche Aussagen nicht. Aufbauend schon gar nicht. Im Gegenteil: Sie drücken nieder. Machen mutlos. Rauben die Hoffnung, dass etwas besser wird. Sich doch noch zum Guten wendet. Dennoch werden solche Sätze über Menschen ausgesprochen. Jemand wird festgelegt. Aufgegeben. Abgehakt. Manchmal bin ich vielleicht schnell dabei, dass ich andere oder mich selbst bewerte. Einordne. Verurteile. In Schubladen stecke, auf denen geschrieben steht: Hoffnungslose Fälle.

Wie gut, dass Gott es anders macht. Er kennt die Menschen ganz genau. Hat sie selbst geschaffen und weiß, was in ihren Herzen vor sich geht. Er sieht alle Abwege, auf die sie geraten, und alle Umwege, die sie einschlagen. Aber Gott gibt seine Menschen nicht einfach auf. Er geht ihnen nach. Wirbt um sie. Redet freundlich mit ihnen und versucht ihre Herzen, in Liebe zu gewinnen. Das lässt sich durch die gesamte Bibel hindurch beobachten. Im Alten Testament besonders in der Art und Weise, wie Gott mit seinem auserwählten Volk Israel umgeht. Immer wieder wird sein Volk ihm untreu. Wendet sich von Gott ab. Geht eigene Wege und gibt sich dem Götzendienst hin.

 

Gott sendet Propheten, um ihnen ins Gewissen zu reden. Jeremia beispielsweise, der in Juda Jahr für Jahr Gottes Botschaft verkündet. Aber die Menschen wollen nicht auf ihn hören. Schlagen seine Warnungen in den Wind und greifen den Propheten Gottes an. Lieber wenden sie sich falschen Propheten zu, die ihnen das Blaue vom Himmel versprechen. Auch als sie schon in der Gefangenschaft in Babylon leben und die Folgen ihres Ungehorsams tragen.

Gott aber hält an seinem Bund fest. Durch Jeremia fordert er das Volk auf, den Lügenpropheten keinen Glauben zu schenken. Ihre Botschaft mag zwar gut klingen, ist aber nicht wahr. Gott lässt seine Leute wissen, dass die Zeit in der Fremde nicht so bald endet. Deshalb sollen sie auch nicht auf gepackten Koffern sitzen, sondern das Leben dort gestalten. Beziehungen knüpfen. Familien gründen. Vor allem aber sollen sie sich ihrem Gott wieder ganz zuwenden.

Er lässt sie nicht im Stich. Das spricht Gott seinem Volk durch den Propheten Jeremia zu. Sie leben an einem Ort, für den sie nicht geschaffen sind. Aber Gott will ihnen dort begegnen. Er hat sie immer noch im Blick und trägt sie auf seinem Herzen. Mitten in der traurigen Botschaft, die Jeremia zu verkünden hat, strahlt neue Hoffnung auf. Die Zeit in der Fremde dauert lang, aber sie ist begrenzt. Gott wird sein Volk nach Hause bringen und sie reich beschenken. „Ich will ihr Trauern in Freude verwandeln“, lesen wir im Buch des Propheten Jeremia, Kapitel 31, Vers 13.

Das ist ein Versprechen. Gott will. Und tut es auch. Er kümmert sich um seine Kinder. Hakt sie nicht ab als hoffnungslose Fälle. Er will sie in ihren Herzen heilen und erneuern. Gott hat gute Gedanken über sie. Und Worte, die wirklich helfen.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Ursula /

Eine sehr gute Auslegung und Ermutigung, vielen Dank Frau Tschuch!