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/ Wort zum Tag

Gottes Barmherzigkeit ist gefragt

Bernd Bierbaum über 2. Mose 15,13.

Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast.

2. Mose 15,13

Meine Frau unterrichtete – vertretungsweise – Religion. Dabei kam auch das Wort „Barmherzigkeit“ vor. Aber das war wohl das falsche Wort. Ein junges Mädchen meldete sich und fragte: „Was ist Barmherzigkeit?“ Niemand aus der Klasse wusste es. Doch! Eine andere Schülerin meldete sich: „Damit ist Warmherzigkeit gemeint.“ Schöner Versuch. Ein warmes Herz hat ja was. Ein kaltes Herz dagegen – wer will das schon?

Das Bibelwort für heute gebraucht auch das Wort „Barmherzigkeit“. „Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst hast.“ (2.Mose 15,13). Mose sagt das. Der Anführer des Volkes Israel vor dreienhalbtausend Jahren. Mose sagt das von Gott. Jetzt wird es gewaltig. Denn dieser Gott ist kein zahnloser Opa, den keiner mehr kennt. Der ist nicht hilflos. Der hat Macht. Und er sieht sein verzweifeltes Volk. Es steht in Ägypten vor dem Meer. Vor sich Wasser. Hinter sich eine große Staubwolke. Das heranjagende Heer des ägyptischen Königs, des Pharao. Und nun passiert etwas Unglaubliches, etwas Großartiges: Gott hat Barmherzigkeit, er hat ein Herz mit den Elenden. Er erbarmt sich über sein Volk – und teilt das Wasser. Trockenen Fußes kommt sein Volk Israel ans andere Ufer. So was kann Gott. So was kann Barmherzigkeit. Und das ägyptische Heer? Die Soldaten hatten sich schon über den vor ihnen liegenden Sieg gefreut. Aber kaum war Israel in Sicherheit, kam das Meer zurück. Die Soldaten und ihre Pferde ersoffen alle. Alle. Kein Wunder, dass Mose und die Kinder Israel dem Herrn singen.

Aber die Geschichte ist damit nicht zu Ende. Die Bibel setzt noch einen drauf. Natürlich freuen sich die Angehörigen des Volkes Israel auch heute noch über den Erfolg, die Erlösung, die Rettung damals. Das ist der Blick zurück. Und der Blick auf uns heute, und der Blick nach vorn auf das Ende? Da muss noch einmal die Barmherzigkeit ran. Und die bekommt jetzt noch mehr Wucht.

So wie Israel das ägyptische Heer hinter sich hatte, so haben wir unsere Sünde auf den Hacken. Und die müssen wir los sein, wenn wir in den Himmel wollen. Und wie geht das? Da ist wieder Gottes Barmherzigkeit gefragt. Die tut nicht einfach ein Wunder. Die schickt Jesus, Gottes Sohn.

Jesus kommt, um uns zu retten und um uns zu helfen. Dafür gibt Gott seinen Sohn preis. Jesus wird für uns die personifizierte Sünde. Martin Luther gebraucht dafür harte Worte: „Ein Räuber, Mörder, Ehebrecher, Schurke, Heiligtumsschänder, Gotteslästerer bis du, und einen größeren wird es auf Erden nie geben.“ Jesus wird die Sünde in Person. Das ist ärgerlich.

Ein Jesus als unschuldiges Baby, ein Jesus als strahlender Held, ein Jesus als humanistisches Vorbild edlen Handelns, ein Jesus als großer Religionsstifter, das alles ist uns gut bekannt. Jede Zeit hat auch ihr eigenes Jesusbild gemacht. Im Dritten Reich wurde Jesus sogar zum arischen Helden umfunktioniert.

Aber nein! Jesus als Sünder, das passt nicht! Aber es wirkt. Wir sind die Sünde los und gehören Jesus. Der hat uns den Weg frei gemacht. Und das alles nur, weil er ein warmes Herz hat. Für uns!

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