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/ Wort zum Tag

Erkenntnisse beim Spazierengehen

Sigrun Teßmer über Lukas 24,27.

Jesus fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.

Lukas 24,27

Wie wäre es wohl, mit Jesus spazieren zu gehen?

Einfach mal über alles reden. Über den Glauben, über Gott und die Welt, über unser Leben. Einfach Jesus alle Fragen zu stellen und seine Antworten zu hören... Das wäre etwas ganz Besonderes.

Zwei Männer erlebten das.
Sie waren auf dem Weg nach Hause, zu Fuß, von Jerusalem in ihr Dorf Emmaus. Ein Fremder kam zu ihnen. Sie wussten nicht, dass es Jesus war. Sie unterhielten sich über die traurigen Ereignisse der letzten Tage: Jesus war gekreuzigt worden. Sie hatten doch eigentlich so große Hoffnungen in ihn gesetzt. Sie hatten gedacht, Jesus würde sie erlösen. Er würde das Volk befreien von der römischen Besatzung. Sie hielten viel von Jesus. Sie glaubten, dass er von Gott gesandt war. Ein Prophet. Aber nun waren sie enttäuscht. Jesus war tot, glaubten sie.

Der Fremde auf dem Weg kam einfach mit hinein in ihre Unterhaltung. Hörte zu, fragte nach.

Die beiden Männer kannten sich aus in ihrer Bibel. Das Neue Testament gab es noch nicht. Aber die heiligen Schriften, die es damals schon gab - Die 5 Bücher Mose, die Propheten und andere Schriften. Und Jesus erklärte ihnen die alten Texte. Er erklärte ihnen Dinge, die sie vorher noch nie auf diese Weise gesehen hatten. Heute kennen wir viele Bibelstellen, in denen Christen Jesus auch im Alten Testament entdecken. Es gibt heute viele Bücher darüber, wo prophetische Aussagen über Jesus im Alten Testament zu entdecken sind. Im Buch Jesaja zum Beispiel. Jesaja spricht von einem Knecht Gottes, der unsere Krankheit und unsere Schmerzen trägt. Der für uns bestraft wurde. Durch ihn sollen wir Frieden haben.

Damals, direkt nach der Auferstehung, war es noch ganz neu, diese alten Worte von Jesaja mit Jesus in Zusammenhang zu bringen.

Nun waren die beiden Männer aus Emmaus also unterwegs nach Hause, und Jesus begegnet ihnen. Davon berichtet das Lukasevangelium.

In Kapitel 24,27 steht: „Jesus fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in allen Schriften von ihm gesagt war.“

Das muss für die beiden Männer wie eine große Schatzgrube gewesen sein. Ein ganz neues Denken, dass die alten Texte mit Jesus in Zusammenhang stehen sollten. Dazu musste erst Jesus selbst ihnen alles erklären. Es muss ein langer Spaziergang gewesen sein, denn da gibt es so vieles in der Bibel zu entdecken und zu erklären.

Später, als sie im Rückblick nachdachten - über diese Lehrstunde auf dem Weg - da sagten sie, es war, als ob ihr Herz brannte, als Jesus mit ihnen redete. Sie merkten, wie er ihnen die Augen geöffnet hatte für eine neue Wirklichkeit, für ein neues Denken.

Wenn ich an meinen Unterricht zurückdenke, als Studentin, dann erinnere ich mich an allerlei Vorlesungen, die wichtig und interessant waren. Aber manchmal war es nicht nur Wissen, das ich abspeichern sollte, sondern ein Gedanke, der mich fasziniert und begeistert hat. Das Gefühl, mir ist ein Licht aufgegangen. Oder: Jesus ist gerade höchstpersönlich mit mir auf dem Weg und erklärt mir etwas, was mich staunen lässt.

Vielleicht machen Sie in der nächsten Zeit einen Spaziergang? Und Jesus ist beim Spazierengehen dabei, ohne dass Sie ihn bemerken. Es können sich Gespräche entwickeln über den Glauben, über Gott und die Welt, über Ihr Leben. Und im Gespräch mit einem anderen Menschen kann es passieren, dass Ihnen ein Licht aufgeht. Dass Sie eine neue Erkenntnis finden und im Nachhinein sagen: Da hat Jesus mir einen Gedanken ins Herz hineingegeben.

Ich möchte offen dafür sein. Ich möchte nicht nur in der Kirche, sondern im normalen Alltag damit rechnen, dass Jesus mit mir reden und mich begeistern will.

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Kommentare (1)

Stefan K. /

Guten Morgen und herzlichen Dank für diese so ansprechende Morgenandacht. Wie auch die Morgenandacht von heute, werde ich auch diese in meiner kleinen feinen Gruppe posten. Vergelt's GOTT