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/ Wort zum Tag

Gott weiß Bescheid

Simon Diercks über Hiob 28,24.

Gott sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.

Hiob 28,24

Tag für Tag ist die Angst da. Tag für Tag schlagen Raketen in seiner Nachbarschaft ein. Sterben Menschen in der Region Donezk in einem Krieg, den sie nicht angefangen haben. Die Angst begleitet Yurii jeden Tag in der Ukraine.

Tag für Tag ist der Hunger da. Beim Schlafen auf einer Pappe neben dem offenen Abwasserkanal im Slum. Wenn seine kaum zehn Jahre alten Freunde in Manila Klebstoff schnüffeln, um den Hunger nicht mehr zu spüren. Wenn manch einer von ihnen sich als Sexobjekt verkauft, nur um mal wieder eine Mahlzeit in den Bauch zu bekommen. Der Hunger begleitet Randy jeden Tag auf den Philippinen.

Tag für Tag ist die Sorge da. Wird genug da sein, um die Familie ernähren zu können? Wenn sie, wie viele andere, doch wieder auf den Müllberg Siem Reaps geht, um dort in den Abfällen Plastik zu sammeln oder nach Essbarem zu suchen. Wenn Familien zerbrechen, weil die Männer keine Arbeit haben und sie alkoholabhängig und gewalttätig werden. Die Sorge begleitet Sarai jeden Tag in Kambodscha.

Ich höre diese Geschichten, und sie schmerzen, nehmen mir die Hoffnung. Lassen mich fragen: Gott, siehst Du das nicht? Reicht Dein Blick und Deine Liebe nicht bis in die Ukraine, auf die Philippinen oder nach Kambodscha?

Und dann lese ich, was ein echter Schmerz-Experte sagt. Hiob ist es: ein Mann, der viel Leid erlebt hat. In der Bibel im Buch Hiob in Kapitel 28, Vers 24 wird Hiob zitiert mit den Worten:

„Gott sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.“

Gott sieht. Nicht nur Deutschland, sondern alle Enden der Welt. Auch das Kriegsgebiet im Donezk, das Armenviertel in Manila, den Müllberg von Seam Reap.

Gott sieht. Nicht nur Länder und Umstände, sondern jeden einzelnen Menschen. Er sieht auch Yurii, Randy und Sarai. Und Sie und mich.

Wir alle sind ihm nicht gleichgültig. Er liebt Yurii, liebt Randy, liebt Sarai, liebt Sie und mich. Er fühlt mit jedem von uns. Er freut sich mit jedem von uns.

Und er schaut nicht nur zu, sondern greift ein, lässt sich bitten, bewegt Menschen und verändert die Welt.

So erlebt Yurii in aller Angst auch Hoffnung: jedes Wochenende finden mittlerweile vier Gottesdienste statt, zu denen über 700 Teilnehmer kommen und Essen, Medikamente, Unterstützung bekommen. Und wo viele Glauben finden. Knapp 100 Ukrainer hat er seit Beginn des Krieges getauft.

So erlebt Randy in allem Hunger auch Hoffnung: seit es ein Projekt für Straßenkinder wie ihn gibt. Einen Ort, wo er duschen kann, frische Klamotten und etwas zu essen bekommt. Und das erste Mal im Leben hört, dass er kein Abfall ist, sondern von Gott gesehen und geliebt.

So erlebt Sarai in aller Sorge auch Hoffnung: aus einem Nähprojekt deutscher und amerikanischer Missionarinnen und Missionare ist eine Firma geworden, die in kleinem Rahmen Kleidung für den europäischen Markt produziert. Das ermöglicht vielen Familien erstmals einen verlässlichen und würdigen Unterhalt jenseits des Müllbergs. Außerdem lernen sie anhand der Bibel lesen und schreiben.

So erlebe ich inmitten meiner Angst, meines emotionalen und geistlichen Hungers, meiner Sorgen auch Hoffnung: durch Hoffnungsgeschichten wie die von Sarai, Randy und Yurii. Sie bestätigen mir : Hiob hat Recht: „Gott sieht die Enden der Erde und schaut alles, was unter dem Himmel ist.“

Von diesem Gott möchte ich gesehen werden. Ihm möchte ich begegnen.

Er sieht auch Ihre Angst, Ihren Hunger, Ihre Sorgen. Möchten Sie ihm davon erzählen? Vielleicht gleich jetzt, mit schlichten Worten, in einem Gebet?

Sie möchten noch tiefer in die Bibel eintauchen? Wir empfehlen unsere Sendereihe:

Anstoß

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Kommentare (3)

Rainer /

Wunderbar dargestellt. Vielen lieben Dank.

Michael W. /

Love it!!! Thank you!!!
God bless

Waltraud R. /

Der Vortrag war sehr gut