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/ Wort zum Tag

Glücklich, wer Gottes Gebote hält!

Ansgar Hörsting über Psalm 106,3

Wohl denen, die das Gebot halten und tun immerdar recht!

Psalm 106,3

„Das Gebot halten und immerdar recht tun.“ Wie klingt das in ihren Ohren? Da gibt es – grob gesagt – zwei Gruppen: Die einen erdrückt solch ein Satz. Das geht ja sowieso nicht, die Gebote zu halten, sagen sie. Meist wurden sie schon als Kinder angehalten, sich den Geboten Gottes gemäß zu verhalten, sie haben sich auch bemüht, aber sind auch häufig gescheitert. Sie haben sich verkrampft, vor allem auch deswegen, weil die anderen den Eindruck vermittelten, als könnten sie es. Aber bald wurde klar, dass da viel fromme Heuchelei ist. Die Gebote Gottes halten? Auch die frömmsten schaffen es nicht. Sie verstecken es nur besser. Deswegen ist das mit den Geboten so eine Sache, sagen sie. Sie verbreiten Enge und Gesetzlichkeit. Und dann auch noch „immerdar recht tun“ – das klingt für Sie nach dem perfekten Menschen, den es eh nicht gibt.

Die anderen beflügelt solch ein Satz. Sie haben erfahren, dass die Gebote Gottes heilsam sind. Oft sind es Leute, die ohne viel von „Gott“ und „Gebote halten“ aufgewachsen sind. Sie lernten schon als Kinder, dass sie selbst bestimmen sollen, wie sie leben. Das stieß zwar manchmal auf Gegenwehr, wenn es zu bunt wurde, aber sie lernten, dass es auch noch ein elftes Gebot gebe, das da angeblich lautet: „Du darfst alles, du darfst dich nur nicht erwischen lassen.“

Aber irgendwie blieb, je länger desto mehr, ein fahler Geschmack zurück. Denn in ihrer selbstbestimmten Art, wurde das Leben egoistischer. Wenn solche Leute später Gott kennenlernen, dann fangen sie an zu vertrauen, dass seine Gebote für den Menschen gut sind. Die Einschränkungen sind lebensrettende Geländer und keine Käfige. Und so erfahren sie es dann auch. Gottes Gebote heilen das Leben. Nicht zu lügen tut gut. Nicht die Ehe zu brechen ist schön. Ehrlich zu sein macht gute Beziehungen. Die Gebote fördern das Leben.

So und noch viel unterschiedlicher sind wir Menschen und hören den Text der Bibel. Die Bibel jedenfalls schätzt den Menschen glücklich, der das Gebot hält und sich danach richtet. Nichts von lebenseinengender Gesetzlichkeit oder frömmelnder Heuchelei. Glücklich ist der Mensch. Und wer wollte nicht glücklich sein? Glück ist kostbar. Die Werbestrategen versprechen uns Glück. Glück steht hoch im Kurs und ist doch wie ein scheues Reh. Glücklich, wer Gottes Gebote hält! Das ist interessant. Gottes Gebote sagen, wie Beziehungen, wie menschliches Leben miteinander gelingen kann. Und wenn man den Vers genau betrachtet, dann ist da von Recht, von Gerechtigkeit die Rede. Es soll miteinander mit rechten Dingen zugehen.

Wir vergessen es manchmal, aber ein Land ohne Rechtssicherheit ist nichts Gutes für Menschen. Da kann man es schlecht aushalten. Wenn der Stärkere immer Recht bekommt, wenn der Reiche durch Bestechung zum Ziel kommt, dann fliehen die Menschen, oder machen mit.

Eine Englische Bibel übersetzt diesen Vers so: „Happy are those who observe justice!“ Happy! Da werden die Menschen glücklich, wenn Recht beachtet wird. Und es ehrt Gott. Als Jesus gefragt wurde, was das höchste Gebot sei, meinte er: Du sollst Gott ganz lieben und den nächsten wie dich selbst. Lieben, Recht üben, Gottes Gebote achten. Das soll einengen? Es engt unsere egoistischen Wünsche ein, ja. Es engt die eigene Freiheit ein – wenn wir meinen, sie hätte den absolut höchsten Wert. Wenn es nur um mich, meiner, mir geht, dann kann es sein, dass ich Gottes Gebote fürchte. Aber recht verstanden, tun sie gut, fördern das Leben und sind Ausdruck von Liebe.

Deswegen kann derjenige glücklich werden, der Gottes Gebote bewahrt und in allem sich an Gottes Recht hält. Der lebt in Frieden mit Gott und den Menschen. Wohl dem, der das versteht und danach lebt.

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