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Gerechtigkeit statt Betrug

Dorothee Döbler über Maleachi 3,17.

Sie sollen mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient.

Maleachi 3,17

Sie sollen mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient.

"Ehrlichkeit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr.“ Das ist ein altes Sprichwort. Aber heute noch so wahr wie damals.  Wer sich an geltende Regeln hält, ist selber schuld. Was ist von den Wahlkampfversprechen geblieben, die noch im September so vollmundig verbreitet wurden? Bei Doktorarbeiten schreibt man kräftig ab und gibt es als eigene Gedanken aus. Von den Schummeleien bei der Steuererklärung ganz zu schweigen. Und selbst, wenn Millionenbeträge hinterzogen werden, verzeiht die Gesellschaft dies, wenn die Person selbst beliebt ist. Ein Ehepaar fährt in Urlaub nach Thailand. Abends in der Bar macht der Barkeeper ihnen ein Angebot. Für 300 € verkauft er ihnen die Rechnung eines thailändischen Krankenhauses: Aufenthalt für acht Tage wegen starker Magen-Darm-Beschwerden. Kosten 2.800 €. Einzureichen bei der deutschen Krankenversicherung. Da nimmt das Ehepaar doch gleich zwei dieser Rechnungen, eine für den Mann und eine für die Frau. Zu dumm, dass die deutsche Krankenversicherung merkt, dass die beiden Krankenhäuser über tausend Kilometer auseinanderliegen. Aber oft genug klappt es ja. Jeder Vierte hat schon einmal seine Privathaftpflichtversicherung betrogen. Betrug ist gesellschaftsfähig. Und auch äußerst gewinnbringend.

Das weiß man nicht nur heute. Der Prophet Maleachi klagt schon vor 2.500 Jahren über Betrug. Die Menschen betrügen nicht nur untereinander, sondern sie versuchen auch Gott zu betrügen. Damals war es ein festes Gesetz, den zehnten Teil seines Verdienstes für Gott an den Tempel abzugeben. Aber manche Menschen versuchten dies zu umgehen. Sie zahlten gar nicht oder gaben schlechte Ware ab. Ob sie sich einbildeten, dass Gott es nicht merkt? Es schien ihnen egal zu sein. Besser ein wohlhabendes Leben ohne Gott, als ein hartes Leben mit Gottes Geboten, so sagten sie sich. Und die Zahl derer, die so dachten, wurde mehr und mehr.

Manchmal macht es mutlos zu sehen, wie wenig Ehrlichkeit zählt. Und natürlich ärgert es auch, wenn man die Kosten des Betrugs noch mitzahlen muss, wenn man dadurch selbst zum Betrogenen wird. Die Versicherungen erstatten Kosten – auch zu Unrecht eingereichte Kosten – aus den Beiträgen aller Versicherten.

Einer lässt sich nicht betrügen: Gott. Er weiß um das, was wir machen: das Richtige und das Falsche! Und er weiß, dass es sich auszahlen wird, sich an Gott zu halten.

Gott spricht durch den Propheten Maleachi: Sie (die sich an Gott halten) sollen an dem Tag, den ich machen will, mein Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient. Dann sollt ihr wieder sehen, was für ein Unterschied ist zwischen dem Gerechten und dem Gottlosen, zwischen dem, der Gott dient, und dem, der ihm nicht dient.

Es ist gut zu wissen, dass es noch eine Gerechtigkeit jenseits unserer Gerechtigkeit hier auf der Erde gibt. Das hilft, nicht mutlos zu werden, bei dem Unrecht, das um uns herum geschieht. Vor allem aber ist es gut, um Gott zu wissen und zu spüren: Er gibt uns die Gesetze nicht, weil er es uns schwer machen will. Er gibt sie uns, weil sie uns gut tun. Er gibt sie uns, weil er unser Vater ist, im Himmel und auf Erden.

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