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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Gott schreibt Geschichte

Wolf-Dieter Kretschmer über Lukas 1,52-53

Maria sprach: Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen.

Lukas 1,52–53

Es ist wie im Theater. Während die Gäste sich in der Pause die Beine vertreten, wird hinter der Kulisse kräftig umgebaut. Gleich wird es läuten. Dann werden die Theatergäste wieder Platz nehmen, der Vorhang wird sich heben und ein neues Bühnenbild offenbaren.

450 Jahre zuvor war der letzte alttestamentliche Prophet verstummt. Es war eigentümlich still geworden. Hatte Gott sich abgekehrt von seinem Volk? Nein! Er bereitete etwas ganz und gar Neues im Verborgenen vor. Bald, sehr bald, würde er den Vorhang lüften und eine neue Epoche der Geschichte einläuten.

Heute, am Weihnachtsfest ist es soweit. Der Vorhang hebt sich. Das Schweigen Gottes endet. Ein ganz neues „Bühnenbild“ wird sichtbar. Und es ist in jeder Hinsicht überraschend, denn Gott begnügt sich ab sofort nicht mehr damit, durch Propheten zu seinem Volk zu sprechen. Er kommt in diese Welt hinein, wird in Jesus Christus Mensch, einer von uns.

Bereits Monate zuvor hatte Maria, die Mutter Jesu, vom Heiligen Geist inspiriert über Gottes künftigen Retter geweissagt: „Er stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer ausgehen“, Lukas 1, 52-53.   

Mit anderen Worten: Gott hat ganz eigene Vorstellungen. Er stellt die üblichen menschlichen Kategorien auf den Kopf. Noch etwas lerne ich: Was Gott mit Jesus in der Krippe im Kleinen beginnt, bringt er an Ostern zum krönenden Abschluss – meine und Ihre Erlösung. Dafür steht ihm alle Anbetung zu.

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