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Ich möchte sehen!

Sigrun Teßmer über Lukas 18,42-43.

Jesus sprach zu dem Blinden: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott.

Lukas 18,42–43

Jericho - vor 2000 Jahren...

Ein Mann sitzt am Straßenrand. Er ist blind. Er bettelt. Er kann zwar nicht sehen, aber er kann hören. Er hört, dass viele Menschen kommen. Er will wissen, was los ist. „Warum sind so viele Leute unterwegs?“, fragt er irgendeinen. „Jesus ist da“, antwortet der. Und bevor der Blinde weiter fragen kann, ist der Unbekannte schon wieder weg. Natürlich. Der möchte auch Jesus zuhören.

Ja, der Blinde ist zwar blind, aber hören kann er. Und er hat schon viel gehört in seinem Leben. Auch über Jesus hat er gehört. „Jesus kann Kranke gesund machen“, hat jemand gesagt. „Jesus redet über Gott“, hat ihm ein anderer gesagt. „Jesus ist der Retter, auf den wir warten. Der Messias. Der Nachkomme von König David“, hat einer gesagt. Wie gerne wäre der Blinde selbst einmal Jesus begegnet.

Und nun soll dieser Jesus ganz in der Nähe sein? Ist das wirklich wahr? Der Blinde überlegt: Wenn das so ist, dann ist das meine Chance! Und er ruft: „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“

Wie oft schon hat er um Erbarmen gebeten, wenn jemand an ihm vorüberging. Dann hat er eine kleine Münze bekommen. Das war ja auch gut. Das brauchte er. Wovon sollte er sonst leben? Aber der Blinde will mehr.

Jesus kommt näher und die Menschenmasse mit ihm. Es stört, dass der Blinde nach Jesus ruft. Die Leute wollen doch Jesus zuhören. „Halt's Maul!“ fahren sie den Blinden an. „Du störst die Predigt.“

Ja, sie wollen ungestört eine Predigt hören. Der Blinde aber will sehen! Er will, dass sein Leben verändert wird. Und so schreit er noch mehr: „Du Sohn Davids, erbarme dich meiner!“ Jesus bleibt stehen. „Führt den Blinden zu mir“, sagt Jesus. Und die Leute, die vorher gesagt hatten, der Blinde soll still sein, gehen nun hin zu ihm und sagen: „Komm, Jesus möchte, dass du zu ihm kommst! Wir führen dich hin zu ihm.“

Wie glücklich ist der blinde Mann. Er bekommt seine Chance. Sein Leben kann sich jetzt ändern. Jetzt gleich. Was würde Jesus wohl tun? Würde er ihn wirklich heilen? Kann er das hoffen und glauben?

Und Jesus sagt: „Was willst du, dass ich für dich tun soll?“

Muss der Mann da noch überlegen? Er will sehen. Er will Jesus sehen. Er will alles sehen um sich herum. Und so antwortet er: „Herr, dass ich sehen kann!“

Daraufhin sagt Jesus zu dem Blinden: „Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen.“

Und der Mann kann sehen. sofort. Was tut er? Er folgt Jesus und lobt Gott für seine große Tat. Denn das ist ihm klar: Was Jesus gerade getan hat, das kann nur von Gott selbst sein.

In Lukas 18 steht die Geschichte dieses blinden Mannes. Und am Ende - in Vers 42 und 43 -  heißt es:

Jesus sprach zu dem Blinden: Sei sehend! Dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach und pries Gott.

Ich habe weiter gelesen. Nach dem Blinden begegnet Jesus einem anderen Mann, der auch sehen möchte. Seine Augen funktionieren. Aber er ist klein und wird von anderen Menschen abgelehnt. Und auch ihm begegnet Jesus - und der Mann sieht sein eigenes Leben mit einem neuen Blick.

So vielen Menschen begegnet Jesus, die auf die eine oder andere Weise nicht sehen. Aber Jesus möchte, dass sie sehen: Die Not des eigenen Lebens - und die Liebe, die er schenken möchte.

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