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/ Wort zum Tag

Hebräer 11,27

Gedanken zu Losung/Lehrtext des Tages.

Durch den Glauben verließ Mose Ägypten und fürchtete nicht den Zorn des Königs; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn.

Hebräer 11,27

Über die Werke des Schöpfers kann man staunen. Mit Recht! Viele von uns haben es in den zurückliegenden Urlaubstagen getan – hoffentlich!  Staunen kann man ja über mächtige Wasserfälle ebenso wie über das gewaltige Massiv der Alpen – aber auch schon über das strahlende Weiß eines Gänseblümchens, und erst recht über die Vollkommenheit eines neugeborenen Kindes. 

Die geheime Absicht Gottes geht jedoch weit darüber hinaus, uns zum Staunen über seine Werke zu bringen. Ihm ist vor allem wichtig, Vertrauen zu wecken - in mir und auch in Ihnen. Gott angemessen ist ein unüberbietbares Vertrauen.

Allerdings mutet Gott uns nicht zu, dass wir „auf gut Glück“ ihm vertrauen. Quer durch die Menschheitsgeschichte hat er für Ereignisse gesorgt, die wir in unserem Sprachgebrauch „vertrauensbildende Maßnahmen“ nennen könnten. Im Grunde genommen sind die meisten der in der Bibel erzählten Berichte solche Vertrauen weckenden Vorgänge. Sie stehen unter der geheimen Überschrift: „Worauf du dich verlassen kannst!“

 

Einige dieser Vorgänge werden immer wieder besonders erwähnt, geschildert, hochgehalten. Im alten Israel – ja bis heute im frommen Judentum – wird etwa wieder daran erinnert: Als unsere Vorfahren keine Hoffnung mehr hatten, keine Ausweg aus der schrecklichen Sklaverei Ägyptens sahen, ja als das Rote Meer wie ein unüberwindbarer Sperr-Riegel vor uns Flüchtlingen lag, da hat Gott wunderbar eingegriffen und hat uns gerettet. Er ist und bleibt unsere „Zuversicht und unsere Burg“, ein Gott, auf den man hoffen kann und dabei nicht enttäuscht wird. „Zuflucht ist und bleibt bei Gott und unter den ewigen Armen!“ „Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit!“, so heißt es in dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“.

Wie solches Vertrauen auf Gott damals ganz konkret ausgesehen hat, daran erinnert die Bibel an einer Stelle, die heute schon manchen Menschen beim Lesen wichtig geworden ist. Da heißt es im 11. Kapitel des Hebräerbriefes – in jenem Katalog von vertrauensbildenden Maßnahmen Gottes -: „Mose hielt sich – im Glauben - an den (Gott), den er nicht sah, als sähe er ihn!“ Da ist geradezu klassisch formuliert, zu welchem Vertrauen wir eingeladen sind, wenn wir es mit Gott zu tun haben wollen. Nach menschlichen Maßstäben scheint das ein vermessener, geradezu tollkühner Sprung ins Nichts zu sein, wenn man sich so auf Gott verlässt. Damals bei Mose war es doch so, dass er höchst real abwägen musste: Hinter uns jagt der Pharao mit seinen Streitwagen heran, um uns zu vernichten oder wieder in die Sklaverei zurückzuholen. Vor uns ist das Rote Meer, das wir nicht durchqueren können. Was soll denn da der Gott, den ich nicht sehe? Wie sollte der helfen können, dieser Unsichtbare?  Aber dann wurde in Mose der Glaube geweckt – unerklärlich -, so wie auch in jedem von uns der Glaube geweckt werden muss. Mose klammerte sich an Gott an, obwohl er gar nichts zum Anklammern in den Händen hatte. Mose hielt an Gott fest, obwohl er vom Mantel der Gottheit noch nicht einmal einen Zipfel  erhaschen konnte. Und Mose wurde in solchem Vertrauen nicht enttäuscht. 

Der ganze lange Katalog von vertrauensbildenden Maßnahmen mündet in den Aufruf: „Lasst uns aufsehen auf Jesus!“ Auf dem Galgenhügel von Jerusalem, da haben Spötter noch zum leidenden, zum sterbenden gekreuzigten Jesus hinauf gerufen – Sie wissen es vermutlich! -: „Er hat Gott vertraut, der helfe ihm nun!“  Wissen Sie noch, wie es weiter gegangen ist, dort, wo von Gottes Nähe absolut nichts mehr zu sehen und zu spüren war?  Da rief Jesus betend: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!“  Auch Jesus hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. 

Aber dann bleibt der Hebräerbrief nicht beim Rückblick stehen. Sondern dann heißt es: „Darum auch wir!“ Wir sollen uns in ein solches Vertrauen hinein rufen, hinein einladen lassen! 

Wenn ich auf mein langes Leben zurückblicke und mich an so viele Menschen und Gemeinden, Jugendgruppen und Chöre, Kreise und Großtreffen erinnere, dann drückt mich die Trauer fast in den Boden hinein, dass sich so viele dieser Menschen an ein bisschen Christlichkeit genügen lassen. Dabei wartet doch Gott darauf, dass sie in ein ganz großes Vertrauen zu ihm hinein wachsen. Es könnte doch bis hinein in unsere Sterbestunde  d e r  Halt sein, der nicht enttäuscht werden wird: Dass ich mich an den Gott halte, den ich nicht sehe, als sähe ich IHN!“! 

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Kommentare (1)

Renate /

Danke für diese mutmachende Auslegung! Ja, es ist ein Wachstumsprozess! Klammern wir uns immer wieder ganz fest an Gott! ER allein vermag uns den nötigen Halt zu geben und wird unser Vertrauen nicht enttäuschen!