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Endlich Frieden

Martin Scheuermann über Matthäus 5,9.

Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.

Matthäus 5,9

Vor ein paar Jahren besuchte ich jemanden aus unserer Gemeinde. Er kam gerade vom Arzt, der ihm eine sehr schwere Krankheit diagnostizierte. Nach Einschätzung des Arztes würde er nur noch etwa eine sechsmonatige Lebenserwartung haben. In unserem Gespräch kamen wir auf das Krankengebet aus dem Jakobusbrief, Kapitel 5 zu sprechen. Dort steht in den Versen 14 bis 16: „Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde. Sie sollen für ihn beten und ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das Gebet, das im Glauben gesprochen wird, wird dem Kranken helfen. Der Herr wird ihn aufrichten und ihm vergeben, wenn er Sünden getan hat. Darum sollt ihr einander eure Sünden bekennen und füreinander beten, damit ihr geheilt werdet.“ Wir betrachteten gemeinsam diesen Bibelabschnitt. Schließlich bat mich der Kranke darum, das Krankengebet am kommenden Tag durchzuführen. Wir vereinbarten den Besuch mit der Gemeindeleitung.

Gelassen, ja sogar freudig, wurden wir von ihm und seiner Ehefrau empfangen. „Meine Frau und ich haben uns gestern gegenseitig ausgesöhnt und uns jeweils die Vergebung zugesprochen. Es steht nichts mehr zwischen uns. Danach haben wir noch Freunde und Verwandte angerufen und sie um Vergebung gebeten. Wir sind ganz im Frieden! Bitte betet nicht um Heilung. Ich werde nicht mehr gesund werden. Ich will das, was mir Gott schickt, annehmen. Betet um Kraft und weiterhin um Frieden.“ Wir waren sehr berührt darüber, wie sich das Ehepaar auf das Krankengebet vorbereitet hatte. Nach dem kurzen Hausgottesdienst mit dem Gebet für den Kranken empfanden wir eine Atmosphäre tiefen Friedens.

Zwei Tage später starb der Kranke völlig überraschend. Gott hatte ihm eine Sterbensgnade geschenkt. Im Frieden mit seiner Frau und sich selbst, mit Freunden und Verwandten und natürlich mit Gott, konnte er „selig“ sterben. So hat sich das Wort Jesu aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 5, Vers 9 ganz konkret ereignet: „Selig sind, die Frieden stiften; denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ Als Kind Gottes hat der Mann die ewige Seligkeit erreicht.

Der größte Friedensstifter ist Jesus. Er sagt: „Zum Abschied schenke ich euch Frieden. Ich gebe euch meinen Frieden. Ich gebe euch nicht den Frieden, wie ihn diese Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“ (Johannes 14,27)

Wir befinden uns mitten in der Passionszeit. Jesus geht aus freier Entscheidung und in vollem Bewusstsein den Weg ins Leiden und Sterben.  Die Botschaft der Kreuzigung lautet: „Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“ (Jesaja 53, 5) Letzte Worte von Jesus am Kreuz waren: „Es ist vollbracht.“ (Johannes 19,30) So hat Jesus uns Menschen göttlichen Frieden, umfassenden Schalom gebracht.

Wir sind nicht die Endverbraucher seines Friedens. Der empfangene Frieden fließt durch uns zu anderen. Wer durch Jesus Frieden mit Gott erlebt, wird selbst zum Friedensstifter. Die braucht unsere Zeit mehr denn je.

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Kommentare (3)

Michael S. /

Mich hat der Text sehr angesprochen ich will mehr von Gott und Jesus erfahren

Sigrid K. /

Danke, für diese Andacht. Es ist sehr ermutigend, was in ihrer Gemeinde möglich ist. Dieses Handeln an Kranken nach Jak.5,14-16 wünschte ich mir, für jeden in der Gemeinde, der großes Leid erlebt.Weil unser Herr immer handelt, auf ganz erstaunliche Weise.
Unser Herr sei mit Ihnen.
Herzliche Grüße

Eva S. /

Sehr berührend!
D A N K E !!!
Gottes segen für Sie.
Herzlichst, Eva S.