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Günter-Helmrich Lotz über Psalm 119,11.

Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.

Psalm 119,11

Bevor ein Bekannter von mir mit dem Auto in eine fremde Stadt fuhr, schaute er sich am Ortseingang den Stadtplan genau an. Und dann fuhr er mit traumwandlerischer Sicherheit los und verfehlte tatsächlich nicht das Ziel, sondern kam am gewünschten Ort an.

Er hatte praktisch den Stadtplan im Kopf und kam so sicher ans Ziel - ohne weitere Navigationshilfe.

Nun, was hat das mit dem Bibelwort aus Psalm 119 zu tun? Dort heißt es: „Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.“

Den biblischen Begriff Sünde kann man wörtlich auch als Zielverfehlung übersetzen. Und der Beter des Psalms erklärt, wie er Zielverfehlung vermeiden will. Nämlich:

Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige.

Mit dem Wort Gottes meint der Beter in erster Linie die jüdische Tora, die in den 10 Geboten zusammengefasst ist.

Er behält die Weisungen Gottes in seinem Herzen. Das heißt er hat sie durch wiederholte Beschäftigung verinnerlicht. Sie sind ein Teil von ihm geworden und leiten ihn von innen.

Gebote werden meist verstanden als Anordnungen von außen, von oben. Das „Du sollst“ der 10 Gebote kann man aber auch übersetzen als „Du wirst“.

Wenn ich dein Gott bin, an den du dein Herz gehängt hast, dann wirst du auch so leben wollen, wie es mir gefällt und es gut für dich ist.

Jemand hat es so formuliert: Immer, wenn du dir bewusst bist, dass ich dein Gott und Befreier bin, wird es dir schwer sein, zu stehlen, zu lügen und so weiter.

Dann wirst du von innen geleitet wie der Autofahrer, der den Stadtplan im Kopf hat und genau weiß, wo es hingehen soll.

Auf uns strömen ständig Worte und Bilder ein, die Einlass verlangen in unser Herz.

Und dabei ist es oft schwierig, die Orientierung zu behalten. Was soll sich festsetzen und was gehört schnell vergessen? Damit sich Gottes Wort mit seinen Weisungen in unserem Herzen festsetzen kann, will es immer wieder eingelassen werden und braucht unsere Aufmerksamkeit. Sowie der Autofahrer sich so lange auf den Stadtplan konzentrierte, bis er ihn im Kopf behalten konnte, so bekennt der Beter des Psalms: „Ich behalte dein Wort in meinem Herzen, damit ich nicht wider dich sündige. Hört sich das leichter an als es ist oder ist es leichter als es sich anhört? Um zur Antwort zu gelangen, gibt es nur einen Weg: ausprobieren.

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Kommentare (2)

Heinrich D. /

Danke, ein guter Rat.

Karlheinz F. /

Danke Herr Helmrich Lotz, sie haben eine gute Gabe, die Dinge auf den Punkt zu bringen.
--“Jemand hat es so formuliert: Immer, wenn du dir bewusst bist, dass ich dein Gott und Befreier bin, wird es mehr