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/ Wort zum Tag

Gnade für die Reise heute

Renate Schmidt über 1. Mose 24,21.

Abrahams Knecht schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der HERR zu seiner Reise Gnade gegeben hätte oder nicht.

1. Mose 24,21

Hat der Herr Gnade gegeben zu meiner Reise – heute? Ich bin sozusagen „auf der Reise“ in meinem Leben, und heute ist ein Tag dieser Reise. Wenn ich Kind Gottes geworden bin, dann hat der Herr Gnade gegeben auch für diesen Tag!

So fragt sich auch Abrahams Knecht bei einer bestimmten Aufgabe. Und auch für das, was ich heute vorhabe? Oder soll ich meine Pläne ändern? Ich finde es bemerkenswert, dass dieser Knecht abwartet und schweigt – bis er das auch wirklich weiß! Immer wieder überlegt er und fragt Gott: „Ist das okay so?“ Voll konzentriert auf Gott.

Er hatte den Auftrag bekommen, eine Frau zu finden für Isaak, Abrahams Sohn. Dazu soll er ins Heimatland und zur Verwandtschaft Abrahams ziehen. Und die Frau soll bereit sein, mit ihm nach Kanaan zu gehen. Ich denke, der Knecht hat sich auf dem Weg dahin überlegt: „Wie mache ich das am besten? Die Stadt ist groß – ich kann mich natürlich durchfragen, aber dann? Isaak soll eine gute Frau bekommen!“ Und dann ist es Abend, er ist am Ziel, die Frauen aus der Stadt kommen zum Wasserschöpfen am Brunnen. Der Knecht bittet Gott um ein Zeichen (so erzählt er später), und als die erste junge Frau am Brunnen ist, fragt er sie, ob sie ihm zu trinken gibt. Sie sagt sofort „Ja“ – und sie fragt dann auch, ob sie seine Kamele tränken soll. Also: sie ist freundlich und hilfsbereit; sie antwortet nicht pampig: „Du bist ein Mann - schöpf doch selbst…“ Und das ist das Zeichen für den Knecht – aber er wartet noch ab – er „schwieg still, bis er erkannt hätte, ob der Herr zu seiner Reise Gnade gegeben hätte.“ Dann fragt er die junge Frau, wer sie ist – tatsächlich: Verwandtschaft von Abraham! Da beschenkt er sie mit den mitgebrachten Geschenken, und da dankt er Gott laut und ausführlich, dass er Gnade zu seiner Reise gegeben hat; dabei weiß er noch gar nicht, ob sie wirklich mit ihm gehen wird… Er hat in sich die Gewissheit: „Ja, das wird gut, das ist es!“

Auch Rebekkas Familie kann zustimmen, als er die ganze Geschichte erzählt. Und tatsächlich geht die junge Frau mit ihm, sie wagt es, sie vertraut, dass es Gottes Führung ist.

Das ist wirklich ein Geheimnis, wie sich ein Weg entwickelt. Bis sich die Gewissheit einstellt: „Ja, so mach ich’s, ja, so will es Gott auch.“

Wie wichtig, so eine Gewissheit zu haben: in den ganz großen Fragen der Partnerwahl, der Berufswahl; aber vielleicht auch in kleineren Dingen? Wenn so eine Gewissheit da ist, dann mag alles andere Erfolg haben oder auch nicht – ich weiß einfach: ich habe Gott gehorcht: Er macht es letztendlich gut. Denn nicht immer muss es sich später auch gut anfühlen oder erfolgreich sein… Ein Mann erzählte mir: Er hat eine Entscheidung getroffen, er hat gebetet, und dann getan, was er auf dem Herzen hatte. Fünf Jahre später sagt er: „Das war die falscheste Entscheidung meines Lebens.“ Ja, was denn nun? Gottes Wille – oder gar Versuchung vom Teufel? Vielleicht sollte er darauf vertrauen, dass der Herr Gnade gegeben hat – weil die Geschichte ja auch vielleicht noch nicht am Ende ist?

Ja, ich bin oft taub und blind für das, was Gott sagt. Ich bin und bleibe Sünder. Aber wenn ich Gott bitte und das tue, wovon ich den Eindruck habe: „So soll es sein“ – dann: „Los!“ „Nur ein fahrendes Auto kann Gott lenken!“ Vertrauen: es wird gut! Schon jetzt „Danke“ sagen und Gott loben! Nicht erst ganz am Ende! Rebekka war am Ende auch nicht immer die Liebe und Gute – wie hat sie ihren Sohn Jakob zum Lügen und Betrügen verführt… Aber kann ich denn erst ganz am Ende Gott loben, wenn alles hundertprozentig gut ist? Nein, ich will es jetzt tun und vertrauen: Der Herr hat Gnade zu meiner Reise gegeben

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Kommentare (3)

Kristian E. /

Liebe Frau Schmidt,
Ich bedanke mich auch bei Ihnen für diese treffende Auslegung der Heiligen Schrift. Zur Esther M. möchte auch noch sagen, dass Gott ihren Sohn hier in den USA gsbz und gar nicht vergisst. Denn er ist schließlich in erster Linie Sein Sohn.

Esther M. /

Vielen Dank, liebe Frau Schmidt, für Ihre Auslegung! Ich habe sie eben meinen Studierenden Mädchen, Hannah und Vivian, weitergeschickt. Könnten Sie bitte für diese Beiden und auch meinen Sohn Jeremy, mehr

Sabine /

Ihre Worte waren ein guter u hilfreicher Start in diesen Tag! Vielen Dank dafür!