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Großer Gott – kleiner Mensch

Walter Ulmer über Jesaja 66,2.

Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort.

Jesaja 66,2

Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der HERR. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort. So steht es im Jesajabuch, Kapitel 66, Vers 2.

Gibt es wohl größere Gegensätze als die, die hier genannt werden? Der große Gott und der kleine Mensch! „Meine Hand hat alles gemacht“, sagt uns der Schöpfer unserer schönen, sichtbaren und unsichtbaren Welt. Wer unvoreingenommen den Wundern der Schöpfung nachspürt, kann überall Gottes Spuren entdecken. Das kann man zwar in Frage stellen, aber nicht ändern. Nicht nur die Bibel bezeugt uns das an vielen Stellen. Auch unsere Welt ist voller Handzeichen Gottes. In Psalm 104 werden einige Werke der Hände Gottes aufgelistet. Diese Aufzählung gipfelt in der Erkenntnis: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weislich geordnet und die Erde ist voll deiner Güter“(Psalm 104,24).

Doch noch unendlich erhabener zeigt sich Gott auf eine andere Weise. Er ‚sieht auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes' ist. Bei ihm zählt nicht nur das Große, Erhabene, Schöne. Er liebt nicht nur das Besondere. Er ‚übersieht' den Elenden nicht, der am Boden liegt, der nicht wagt auf zu schauen, weil so vieles passiert ist, was eigentlich nicht hätte passieren dürfen. Er sieht den ‚Zerbrochenen', Verzweifelten, der unter der Last der negativen Erfahrungen stöhnt. Die Größe Gottes zeigt sich in Demut, die sich herabbeugt zu dem Kleinen, Schwachen, Verlassenen. Und gerade darin kann man etwas von der unfassbaren Liebe Gottes entdecken. Der Prophet Jesaja sagt, dass in Gottes Augen die ‚Völker wie ein Tropfen am Eimer sind' (Jes. 40,15). Wie viel weniger wir, die wir doch so oft versagen und nicht der Norm Gottes entsprechen. Trotzdem beugt Gott sich zu uns herab, um uns aus dem Staub der Sünde heraus zu holen und in seine Nähe zu versetzen. Sehr schön zeigt sich das darin, dass er Jesus, seinen Sohn, in unsere Welt gesandt hat, um uns zu erlösen. Gott nimmt menschliche Gestalt an. Er lässt uns nicht nur schöne Worte hören, sondern kommt uns entgegen mit seiner Hilfe. In Jesus reicht er uns die Hand, um uns aus dem Schlamassel der Sünde und Schuld heraus zu ziehen. Als Jesus am Kreuz von Golgatha starb, wurde der Weg für Elende und Zerbrochene frei zu einem Leben der Freude, des Friedens und der Hoffnung auf das ewige Leben. Gott schaut nicht nur mitleidig auf uns herab.

Er kommt uns entgegen Er reicht uns die Hand, um uns aus unserer Verlorenheit zu retten. Dabei fällt mir noch etwas auf: Gott spricht von seinem ewig gültigen Wort. Das Wort ‚erzittern' klingt in unseren Ohren negativ. Die folgenden Sätze aus unserem Kapitel machen jedoch deutlich, dass es dabei darum geht, Gottes gutes Wort zu beachten und auf seine Einladung zu hören. Das ist wichtig, weil wir sonst unseren Halt in Jesus Christus verlieren. Darum lasst uns auf dieses Wort achten „als auf ein Licht, das da scheint an einem dunklen Ort, bis der Tag anbreche und der Morgenstern aufgehe in euren Herzen“ (2.Petrus 1,19). 

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