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/ Wort zum Tag

Gebrochene Herzen

Detlef Garbers über Psalm 147,3.

Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.

Psalm 147,3

Kennen Sie das Broken-Heart- Syndrom? Auf Deutsch würden wir sagen: „Zerbrochenes-Herz-Erkrankung“.

Mediziner haben vor einigen Jahren entdeckt, dass Stress, traumatische Erlebnisse und Kummer das Herz als Organ schädigen können. Ein Herzmuskel arbeitet dann nicht mehr so, wie er sollte. Doch viel häufiger als das Broken-Heart Syndrom kommt das gebrochene Herz als Ausdruck für seelisches Leiden bei uns Menschen vor. Wenn Krieg und Hunger sich ausbreiten, dann machen sich Menschen auf die Flucht. Sie verlieren ihre Heimat. Viele dieser Heimatlosen leben inzwischen in unserem Land und bauen sich eine neue Existenz auf. Doch etliche leiden an einem gebrochenen Herzen. Denn wer die Heimat verliert, der kann den wichtigen Ort seiner Herkunft nicht mehr betreten. Es bleiben Erinnerungen, häufig ein tiefsitzender Schmerz und eine ungestillte Sehnsucht.

Sicher kennen Sie Menschen, die seelisch und körperlich leiden? Oder sind Sie vielleicht selber davon betroffen und haben ein gebrochenes Herz aufgrund eines traumatischen Erlebnisses?

Das Volk Israel hat dieses gebrochene Herz erlebt, als Jerusalem zerstört und das Volk nach Babel verschleppt wurde. Doch Gott hatte angekündigt, dass er sein Volk wieder zurückführen und Jerusalem wieder aufbauen wird. Das ist der Grund für ein Lob- und Danklied, das Sie im Psalm 147 nachlesen können. Es heißt dort in Vers 3: „Der Herr heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“

Diese Worte trösten, diese Worte schenken Mut und verbreiten Hoffnung. Beim Propheten Jesaja lese ich von dem leidenden Messias, der um unserer Krankheit, Sünde und Schmerzen willen gelitten hat. Erfüllt hat sich das in dem Sterben und im Tod von Jesus am Kreuz. Gott heilt und verbindet, was zerbrochen war, dafür steht Jesus ein. Gottes Wort schenkt und schafft neues Leben.

So erlebe ich das immer wieder mit dem Wort Gottes, wenn ich es lese und höre. Und wir können nichts Besseres tun, als kranken, einsamen und leidenden Menschen Gottes Wort zuzusprechen. Das kann durch einen Besuch, ein Telefonat, eine Nachricht aufs Handy oder eine Karte mit einem Wort aus der Bibel sein. Manchmal muss uns das Wort Gottes wieder neu vor Augen gestellt werden, damit es seine heilende Kraft entfalten kann.

Als Familie mussten wir vor etlichen Jahren die Türkei verlassen, in der wir als Missionare gearbeitet hatten. Unsere Kinder haben damit ihre Heimat aufgeben müssen und wir zogen auf das Gelände des Missionswerkes. Eines unserer Kinder ist dann schwer seelisch erkrankt und stand über Jahre am Rande des Todes. In unserer Missionsgemeinschaft leben einige junge Leute, die ein freiwilliges soziales Jahr machen. Sie sahen das gebrochene Herz in unserer Familie. Dann taten sie etwas, was mich bis heute tief berührt. Sie malten auf eines der vorhandenen Garagentore eine ausgestreckte Hand. Auf der Handinnenfläche liegt ein rotes Herz mit einem weißen Riss. Auf diesem gebrochenen Herzen ist ein Pflaster gemalt, das den Riss überdeckt. Dazu schrieben sie den Psalmvers von heute: "Er heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden".

Jedes Mal, wenn ich nun an diesem Bild vorübergehe, kann ich nur staunend bekennen: Gott hält sein Wort. Nicht alles Leid der Welt wird hier und jetzt geheilt - auch wenn ich das bei meiner Tochter ansatzweise erlebt habe. Als Christ bekenne ich, dass meine Heimat im Himmel ist. Über diesen Ort und diese Zeit heißt es dann: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß,“ – damit ist Jesus gemeint - „sprach: Siehe, ich mache alles neu!“ (Offb 21,4-5)

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Anstoß

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Kommentare (2)

Stephanie S. /

Danke für die tröstlichen Worte. Ich möchte mehr über die Heilung von selischen Krankheiten durch Jesus wissen.
Vielen Dank

Sieglinde K. /

Danke für den Zuspruch heute. Durch den Heimgang meines Mannes ist mein Herz sehr beschwert. S. Kaser