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/ Wort zum Tag

Gott oder Götter?

Stefan Lämmer über Jesaja 37,16.

HERR Zebaoth, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.

Jesaja 37,16

In der Losung für den heutigen Tag heißt es:

„HERR Zebaoth, du bist allein Gott über alle Königreiche auf Erden, du hast Himmel und Erde gemacht.“

Vielleicht ahnen wir die Größe Gottes, wenn wir uns ein wenig unser Sonnensystem vorstellen. Wir leben auf einem kleinen Planeten, der die Sonne umkreist. Stellen Sie sich die Sonne in der Größe einer Orange vor, so würden Sie in einem maßstabgetreuen Modell das nächstgelegene Sonnensystem in circa 2000 km Entfernung finden. In der unermesslichen Weite des Universums leben wir also an einem winzig kleinen Ort. Wenn ich die Größe des Weltalls erahne, beginne ich über unseren großen Gott zu staunen. Ich gewinne einen kleinen Eindruck davon, welche Allmacht Gott der Schöpfer besitzt und wie klein der sterbliche Mensch ist. Denn Gott hat den Menschen, hebräisch Adam, aus der Erde, hebräisch Adama, geformt. Schon die Sprache der Bibel verdeutlicht uns: Der Mensch ist ein vergängliches Wesen. Diesem Winzling haucht Gott den Odem des Lebens ein.

Dennoch darf ich in dem Bewusstsein leben: „Du bist ein Gedanke Gottes, ein genialer noch dazu“ - wie es in einem Lied heißt. Der Mensch besitzt seine Bedeutung von Gott her. Der Mensch ist zum Ebenbild Gottes bestimmt. Er gewinnt von Gott her seine Würde. Er wird von Gott als „Du“ angesprochen. Er soll in Ehrfurcht vor und in einer Beziehung mit Gott leben.

Auf diesem Hintergrund erinnert der Prophet Jesaja sein Volk daran, dass es nur einen Gott gibt und sie diesem Gott vertrauen sollen. Im Gegensatz zu den vielen Göttern bei den Nachbarvölkern soll Israel nur zu dem einen Gott beten, der sie aus Ägypten befreit hat. Bei den Babyloniern oder Griechen und später auch bei den Römern kannte man viele Götter. Für die vielen Lebensbereiche hatte man jeweils einen Spezialisten. Die Römer kannten beispielsweise für die Seefahrt Neptun und für den Ackerbau Mars. Ein solches Denken liegt auf der Hand.

Als wir dieses Jahr eine Wohnung renovierten, da benötigten wir einen Installateur und Fliesenleger für das Bad, da brauchten wir einen Elektriker, einen Maler und zuletzt den Schreiner, damit die Wohnung in neuem Glanz erscheint. Keiner der Handwerker kann alles. Jeder ist nur in seinem Fachbereich ein Meister. Ganz ähnlich zeigen uns die vielen Götter, keiner wird als allmächtig verstanden. Dagegen wird uns in der Bibel gesagt: Wir glauben an den einen Gott, der uns in allen Lebensbereichen hilft. Wir vertrauen auf den einen Gott, den barmherzigen Vater, den Allmächtigen, der uns in jeder Lebenssituation helfen kann. Jesus, der Sohn Gottes, sichert uns sogar zu:

„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“, so werde ich für euch sorgen.

Vielleicht denken Sie: Naja, wir sind nicht von gestern. Wir glauben doch nicht an die antiken Götter. Sicher, das stimmt! Aber wie steht es mit den modernen Gottheiten? Im Großen Katechismus erklärt Martin Luther: „Woran einer sein Herz hängt, das ist sein Gott.“ Und da frage ich mich: Wie oft ist das alte Denkmuster immer noch lebendig. Für die Seele trauen viele auf Gott und den Gottesdienst. Für die Gesundheit vertrauen etliche auf ausreichend Bewegung, vollwertige Ernährung und auf die vertrauenswürdige Hausärztin. Für die Altersversorgung bauen wir in der Regel auf unsere Ersparnisse und eine Zusatzrente.

Nichts gegen Sport oder eine vielseitige Ernährung, nichts gegen eine private Vorsorge; dennoch stehen wir vor der Frage: Woran hänge ich mein Herz?

Jesus fordert uns auf: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“, so werde ich für euch sorgen.

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