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Er fehlt mir so sehr

Christoph Morgner über Johannes 14,18.

Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.

Johannes 14,18

„Er fehlt mir so sehr“, klagte die Frau, die vor einigen Wochen am Grab ihres Ehegatten stand. Nach langer Krankheit war er gestorben. Einerseits nach einem beschwerlichen Leiden eine Erlösung für ihn und für alle. Zum anderen die neue, bittere Lage der Ehefrau: „Nun bin ich allein. Er fehlt mir so sehr!“.

Mancher kann das gut nachempfinden, weil er Ähnliches erlebt hat. Alleinsein ist schwer. Oft kaum auszuhalten. Es fehlt das lebendige Gegenüber, das Gespräch, der Austausch, die gegenseitige Hilfe. Wir Menschen sind eben nicht als eine Art Robinson geschaffen, der nach einem Schiffbruch auf einer kleinen Insel landet. Dort schafft er es auf abenteuerliche Weise, allein zurechtzukommen.

Es geht nichts über ein gutes Miteinander, bei dem einer für den anderen da ist. So auch bei den Jüngern, die mit Jesus unterwegs sind. Was haben sie nicht alles erlebt: Kranke werden von ihren Beschwerden befreit. Kinder werde geherzt und gesegnet. Aufsehenerregende Predigten lassen aufhorchen. Jesus in aller Munde! Und sie, die Jünger von Jesus, mittendrin.

Sie kommen aus dem Staunen nicht heraus. Was für ein Glück, mit Jesus unterwegs zu sein! Wer weiß, was da noch alles kommen wird! Die Erwartungen sind riesengroß.

Deshalb fährt es wie ein Reif in die Frühlingspracht, als Jesus ihnen ankündigt: „Es wird nicht mehr lange dauern, dann gehe ich zu Gott in den Himmel zurück“. In diesem Moment bricht den Jüngern eine Welt zusammen. Ihnen wird mulmig zumute: „Wir ohne Jesus? Undenkbar! Wir allein? Jesus, das schaffen wir nicht. Du wirst uns fehlen. Wie soll das gutgehen?!“

Doch mitten in alle Ängste und Befürchtungen hinein verspricht ihnen Jesus: „Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen: Ich komme zu euch.“ So aus dem 14. Kapitel des Johannesevangeliums. Es klingt zu uns herüber. Denn auch wir haben Jesus nicht mehr sichtbar unter uns. Und trotzdem ist er da! Als Christen sind wir uns nicht selber überlassen. „Ich komme zu euch“, verspricht Jesus, „ihr als Christen gleicht keinen Waisenkindern, die hilflos allein zurechtkommen müssen. Ich stehe auch weiterhin an eurer Seite. Darauf könnt ihr euch verlassen“.

Natürlich ist Jesus heute nicht mehr so unter uns wie er das vor 2.000 Jahren bei seinen Jüngern war. Aber er hat uns versprochen, an jedem Tag bei uns zu sein.

Wie das geht? Durch den Heiligen Geist, den Jesus seinen Freunden ankündigt. So wirkt Jesus heute auf uns ein. Jedes Jahr zu Pfingsten werden wir daran erinnert. Ob wir im Gottesdienst beieinander sind, ob wir zu Hause unsere Hände zum Beten falten, ob unser Stoßseufzer zum Himmel dringt: Jesus hört. Ich bin nicht allein, mir selbst überlassen. Jesus ist da, unsichtbar, aber wirksam. Wie er auf mich einwirkt, wie er mir hilft, ist seine Sache. Das kann ich ihm überlassen. Auf jeden Fall weiß ich: Jesus kommt auch zu mir. Ich bin nicht allein. Menschen mögen mir fehlen – Jesus nie.

„Ich komme zu euch“. Was Jesus seinen Leuten verspricht, macht mich ruhig und gelassen. Was auch auf mich zukommen wird: Ich bin in besten Händen. Und Sie hoffentlich auch!

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Kommentare (1)

Günther B. /

JesusSeiDank sei Dank, ich bin kein Waisenkind, sondern ein heißgeliebtes Königskind, Kind von Abba-Vater Papa-Dios Jah-Daddy Römer8,15 Galater4,6♡♡♡ die bibelbasierte und vom Heiligen Geist mehr