Navigation überspringen

/ Wort zum Tag

Gott wünscht sich Gottesdienst so …

Monika Breuer über Römer 12,1.

Ich bitte euch nun, liebe Brüder und Schwestern, bei der Barmherzigkeit Gottes: Bringt euren Leib dar als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer - dies sei euer vernünftiger Gottesdienst!

Römer 12,1

Lassen Sie mich mal neugierig sein: Wie sähe eigentlich ein Gottesdienst aus, der Ihnen so richtig gut gefallen würde?

Was müsste dabei sein? Laute Musik? Oder eher ganz leise? So richtig moderne Lieder oder doch besser die ganz alten? Eine junge Sängerin oder doch lieber Orgelbegleitung? Eine gaaaaanz lange und tiefgehende Predigt? Oder vorsichtshalber eine kurze? Damit einem nur ja nicht langweilig werden kann. Ein laut sprechender Pastor. Oder lieber ein ganz leiser, damit man nicht aufschreckt, falls man doch mal einnicken sollte? Ich könnte noch lange so weiterfragen und ich ahne mal, die Vorlieben werden sehr unterschiedlich sein.

Eigentlich müsste ich doch mal Gott selber fragen, wie ein Gottesdienst aussehen müsste, der ihm gefallen würde. Würde ich angesichts seiner Antwort denken: Tja, das hätte ich mir jetzt auch denken können, also keine Überraschung. Oder würde mich die Antwort Gottes verblüffen und ich würde ihn vielleicht von einer ganz neuen Seite kennenlernen?

Vor knapp 2000 Jahren schrieb der Apostel Paulus an die damals noch recht junge Gemeinde in der Weltstadt Rom. Und er ging genau dieser Frage nach: Wie muss ein Gottesdienst aussehen, der Gott selber auch gefällt?

Vielleicht waren die Christen in Rom genauso verblüfft wie manch einer von uns heute. Beim Lesen von Paulus´ Zeilen wird nämlich schnell klar: Irgendwie meint Paulus mit „Gottesdienst“ etwas ganz anderes. Zumindest meint er kein Zusammentreffen von Christen am Sonntag, zu dem man eben hingeht und danach die Sache für den Rest der Woche abhakt: Geschafft, erledigt, bis nächsten Sonntag; und was dazwischen passiert und wie man sich zwischen den beiden Sonntagen benimmt, geht niemanden etwas an.

Denn Paulus schreibt im ersten Vers seines 12. Kapitels: „Ich bitte euch nun, liebe Brüder und Schwestern, bei der Barmherzigkeit Gottes: Bringt euren Leib dar als lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges Opfer - dies sei euer vernünftiger Gottesdienst!“

Den eigenen Leib darbringen, was heißt denn das? Noch dazu als Opfer. Und genau das wäre dann der Gottesdienst, der Gott auch wirklich gefallen würde? Klingt alles irgendwie seltsam.

Eine moderne Bibelübersetzung macht es etwas klarer. Dort lese ich: „Brüder und Schwestern, weil Gott so viel Erbarmen mit euch gehabt hat, bitte und ermahne ich euch: Stellt euer ganzes Leben Gott zur Verfügung! Bringt euch Gott als lebendiges Opfer dar, ein Opfer völliger Hingabe, an dem er Freude hat. Das ist für euch der »vernunftgemäße« Gottesdienst.“

Wir sollen Gott also unser ganzes Leben zur Verfügung stellen und voller Hingabe mit unseren Gaben dienen. Übrigens täglich. Und nicht nur sonntags. Wir müssen uns dazu noch nicht mal selber ausdenken, was wir denn nun jeden Tag so an Gutem tun wollen. Paulus schreibt nämlich weiter, dass wir Gott bitten sollen, unser Denken umzuwandeln. Damit wir immer besser erkennen, was in welcher Situation in Gottes Augen wirklich dran ist. Das also soll unser täglicher Gottesdienst sein!

Also brauche ich sonntags gar nicht mehr in die Kirche zu gehen? Nein.

Und das wäre auch schade! Damit würde ich mir selber auch gar keinen Gefallen tun! Denn im Gemeinde-Gottesdienst hab´ ich schon so viel über Gott gelernt, und ich kann ihn zusammen mit anderen Christen anbeten. Oder ich kann selber mal getröstet werden. Und liebe Freunde und neue Bekannte hab´ ich dort auch schon gefunden.

Ihr Kommentar

Die E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.
Alle Kommentare werden redaktionell geprüft. Wir behalten uns das Kürzen von Kommentaren vor. Ein Recht auf Veröffentlichung besteht nicht.

Kommentare (1)

Siegfried S. /

Den 500 jahre alten luther kann man doch vergessen. Ich komme mir geistig behindert vor, weil ich die sätze nicht begreife!!!
Ein lob den neuen übersetzungen! Damit kann ich etwas anfangen. Verstehen. Das macht lust auf das lesen der bibel.