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Geliebt, nicht verloren, gerettet

Roland Krause über Johannes 3,17.

Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.

Johannes 3,17

„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen (einzigen) Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“ (Joh 3,16+17)

„Auf dass alle nicht verloren werden“ – alle, denen Menschen fremd wurden. Alle, die schwere Wege gehen müssen. Alle, die Gott nicht mehr trauen können und die dennoch in sich diese Sehnsucht spüren nach einem, der das Leben wieder zum Guten wendet. Alle, die nicht feiern können an Weihnachten und sich dennoch sehnen nach einem Zeichen von Gott, nach einer Begegnung mit ihm. Alle, in deren Familien die Feiertage deutlicher als sonst spüren lassen, dass etwas in der Familie zerrissen ist. Alle, die Fröhlichen und die Niedergeschlagenen, die Optimistischen und die Zweifler, die ohne Arbeit und die mit zu viel Arbeit.

Gott ohne einen Ort, wo er sein Haupt hinlege, Gott verkannt, verlacht, verspottet, verleugnet, gefangen, gequält, gekreuzigt, Gott im Grab eines Fremden, Gott, der herabsteigt ins menschliche Elend. Warum tut Gott das alles? Warum liebt Gott so? Damit niemand sagen kann, Gott wüsste nichts von Niedrigkeit, Armut und Schmerz, von Ablehnung und seelischer Qual, von Zerbruch und Einsamkeit, vom ohnmächtigen Hoffen, vom quälenden Stachel des Warum. Dass Gott mich finden will, auf dass niemand verloren werde, das soll nachklingen in mir.

„Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“

Auf einem Weihnachtsgruß, den ich vor Jahren erhielt, standen diese Gedanken: „Wenn Wissen das größtes Bedürfnis dieser Welt wäre, dann hätte Gott uns ein Universalgenie geschickt. Wenn Technik unser größtes Bedürfnis wäre, hätte Gott uns einen Wissenschaftler geschickt. Wenn Geld unser größtes Bedürfnis wäre, hätte Gott uns einen Ökonomen geschickt. Da aber Vergebung unser größtes Bedürfnis ist, hat Gott uns einen Retter geschickt.“

Keinen Richter, sondern den Retter sendet Gott. Keinen, der verurteilt, sondern den, der errettet. Den, der sucht, was verloren ist. Er wird ein Licht bringen zu denen, die im Schatten leben. Und aufrichten, die das Leben gekrümmt hat. So kommt Gott, so liebt Gott, so bringt Gott zurecht, so rettet Gott.

Geliebt, nicht verloren, gerettet – mit diesem Dreiklang können wir hineingehen in diesen Tag. Indem wir Gott loben und preisen über diesem Weihnachts-Evangelium: Geliebt, nicht verloren, gerettet.

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Kommentare (3)

Stefan K. /

Auch diese Predigt von Ihnen verdient absoluten Respekt und reichlich Zeit, sie nicht nur einmal zu hören. Großartig und so ansprechend, zumindest für mich. Mich erfüllt Ihre Predigt von ganzem Herzen. Vergelt's Gott.

Andrea F. /

Geliebt, nicht verloren, gerettet. Es sind Worte, schöne Worte, ich spüre sie nur leider nicht. Es kommt mir so ein bisschen wie autogenes Training vor. Ich würde es nur gerne spüren.

Alfred A. J. /

Ein richtig guter Gedanke. Danke