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Ende gut, alles gut!

Wolf-Dieter Kretschmer über Lukas 15,7.

Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen.

Lukas 15,7

Die Geschichte vom „Guten Hirten“ und dem verlorenen Schäfchen war als Kind eine meiner Lieblingsgeschichten. Der Gedanke, dass der „Heiland“, so hat man mir damals Jesus vorgestellt, sich in gleicher Weise aufmachen würde, wie das der Hirte in der Beispielgeschichte getan hat, dieser Gedanke hat in meinem Inneren ein gutes Gefühl ausgelöst. Diesem guten Hirten und Heiland wollte ich gerne mein junges Herz anvertrauen. Dementsprechend hat sich das Bild des Hirtens, der das wiedergefundene Lamm auf seinen Schultern trägt, sehr eingeprägt.

Jesus hat diese Geschichte erzählt, um seinen Zuhörern einen wichtigen Gedanken zu vermitteln. Die Botschaft lautete: Es ist nicht so, dass du dir den Zutritt in den Himmel verdienen musst. Deine religiösen Übungen helfen dir nicht weiter.

Damit stand das, was Jesus sagte, im direkten Widerspruch zu dem, was seinerzeit gelehrt wurde. Fragte man Theologen, dann erklärten diese, dass man das mosaische Gesetz peinlich genau einhalten muss. Außerdem wurde darauf verwiesen, dass Gott besondere Freude an Opfergaben im Jerusalemer Tempel hat.

Wie gesagt, das war das Gegenteil dessen, was die Geschichte vermittelte, die Jesus erzählte. Er beendete sein Gleichnis mit den Worten:

Ich sage euch: So wird auch Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Buße nicht bedürfen. (Lukas 15, Vers 7)

Darf ich Ihnen eine Begebenheit erzählen, die ich erlebt habe?

Meine Frau und ich waren mit unseren damals kleinen Mädchen in der Gießener Fußgängerzone unterwegs gewesen. Ein roter Elefant im Schaufenster eines Schuhgeschäfts erregte die Aufmerksamkeit unserer damals drei oder vierjährigen Tochter. Ohne dass wir Eltern es merkten, war sie erst stehen geblieben und dann selbstständig ins Schuhgeschäft gegangen. – Können Sie sich die Panik vorstellen, als meine Frau und ich plötzlich feststellten, dass unser Kind verschwunden war? Unserer Tochter ging es nicht anders. Auf einmal wurde ihr bewusst, dass Mama und Papa weg waren. Nach bangen Minuten des Suchens haben wir unser Kind tränenüberströmt im Schuhgeschäft entdeckt. In den Armen hielt sie den roten Elefanten. Sichtlich erleichterte Verkäuferinnen übergaben uns unser Kind. Und wir? Wir waren glücklich, unsere Tochter gefunden zu haben.

Gesucht, gefunden. Ein happy end an einem Samstagvormittag in der Gießener Fußgängerzone. Und ein für mich eindrückliches Beispiel dafür, was Jesus meint, wenn er davon redet, dass sich der gute Hirte aufmacht, um verlorengegangene Menschen zu suchen und sicher nach Hause zu bringen.

Eingangs erwähnte ich, dass mir die Geschichte vom Guten Hirten als kleiner Steppke viel zu sagen hatte. Heute weiß ich, dass „verlorengehen“ vieles bedeuten kann. Aber ich weiß auch, dass der gute Hirte einen Namen hat: Jesus Christus. Er macht sich auf, um Sie und mich zu suchen. Er kann uns sicher nach Hause bringen. Und ich glaube ihm, wenn er mir versichert, dass dann im Himmel große Freude ist.

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Kommentare (1)

Monika S. /

DANKE! Für ihr praktisches Beispiel und Vergleich. Es hat mir gut getan.