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Hebräer 4,11

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

So lasst uns bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen.

Hebräer 4,11

Das klingt ja seltsam. Wie soll ich mich bemühen, zur Ruhe zu kommen. Das klingt ja gerade so, als wäre ausruhen eine schweißtreibende Angelegenheit. Einige Verse zuvor wird davon gesprochen, dass das Volk Israel nicht zu der Ruhe gekommen sei, die Gott ihm versprochen hatte. Gemeint ist das Misstrauen, das Israel immer wieder Gott gegenüber gehabt hat. Gemeint ist auch der Ungehorsam, den das Volk Israel immer wieder gegen Gottes gute Gebote aufgebracht hat. Und der Verfasser des Hebräerbriefs zieht dann die Parallele zum Leben der christlichen Gemeinde, indem er sagt: Lasst uns bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen. Mit anderen Worten  gebt euch alle Mühe, mit eurem Leben an dem Ziel anzukommen, das Gott für euch vorgesehen hat. So wie es an anderer Stelle im Hebräerbrief heißt: Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf der uns verordnet ist. Oder wie Paulus es im Römerbrief ausdrückt: Stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes. An einigen anderen Stellen spricht Paulus vom Siegespreis: 1Kor 9,24 Wisst ihr nicht, dass die, die in der Kampfbahn laufen, die laufen alle, aber einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. Phil 3,14 Ich  jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.

Wie passt das zusammen? Beim Evangelium von Jesus Christus geht es doch darum, dass Gott sich uns aus reiner Gnade zuwendet. Menschen können nichts dazu beisteuern. Das ist richtig. Nichts von dem, was wir tun, bewegt Gott dazu, uns gnädig zu sein. Wir stimmen ihn nicht freundlich durch unser Handeln. Gott wendet sich uns zu in freier, souveräner Gnade. Das allerdings ist nur der Anfang. Es ist ein großartiger Anfang. Es ist fantastisch, dieses Wunder zu erleben, von neuem geboren zu werden, von Gott ein neues Leben geschenkt zu bekommen. Aber das ist nur der Anfang. Jesus hat mit uns noch mehr vor. Er ist unser Herr, der unser Leben gestalten und uns in dieser Welt gebrauchen will. Und er will unseren Weg auf dieser Erde dazu gebrauchen, um uns vorzubereiten auf ein Leben  in der Ewigkeit bei ihm. Unser Leben soll dazu dienen, dass wir ihn kennenlernen. Unsere Verbindung mit ihm soll intensiver werden. Es soll nicht nur darum gehen, dass wir einmal in unserem Leben Ja zu ihm sagen. Er will unser Leben gestalten. Wir sollen geprägt werden von ihm, sollen lernen von ihm, sollen täglich erfahren, dass es für uns nichts besseres geben kann, als ihm nachzufolgen und von ihm abhängig zu sein.

Und deswegen schreibt der Verfasser des Hebräerbriefs: So lasst uns bemüht sein, zu dieser Ruhe zu kommen. Wie sieht dieses Mühen nun praktisch aus. Sicher nicht so, dass ich mit verkrampftem Gesicht mich abmühe, mir einen bestimmten Lebensstil aufzuzwingen. Nein, das wichtigste daran ist die Ausrichtung auf das Ziel. Auf Urlaubsfahrten erlebe ich das immer wieder, dass die Kinder fragen: Wie lang ist es noch? Fahren wir noch lang? Ich kann sagen: Hör jetzt endlich auf mit dem Gequengel, irgendwann sind wir schon da. Vom andauernden Fragen kommen wir auch nicht schneller an! Oder ich könnte sagen: Ich kann die Nordsee schon fast riechen. Wir brauchen schon noch ein paar Stunden, aber bald sind wir da!

Wenn ich ein großes Ziel habe, dann richte ich mich darauf aus, dann erfüllt dieses Ziel meinen Alltag, mein Denken. Dieses Ziel ist meine Sehnsucht. Und ich glaube, dass der Schreiber des Hebräerbriefs uns dazu anspornen will. Mein Ziel ist diese Ruhe, die ewige Herrlichkeit bei Jesus. Da will ich hin, da will Jesus mich hin bringen. Also richte ich mein Leben danach aus. Freue mich drauf und lege alles zur Seite, was mir die Freude auf mein herrliches Ziel nehmen will.

 

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