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/ Wort zum Tag

Hesekiel 34,30

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Sie sollen erfahren, dass ich, der Herr, ihr Gott, bei ihnen bin und dass die vom Hause Israel mein Volk sind, spricht Gott der Herr.

Hesekiel 34,30

Jemand versuchte mir mal zu erklären, was ein Optimist sei. Er meinte, wenn einer aus dem zehnten Stockwerk fällt und dann bei jedem Stockwerk, an dem er vorbeistürzt, erleichtert sagt: „Bis hierhin ist’s noch gut gegangen, das sei ein Optimist.“

Dieser Witz hilft mir, etwas zu verstehen und deutlich zu machen über die aktuellen Ängste, mit denen wir uns so herumschlagen. Das, was Menschen häufig Angst macht, sind oft nicht die schwierigen Umstände, mit denen man irgendwie klarkommen muss, sondern vor allem die Trends nach unten. Wenn es immer weiter bergab geht und ich befürchten muss, dass alles immer schlimmer und schlechter wird, dann ist es schwer, ein Optimist zu sein. Da kommen Zukunftsängste hoch. Habe ich auch morgen noch Arbeit und werde ich für meine Familie sorgen können? Und wenn ich mal Rentner bin, werde ich dann in die Armut stürzen? Wird das mit dem Klima und den Unwettern immer schlimmer? Ich will das mit den aktuellen Krisen jetzt gar nicht vertiefen. Sie kennen das ja zur Genüge. Aber es ist leider so, wenn uns das Morgen dunkel erscheint, geht oft genug im Heute schon das Licht aus.

Die Tageslosung ist ein Wort gegen den Trend nach unten. Es richtete sich an Menschen in einer tiefen existentiellen Krise. Unter den Israeliten zur Zeit des Propheten Hesekiel herrschte Untergangsstimmung. Nichts funktionierte mehr. Der Staat war von korrupten und unfähigen Politikern kaputt gemacht worden. Das Land war von Feinden in weiten Teilen zerstört. Tausende waren als Gefangene nach Babylon verbracht worden. Alles ging drunter und drüber. Es war eine Zeit großer Depression. Von diesen Ereignissen war auch der Glaube der Leute tief berührt. Sie dachten nämlich: All das Schlimme, was wir jetzt durchmachen, ist ein Zeichen dafür, dass unser Gott uns verlassen hat. Mit Gottes Hilfe konnten sie also auch nicht mehr rechnen.

In dieser schweren Zeit lernt der Prophet Hesekiel Gott als jemanden kennen, der anders ist, als die Leute denken. Er begreift, dass Gott nicht aufhören kann und will, sein Volk zu lieben. Trotz aller Enttäuschungen in der Vergangenheit nimmt Gott voller Mitleid Anteil an der Not seines Volkes. Seine Barmherzigkeit und Liebe sind stärker als Enttäuschung und Zorn. Jetzt kann der Prophet zu seinen Landsleuten gehen und ihnen eine neue Perspektive geben. Er kann ihnen sagen: Gott der Herr ist immer noch bei euch und ihr seid sein Volk und ihr werdet erleben, was das für euch bedeutet.

Dürfen wir die Losung für heute einfach in unser Leben übertragen? Darauf sag ich ein klares Ja. Denn neben den deprimierenden Trends unserer Zeit, die uns zu schaffen machen und uns oft so lähmen, gibt es einen Trend gegen alle Trends. Ich meine das Versprechen, das Jesus gegeben hat: Ich werde wiederkommen und alles neu machen und ihr werdet erfahren, was das für euch bedeutet. Wenn die Zukunft hell leuchtet, dann geht bei uns heute schon das Licht an. Für mich ist es jedenfalls gut, wenn ich immer wieder an Gottes Liebe und an seine Zukunftspläne erinnert werde.

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Anstoß

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Kommentare (1)

Sabine /

So wie gestern Ihrem Kollegen, möchte ich heute auch Ihnen ein herzliches Dankeschön für die mutmachenende Gedanken schreiben. Sie tun mir einfach gut!