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/ Wort zum Tag

Frommes Wunschdenken?

Birgit Wolfram über 4. Mose 11,29.

Wollte Gott, dass alle im Volk des HERRN Propheten wären und der HERR seinen Geist über sie kommen ließe!

4. Mose 11,29

Ein frommer Wunsch zum Auftakt:

Ich wünsche mir, dass in der Adventszeit alle Menschen den wahren Sinn von Weihnachten entdecken. Dass sie nicht an den Äußerlichkeiten stehen bleiben, sondern Jesus begegnen!

Das wünsche ich mir besonders für die Menschen, die mir nahestehen. Wie oft reden wir über Plätzchenrezepte, Geschenke kaufen, Tannenbaum schmücken. Um Jesus geht es dabei weniger. Warum? Weil ihnen das nicht so wichtig ist. Und das finde ich schade.

Mit meinem frommen Wunsch stehe ich nicht allein da. Auch Mose, der vor mehr als 3.000 Jahren das Volk Israel aus Ägypten herausgeführt hatte, äußerte sich auf diese Weise. Da steht im 4. Buch Mose, Kapitel 11 Vers 29 – und ich lese aus der Hoffnung für alle Bibel:

„Ich wünschte, der Herr würde seinen Geist auf das ganze Volk legen und alle wären Propheten.“

Wie kam es zu diesem Wunsch?

Seit Monaten schon befanden sich Mose und das Volk Israel in der Wüste. Über 600 000 Menschen (V. 21). Jeden Tag Hitze, Wandern und immer das Gleiche zu essen. Kein Wunder, dass die Israeliten murrten: Uns geht es so schlecht. Früher war alles besser. Mensch, Mose, tu was! Wegen dir sind wir überhaupt hier. (V. 4)

Und Mose fühlte sich in diesem Moment überfordert. Alle wollten sie etwas von ihm. So flüchtete er sich ins Gebet: Gott, ich schaff das nicht. Entweder du hilfst mir, oder ich steige aus. Schließlich ist das dein Volk. (V. 14 und 15)

Gott weiß um unsere Grenzen. Und er weiß auch, wann die Kraft zu Ende ist. So machte er Mose einen Vorschlag: Sammle 70 Männer, ich werde sie zurüsten, dann bist du nicht mehr allein. (V.16)

Und Gott hielt sein Versprechen: Diese 70 Männer wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und begannen zu reden, was Gott ihnen eingab. Sie konnten gar nicht damit aufhören. So begeistert waren sie. (V. 25)

Das Volk merkte: Hier passiert gerade etwas Übernatürliches. Das sind nicht mehr die Männer, die wir kennen. Diese Männer sind zu Höherem berufen. Und als Prophet hat man einen göttlichen Auftrag.

Deswegen akzeptierte das Volk diese 70 Männer als ihre Leiter. Gemeinsam mit Mose. Und Mose sagte:

„Ach, ich wünschte, der Herr würde seinen Geist (nicht nur auf die 70 Männer legen, sondern) auf das ganze Volk und alle wären Propheten.“

Denn dann würde niemand mehr murren. Dann würden alle Gott verstehen. Dann wären wir eins. Jeder könnte Verantwortung übernehmen. Wir hätten gemeinsam das Ziel vor Augen!

Frommes Wunschdenken? Vielleicht. Trotzdem wünsche ich mir das auch: In den Gemeinden, in meinem persönlichen Umfeld. Dass Menschen den wahren Sinn von Weihnachten entdecken. Dass sie nicht an den Äußerlichkeiten stehen bleiben, sondern Jesus begegnen!

Unmöglich? Nein. Nicht, wenn Sie und ich anfangen, genau wie Mose, zu Gott zu gehen und mit ihm zu sprechen:

Herr, du kennst die Menschen, mit denen ich unterwegs bin. Die dir noch nicht begegnet sind. So bitte ich dich: Gib mir deinen Heiligen Geist, damit ich Mut habe, von dir zu reden. Und damit die Menschen in meiner Umgebung Jesus erleben. Besonders jetzt - in der Advents- und Weihnachtszeit!

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Kommentare (2)

Pflugi /

Ja so ist es leider! Diese Adventszeit ist heute nicht mehr das, was es früher einmal war! Sollte man besser abschaffen! Ist heute nicht mehr glaubensfördernd. Besser ist es, täglich die Bibel zu sich reden lassen!

Sabine /

Ich schließe mich Ihrem Wunsch gerne an. Vielen Dank für Ihr gutes Wort zum Tag, Frau Wolfram.