Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Hesekiel 34,11

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen, und sie suchen.

Hesekiel 34,11

Wenn ich von meinem Wohnzimmerbalkon ins Tal schaue, kann ich oft eine Schafherde sehen. Schön eingezäunt, ganz friedlich, weiden die Schafe das Gras der Wiese ab. Dann kommt die Besitzerin der Herde und führt sie in einen anderen Pferch, wo es wieder frisches Gras gibt.

Vor wenigen Tagen machte ich einen Spaziergang durch unser Tal, und da stand, mutterseelenallein, ein einziges Schaf. Es hatte sich wohl beim Weidewechsel in einem Anflug von Freiheitsdrang hinter einem Busch versteckt, sodass die Schäferin es  nicht sah, und jetzt war es übrig geblieben. Ganz verloren stand es an der Straße und wusste nicht weiter. Als ich ihm näher kam, reagierte es voll Angst. Nun, ich kannte ja die Besitzerin und nahm mir vor: Sobald ich heimkomme, rufe ich sie an. Aber freilich, es vergingen nur wenige Minuten, da kam die Frau angefahren. Sie hatte wohl ihr Schaf schon vermisst, und brachte es zur Herde zurück.

An diese Begebenheit erinnerte mich das Wort für den heutigen Tag: „Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen, und sie suchen.“ So spricht Gott – so steht es im Hesekielbuch.

Vielleicht habe ich mich auch einmal versteckt vor Gott, vor seinem Wort, vor seinem Willen, und jetzt stehe ich verloren an der Straße meines Lebens und weiß nicht mehr weiter. Ganz allein fühle ich mich, und ich sehe nicht Gottes Hand, die er mir hinhält. Ich höre nicht seinen Ruf, der mich auch jetzt erreichen will, der mir auch jetzt helfen will. Und wenn mir einer zu nahe kommt, reagiere ich mit Angst.

Dabei hält mir Gott sehr persönlich seine Hand hin, gerade so, wie ich es brauche. Im 40. Kapitel des Jesajabuches wird liebevoll erzählt, wie persönlich sich Gott um seine Geschöpfe kümmert, die er führt und leitet auf ihrem Weg. Die Jungen und Schnellen lässt er vorauseilen, die Kleinen trägt er auf seinen Armen, die Kranken hüllt er in seinen Mantel,
und die Mutterschafe führt er. Jeden so, wie er es braucht. Irgendwie ist es großartig. So höre ich es auch aus dem Wort für diesen Tag heraus: Gott sagt: „Ich will mich meiner Herde selbst annehmen, und sie suchen.“

Also auch dann, wenn ich mich verlaufen habe, wenn ich mich versteckt habe vor ihm, wenn ich nicht weiter wollte, und jetzt vielleicht ganz einsam an der Straße stehe, und merke, ich habe Mist gebaut, dann will er selbst, er selbst, mich suchen. Und er wird mich finden, und  mich zurückbringen auf den Weg. Auf den guten Weg, den ich gehen kann, und der mich ans Ziel führt.

So hat es Jesus gemacht. Er ging ringsum, in alle Städte und Dörfer, wo die Verlorenen waren, und er lehrte sie, erzählte ihnen von der Güte Gottes, und er heilte ihre Krankheiten, ihre Not, er brachte sie wieder zu Gott zurück. Solch einen Herrn haben wir.

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Eva Fischer /

Vielen Dank für die wunderbaren Worte. Gottes Liebe wird so deutlich. Danke.