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/ Wort zum Tag

Gottesfurcht statt Menschenfurcht

Claudia Schmidt über Psalm 67,8.

Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!

Psalm 67,8

Wenn ich jemandem „Gottes Segen“ wünsche, habe ich für die- oder denjenigen in erster Linie gute Wünsche für ein angenehmes und gutes Leben im Sinn. In Psalm 67 lese ich ein Gebet, dass in eine ganz andere Richtung geht.

Der Psalmbeter bittet um Gottes Segen, nicht nur damit es ihm und seinem Volk gut geht, sondern damit alle Welt Gott fürchte. „Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!“, heißt es in Psalm 67, Vers 8.

Gottes Segen soll nach außen sichtbar werden, so dass auch Menschen aus anderen Nationen erkennen, dass der Gott Israels der einzige und wahre Gott ist. Genau das ist immer wieder geschehen.

Rahab, eine Prostituierte aus Kanaan, beschützt zum Beispiel israelische Spione, die ihr Land auskundschaften wollen. Sie hat von Gottes großen Taten gehört und erkannt, wie mächtig dieser Gott Israels ist. Deshalb hilft sie den Männern aus Israel bei der Flucht, als sie auf ihrer Erkundungstour verfolgt werden. Diese Geschichte können Sie nachlesen im Buch Josua, Kapitel 2.

Obwohl die Israeliten immer wieder Gottes Allmacht und Größe erleben, gibt es Situationen, in denen sie jedoch Menschen mehr fürchten als Gott. Ein bekanntes Beispiel steht im 4. Buch Mose, Kapitel 13. Es ist der Bericht über eine weitere Erkundungstour im Land Kanaan, die etwa 40 Jahre früher stattgefunden hat.

Nachdem Gott sein Volk mit großen Zeichen und Wundern aus Ägypten befreit hat, gibt er den Israeliten den Auftrag, ihre neue Heimat – das Land Kanaan – auszukundschaften. Als die Kundschafter zurückkehren, sagt die Mehrheit: „Es ist ein wunderbares Land. Ein Land, in dem Milch und Honig fließt. Aber dort gibt es Riesen. Wir können dieses Land nicht einnehmen.“

Sie nehmen den Segen, den Gott für sie vorgesehen hat, nicht in Anspruch. Ihre Menschenfurcht hält sie davon ab. Stattdessen ziehen sie 40 Jahre lang durch die Wüste. Erst die nächste Generation nimmt das von Gott versprochene Land ein und lässt sich dort nieder.

Auch heute gibt es Menschenfurcht. Sie überkommt auch mich dann und wann. Zum Beispiel, wenn ich sehe, dass irdische Machthaber ganze Nationen unterdrücken. Sie sorgen für großes Leid und ihnen kann scheinbar niemand Einhalt gebieten. Solche Herrscher sind unberechenbar und sie versetzen ganze Völker in Angst und Schrecken.

In solchen Momenten muss ich mich daran erinnern, dass Gott über allem steht. Auch die mächtigsten Herrscher dieser Welt haben nur so viel Macht, wie Gott ihnen zugesteht. Irgendwann muss jeder von ihnen vor Gott stehen und für sein Tun Rechenschaft ablegen. Deshalb will ich nicht Menschen, sondern Gott fürchten.

Ich will Gott fürchten - nicht aus Angst vor einem unberechenbaren Machthaber, der seine Untertanen willkürlich peinigt. Sondern aus ehrfürchtigem Respekt vor dem allmächtigen Gott, dessen Liebe, Weisheit, Glanz und Schönheit mich überwältigt.

Das wünsche ich mir, dass Gottes Segen nach außen sichtbar wird und alle Menschen erkennen, dass er der einzige und wahre Gott ist, dem alle Ehre gebührt – im Himmel und auf der Erde.

In diesem Sinne kann ich zuversichtlich in die Worte aus Psalm 67 einstimmen und beten: „Es segne uns Gott, und alle Welt fürchte ihn!“

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Kommentare (3)

Karlheinz F. /

Der Segen Gottes ist das Wertvollste was wir geschenkt bekommen.
Leider wird es von sehr vielen Menschen nicht erkannt und in Anspruch genommen.
Danke für diese Erinnerung.

Waltraud R. /

Wo steht es in der Bibel
Sie nehmen den Segen den Gott für sie vorgesehen hat nicht
in Anspruch, ihre Menschen furcht hat sie davon abgehalten statt dessen ziel Sie 40 jahre Lang durch die Wüste

Corinna H. /

Guten Tag, vielen Dank für diese wunderbare Andacht.