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/ Wort zum Tag

Gott hilft aus Nöten

Janine Haller über Psalm 34,7.

Als einer im Elend rief, hörte der HERR und half ihm aus allen seinen Nöten.

Psalm 34,7

Nach meiner Schulzeit war ich mit einer Missionsorganisation eine Zeitlang in Südostasien. Einmal waren wir als kleine Gruppe abends in einer großen Stadt unterwegs. Wir hatten ein ungutes Gefühl, als ob uns jemand verfolgte. Es fühlte sich ein wenig wie in einem Film an und ich schob das Gefühl auf Verfolgungswahn.

Doch dann traten Gestalten aus dem Dunkel. Sie bedrohten uns und wollten Geld. Nun war es allerdings so, dass die Mitarbeitenden auf dem Schiff nur 20 Dollar Taschengeld pro Monat erhielten. Wir waren also alles andere als reich, obwohl wir als Weiße vermeintlich als wohlhabend angesehen wurden.

Ich erinnerte mich an die Situation aufgrund des heutigen Tagesverses. Er stammt aus der Feder von König David. Er schreibt: Ich habe es selbst erlebt: Ich war am Ende, da schrie ich zum HERRN, und er hörte mein Flehen; aus aller Bedrängnis hat er mich befreit. (Ps 34,7 HFA)

Es gibt vielerlei Bedrängnisse, schwierige Situationen, Notlagen. Manche betreffen unsere Gesundheit, andere unsere Lebenssituation. Ich kann mich nicht mehr an alle Umstände der damaligen Situation erinnern. Ich meine, dass ich damals Gott bat, uns zu helfen, weil ich keinen Ausweg sah. Wir hatten kein Geld, auch keine teure Kleidung, keiner von uns hatte ein Handy. Eben so ein bisschen wie im Film. Die Zeit schien stehenzubleiben, wie würden wir heile aus dieser Notlage herauskommen? Würden wir überhaupt herauskommen?

Da sagte auf einmal einer der Männer: Ich hab die schon mal gesehen, die sind von dem großen Schiff im Hafen. Die haben auch kein Geld. Und damit drehten sie sich um und ließen uns in Ruhe.

Nicht alle schwierigen Situationen lösen sich so einfach und auch schnell auf. Das lehrt uns das Leben. Doch ich möchte glauben, was David hier schriftlich festgehalten hat: Ich kann jederzeit und mit allem zu Gott kommen, ihn anrufen, ihm meine Not, meinen Kummer, mein Unverständnis, alles darf ich ihm sagen.

Und dann darf ich wissen: Er hört mein Flehen. Gott hört mich. In einem anderen Psalm heißt es: Gott schläft und schlummert nicht. Gott hat keine Öffnungszeiten. Er macht keine Pause. Er hat immer ein offenes Ohr.

Vielleicht rettet er mich nicht so aus meiner Notlage, wie ich das gerne hätte. Aber ich weiß, dass er mich hört und in seinem Handeln keine Fehler macht.

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Kommentare (1)

Ulrich H. /

Hallo Frau Haller, vielen Dank für Ihre Auslegung, sehr schön! Hat mich angesprochen :o).