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/ Wort zum Tag

Ganzheitlich heil werden

Alexander Nussbaumer über Jeremia 17,14.

Heile du mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.

Jeremia 17,14

«Heile mich, HERR, so werde ich heil; hilf du mir, so ist mir geholfen.», dieser Satz des Propheten Jeremia ist die Tageslosung. Ein Wort voller Zuversicht und Hoffnung.

Man hört dem Satz nicht an, dass er Teil einer Klage ist, konkret der dritten Klage Jeremias. Er muss zuschauen, wie die führenden Leute, die Priesterschaft, das ganze Volk Gott verlässt und seine Gebote mit Füssen tritt. Er beklagt: „Die Quelle lebendigen Wassers haben sie verlassen: den HERRN.“ Das ist bis heute so: Wer Gott verlässt, schneidet sich vom Leben ab, denn in Gott ist das Leben, er erschuf unser Leben.

Jeremia sagt den Untergang des Landes voraus. Dieser ist noch nicht eigetreten. Da spotten die Leute: „Wo ist das Wort des HERRN? Möge es doch kommen.“ Jeremia weiss: „Es wird kommen, es wird eintreten, wovor ich gewarnt habe.“ Das tut ihm unendlich weh. Er sagt: „Den Tag des Unglücks habe ich nie herbeigesehnt, du weisst es.“

Jeremia wird verspottet, verstossen, einmal sogar in einen tiefen Brunnenschacht hinuntergeworfen. Er leidet, körperlich und seelisch. Das bringt die Treue zu seinem göttlichen Auftrag mit sich.

Aber er weiss, woher er Hilfe erwarten darf: „Mein Gott, heile mich, so werde ich heil!“ Ob und wie Jeremia dieses Heil-Werden erfahren hat, weiss ich nicht. Er stand wohl oft am Rand der Verzweiflung. Mit seiner Botschaft bleibt er ohne jeden Erfolg. Man hört nicht auf ihn. Das Gericht Gottes nimmt seinen Verlauf: Das Volk gerät in die babylonische Gefangenschaft, und Jeremia wird nach Ägypten verschleppt.

Wenn wir heute für Gott und sein Wort einstehen, so sehen wir möglicherweise auch kaum Erfolg. Und wir werden eventuell ausgegrenzt. Verletzt werden wir in unseren Breiten eher seelisch. In anderen Ländern können die Verletzungen durchaus brachial sein.

Wie auch immer: Als Christin, als Christ stehen wir mit Gott in Verbindung, der heil machen kann. Heil sein hat mehrere Dimensionen:

  • Es kann körperliche oder seelische Gesundheit bedeuten. Vom Alten über das Neue Testament bis heute heilt unser Gott in seiner Vollmacht immer wieder Menschen von ihren Krankheiten. Er tut es nicht immer so, wie wir es von ihm erhoffen. Auch wenn die Hilfe in der Form ausbleibt, wie wir sie erhofft haben, so können wir uns an Jeremia ein Vorbild nehmen: Er kam oft an den Rand seiner Kräfte, er verstand Gottes Handeln bei weitem nicht immer, aber er blieb ihm treu. Jeremia blieb mit Gott verbunden, blieb an seinem Auftrag.
     
  • Heil hat aber auch eine geistliche Seite. Wenn Gott uns in eine persönliche Beziehung zu sich einlädt und wir uns darauf einlassen, dann sind wir in einem umfassenden Sinn heil. Wir sind mit dem dreieinigen, rettenden Gott verbunden. Und diese Art von Heil-Sein besteht über die Grenze des Todes hinaus. Das Vertrauen zu Gott, den Glauben an ihn, die Verbundenheit mit ihm trägt uns schon in diesem Leben durch vieles, was sonst kaum erträglich wäre– und es ist das ist das Einzige, das wir über die Schwelle des Todes hinaus mitnehmen können.

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Anstoß

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Kommentare (3)

Karlheinz F. /

Danke!

Sabine /

Ihr Wort zum Tag hat mir gut getan. Vielen Dank dafür.

Waltraud R. /

Sehr gut