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/ Anstoß - Gedanken zum Tag

Farbe bekennen

Tanja Rinsland zu 1. Johannes 2,23.

Wer den Sohn leugnet, der hat auch den Vater nicht; wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.

1. Johannes 2,23

Erst vor kurzem habe ich den Ursprung der Redewendung „Farbe bekennen“ gelernt: das kommt vom Kartenspielen. Wenn zum Beispiel beim Skat eine Pik-Karte ausgespielt wird, muss ich auch Pik legen, selbst, wenn mir das gerade nicht passt. In anderen Worten: ich muss offenlegen, was ich auf der Hand habe. „Farbe bekennen“ meint also: sagen, was ich bisher für mich behalten habe.

Über so ein Bekenntnis hat auch der Apostel Johannes geschrieben, in einem Brief in der Bibel. Darin steht: „Wer den Sohn ablehnt, hat auch keine Verbindung mit dem Vater. Wer sich jedoch zum Sohn bekennt, ist auch mit dem Vater verbunden.“ (1. Johannes 2,23) Mit dem Vater ist Gott gemeint - und mit dem Sohn Jesus Christus.

Unmittelbar  vor dieser Aussage hat Johannes Unstimmigkeiten in der christlichen Gemeinschaft angesprochen, an die er seinen Brief richtet. Offensichtlich haben manche Gemeindeglieder zwar fromm getan, haben aber andere Menschen lieblos behandelt. Die Lehren Jesu waren ihnen egal. Andere haben Jesus ganz und gar abgelehnt.

Deshalb fordert Johannes die Gemeinschaft auf: Bekennt Farbe! Sagt, warum ihr an Jesus glaubt, und zeigt das auch mit dem, was ihr tut.

Wohlgemerkt: ein Bekenntnis ist in erster Linie Selbstoffenbarung. Ich sage nicht, was der andere zu denken hat, sondern muss selbst die Karten auf den Tisch legen.

Darum schätze ich das apostolische Glaubensbekenntnis, das in vielen Kirchen zum Gottesdienst gehört: Es beginnt mit den Worten „Ich glaube“.  „Ich“ - nicht die anderen, nicht mein Banknachbar – „ich glaube“. Mit dem Glaubensbekenntnis kann ich Farbe bekennen und ehrlich sagen, was mich im Leben trägt.

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