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Geld verdirbt den Charakter

Elke Drossmann über 2. Korinther 8,21.

Wir sehen darauf, dass es redlich zugehe nicht allein vor dem Herrn, sondern auch vor den Menschen.

2. Korinther 8,21

„Geld verdirbt den Charakter“. Donald Trump scheint ein Paradebeispiel zu sein. Er hat viel Geld angehäuft. Doch seine Steuerunterlagen sollen ein Geheimnis bleiben. Kürzlich trat er mit der Behauptung auf, die zwar unwahrscheinlich klang und doch von einigen geglaubt wurde: Er sagte: „Ich hebe die Verfassung auf.“ – Wie denn? Etwa mit dem Einfluss, den er seinem Geld verdankt?

„Geld verdirbt den Charakter“.  Das kann auch für christliche Hilfsorganisationen gelten. Grundsätzlich wird Korruption abgelehnt. Doch bin ich bereit, Schmiergelder zu bezahlen, wenn ich in einem Land, etwas erreichen möchte, in dem erst Geld fließen muss?

Sind nicht Pastoren schon gestolpert, weil sie Geld in die eigene Tasche gesteckt haben, statt den 50 Euro Schein im Briefumschlag als Spende einzuzahlen? Damit kein Spender Angst haben muss, sein Geld versickert oder für einen Zweck verwendet wird, den er nicht möchte, gibt es Spendensiegel bzw. Selbstverpflichtungen und Gesetze in Deutschland.

Der Apostel Paulus weiß um die Gefahr, dass „Geld den Charakter verdirbt“. Bereits vor fast 2000 Jahren schickt er zwei Mitarbeiter los, um Spenden in der Gemeinde in Korinth einzusammeln. Warum zwei? Zwei Zeugen wurden vor Gericht gebraucht, falls es hart auf hart kommen sollte. Paulus hat Jesu Worte im Ohr: „Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Geld.“ (Matthäus 6,24)

Doch ganz ohne Geld kommt keine Gemeinde aus. Wie sieht ein guter Umgang mit Geld aus?

Paulus empfiehlt der christlichen Gemeinde in Korinth: „Ja, wir sind darauf bedacht, dass alles korrekt zugeht – nicht nur in den Augen des Herrn, sondern auch nach dem Urteil der Menschen.“ Nachzulesen im 2. Korintherbrief, Kapitel 8, Vers 21.

1. Paulus ist ganz nüchtern. Er rechnet mit dem Schlechten. Auch Christen sündigen. Deshalb gilt es, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Die einen guten Umgang mit Geld ermöglichen, aber auch den entsprechenden Missbrauch unterbinden.

2. Paulus vertritt die Ansicht: Keinem soll das Geld aus der Tasche gelockt werden. Freiwillig entscheidet jeder, wofür er etwas geben möchte und in welcher Höhe.

3. Keiner soll ein schlechtes Gewissen haben, weil ein anderer mehr gibt, als ich selbst abgeben möchte. Die Frage ist, wo habe ich Überfluss? Davon kann ich abgeben.

Ich habe mal einen Eimer voll Wäscheklammern geschenkt bekommen. Schnell war mir klar: „So viele brauch ich nicht.“ Meine Freundin habe ich deshalb gefragt: „Kannst du Wäscheklammern gebrauchen?“ Und sie war ganz gerührt, weil sie dringend welche brauchte und gerade keinen Cent zu viel hatte.

Ich muss nicht da etwas abzwacken, wo ich selbst Not leide. Doch es lohnt sich, hinzuschauen, wo habe ich genug und kann mit jemandem teilen?

4. Spendenbeauftragte sind zuverlässige Christen, wie Titus, den Paulus näher kennt. Paulus vertraut Titus.

Mit einer guten Auswahl der Spendenüberbringer gewährleistet Paulus, dass die Gemeinde in Jerusalem die Spenden der Christen aus Korinth auch wirklich erhält. Das Geld konnte zu seiner Zeit ja nicht überwiesen werden, sondern wurde durch Boten, die oft länger unterwegs waren, überbracht.

Beherzige ich, dass alles vor Gott und Menschen korrekt zugeht, dann verdirbt Geld nicht den Charakter, sondern formt ihn im Sinne Jesu. Der wurde schließlich arm für uns! Nicht einfach so, sondern um uns mit seiner Armut reich zu machen.

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Kommentare (5)

Ruth N. /

Erst dachte ich, ooohhhh über Geld :(
Doch ich habe gerne zugehört, schöne und gute Gedanken.
Ich freue mich sowieso immer, wenn Sie dran sind mit der Auslegung

Peter J. /

Natürlich kann man über Donald Trump denken wie man will. Ich bin auch kein Anhänger von ihm. Aber nehmen wir uns doch ein Vorbild an Jesus. Er schwamm auch mit seinen Beispielen gegen den Strom: er mehr

Hans-Rainer P. /

,,Ich hebe die Verfassung auf" - Bitte solche Zitate nicht aus dem Zusammenhang reißen, nur weil sie unsere Meinung/ unser Thema unterstützen.

ruth /

Fr. Drossmann richtet über christliche Hilfsorganisationen ,die gezwungen werden gewisse Schmiergelder zu zahlen ,um überhaupt Hilfe leisten zu können..

Heinrich D. /

Ich lerne, Donald Trump ist böse! Sie verschenken Wäscheklammern und sind gut?