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Gottes Wille allein zählt

Walter Ulmer über 1. Samuel 3,18.

Im festlichen Ornat sitzt der Priester Eli auf seinem Stuhl im Heiligtum in Silo. Es ist noch früh am Morgen. Eine unruhige Nacht liegt hinter ihm. Sein junger Diener Samuel hatte ihn drei Mal in der Nacht geweckt. Samuel meinte, der Priester Eli habe ihn gerufen. Doch dies war nicht so. Gott selbst hatte Samuel angesprochen.  Erst, nachdem Samuel sich drei Mal bei Eli gemeldet hatte, erkannte dieser, dass wohl Gott etwas mit Samuel besprechen wollte. Nun  erwartete Eli einen genauen Bericht über das, was Gott dem jungen Diener Samuel gesagt hatte. „Was ist das für ein Wort, das er dir gesagt hat? Verschweige mir nichts“ (1. Samuel 3,17), ist seine Frage an den jungen Knaben Samuel. Und so bleibt dem jungen Diener Samuel keine andere Wahl, als dem alten Priester Eli Gottes Gericht über ihn und seine Familie anzukündigen. Es ist die bittere Nachricht, dass Gott Eli und sein ganzes Haus ausrotten wird. Die Sünde der Söhne und Eli's  Schweigen zu ihrem frevelhaften Tun, hatten Gottes Zorn erregt. Sein Name und seine Ehre wurden geschändet.  Auch die Warnung des von Gott gesandten Boten (1. Samuel 2,27 – 34) war von Eli nicht beachtet worden. Nun ließ Gott durch Samuel dem ehrwürdigen Priester Eli sagen, was er tun wird. Und Eli's Antwort? „Es ist der Herr, er tue, was ihm wohlgefällt.“

Drei Fragen ergeben sich für mich aus dieser Antwort des Priesters Eli.

1. Frage: Verstecke ich mich auch hinter einer frommen Antwort, die sich scheinbar ehrfürchtig vor dem Willen Gottes beugt?  „Es ist der Herr“ klingt so fromm und ist doch nichts anderes als ein 'Laufen lassen', weil man ja sowieso nichts ändern kann? Was ist, wenn mich Gottes Wort trifft? Zucke ich auch achtlos die Schultern, anstatt inne zu halten, genau hin zu hören und in Demut zu ihm um zu kehren?

2. Frage: Ehrt mein Leben Gott? Bin ich bereit, meinen Willen, dem Willen Gottes unter zu ordnen? Ist er für mich „der HERR“, oder dient er dazu, mir meine Wünsche zu erfüllen. Wie und wo darf er mitreden bei meinen Entscheidungen? Entspricht das, was ich tue, dem Willen Gottes?

3. Frage: Gefällt es Gott, Gericht zu üben? Ist es nicht eher so, wie wir in Hesekiel 18,23 lesen, wo Gott fragt: „Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt“? Ja, es ist tröstlich zu wissen, dass Gott uns in Jesus Christus entgegenkommt. Er sucht uns auf und lädt uns ein zur Umkehr und zum Neuanfang, wenn wir uns in Sünde verstrickt haben. Haben wir noch offene Ohren für Gottes mahnende Worte? Eli war taub geworden für Gottes liebende Einladung zur Umkehr. Bin ich es auch?

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