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Herzensanliegen

Monika Breuer über 2. Thessalonicher 3,3.

Thessaloniki ist heute die zweitgrößte Stadt Griechenlands und sie hat eine lange, bewegte Geschichte.

In dieser Stadt gründet der Apostel Paulus vor knapp 2000 Jahren eine christliche Gemeinde, etwa 2 Jahrzehnte nach der Kreuzigung von Jesus. Paulus überlässt diese Gemeinschaft nicht sich selbst, sondern kümmert sich aus der Ferne weiter um die wachsende Gemeinde. Zum einen, indem er Mitarbeiter hinschickt, zum anderen, indem er brieflichen Kontakt hält.

Im 2. sog. Thessalonicherbrief beginnt das dritte Kapitel mit einer Reihe von Wünschen, die Paulus hat: Er wünscht sich, dass die Verbreitung der guten Nachricht von Jesus Christus durch ihn und seine Mitarbeiter gut voranschreiten möge. Heute würden wir sagen, dass sie ein Selbstläufer wird. Und er möchte, dass sein Team nicht belästigt werden soll von bösen Menschen, die seine Missionsarbeit stören wollen. Den Schutz vor allem Bösen wünscht er den Christen in Thessalonich und auch, dass sie nicht wanken mögen in ihrem Glauben. Paulus möchte zudem, dass sie Gott gehorsam sein sollen, so wie er es sie gelehrt hat. Und er wünscht, dass sie sich ausrichten auf die Liebe Gottes und sich standhaft zu Christus halten.

Was für eine Fülle an guten Wünschen! Auch heute wäre so ein Brief denkbar: Man sagt, was man für sich selber wünscht und für den, der den Brief empfängt.

Aber ich habe etwas ganz Wichtiges unterschlagen. Bei jedem Wunsch habe ich etwas weggelassen, das Paulus in Wirklichkeit dazugeschrieben hat. Und das ist bei jedem Wunsch dasselbe, nämlich dass seine Erfüllung einzig und allein von Gott abhängt:

Dass die Verbreitung des Evangeliums gut vonstattengehen möge, darum sollen die Christen in Thessalonich nämlich Gott bitten. Denn für das Wecken des Glaubens in einem Menschen ist Gott zuständig.

Die Thessalonicher sollen auch dafür beten, dass Gott die Missionsarbeit von Paulus vor Menschen schützt, die diese Arbeit behindern wollen.

Dass die Christen in Thessalonich Gott gegenüber gehorsam sind, darauf vertraut Paulus im Herrn. Er vertraut also darauf, dass Gott selber ihnen zu diesem Gehorsam verhilft. Und er rechnet damit, dass Gott sein eigenes Vertrauen stärkt, dass er dabei in seine geistlichen Geschwister setzt.

Und dass die Herzen der Thessalonicher treu und geduldig auf Gottes Liebe ausgerichtet sein sollen, auch hier soll Gott selber ran, denn nur er kann dies bewirken.

Aber was gibt Paulus eigentlich die Gewissheit, dass er all dies von Gott erwarten darf? Er schreibt es genau in der Mitte seiner Wunschliste: Weil Gott treu ist. Wir lesen es in diesem 2. Brief an die Thessalonicher, im 3. Vers des 3. Kapitels: „Doch der Herr ist treu. Er wird euch stärken und vor dem Bösen beschützen.“

Gottes liebevolle Treue ist der Schlüssel dafür, dass er uns nicht verlässt und dass er uns erst recht in schwierigen Situationen nicht alleine lässt. Noch bevor wir uns Sorgen machen oder beginnen, an einer Lösung zu tüfteln, dürfen wir an Gottes Treue denken. Wir ersparen uns Stress, Kummer und einiges an schlaflosen Nächten, wenn wir in allen Lebenslagen zuerst an Gott denken. Und an die vielen Möglichkeiten, die er hat. Zum Beispiel eben, Glauben zu wecken. Zu beschützen. Zu stärken. Vor dem Fallen zu bewahren. Zum Gehorsam zu verhelfen. Und uns zu helfen, jederzeit ihn und seine Liebe vor Augen zu haben.

Heute ist ein guter Tag, um es einmal auszuprobieren: Nämlich bei allem, was uns begegnet, zuallererst an Gottes Treue und an seine Möglichkeiten zu denken und alles von ihm zu erbitten und zu erwarten.   

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Kommentare (2)

Monika B. /

Liebe Frau F.,
ob der oder das Böse gemeint ist, geht aus den gängigen deutschen Bibelüber-setzungen leider nicht hervor. Im Originaltext des Paulus schreibt dieser nicht so, daß man glasklar mehr

Isolde F. /

Grüss Gott, Frau Breuer.
Ich würde nicht sagen:
"Den Schutz vor allem Bösen wünscht er den Christen in Thessalonich"- ich würde auf den Chef von allem Bösen hinweisen - wie Paulus es tut.
Gott segne Sie und den ERF Plus!