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/ Wort zum Tag

Einer – sonst keiner

Christoph Wolf über 5. Mose 4,39.

Du sollst heute wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.

5. Mose 4,39

„Einer, sonst keiner“, oder: „Eine sonst keine“ – Verliebte sagen das so und sie meinen es sicher ernst. Bleibt zu hoffen, dass diese Überzeugung nicht ins Wanken gerät und die Liebe trägt. Aber im Allgemeinen sind wir doch eher geneigt, uns nicht so eindeutig festzulegen. Wir haben die Wahl. Wir können unsere Meinung ändern und unsere Überzeugung. Wir können uns anpassen und wir tun es auch. Jede Wahl bietet die Möglichkeit, einer anderen Partei das Vertrauen zu schenken. So eindeutige und unbegrenzte Festlegungen auf bestimmte Personen, Parteien, Modemarken, und was es sonst noch sein mag, ist doch eher hinderlich. Wir sind frei in unseren Entscheidungen, wir wollen flexibel sein. Da passt so eine Aussage „Einer, sonst keiner“ gar nicht. Die Frage ist, wer das so sagt, oder gar fordert? Warum und von wem das erwartet wird?

Mose fordert das vom Volk Gottes. Sie sind kurz davor die Grenze zum gelobten Land zu überschreiten. Gott selbst hat ihnen dieses Land versprochen. Mose wird diese Grenze nicht überschreiten können. Er wird zuvor sterben. Aber für das Volk beginnt mit dieser Grenzüberschreitung ein ganz neuer Abschnitt ihres Lebens mit Gott. Mose weiß, dass Gottes Volk nicht in ein menschenleeres Land kommen wird. Dort wohnen Menschen. Und diese Menschen haben ihre eigene Religion, ihre eigenen Götter. Deshalb sagt Mose: „Du sollst heute wissen und zu Herzen nehmen, dass der HERR Gott ist oben im Himmel und unten auf Erden und sonst keiner.“  Wer das 4. Kapitel im 5. Buch Mose einmal im Zusammenhang liest wird merken, dass Mose mit Menschen- und Engelszungen redet. Er beschwört das Volk, Gott treu zu bleiben.  Deshalb erinnert Mose sie an das, was Gott bisher für sie getan hat. Er bereitet sie auf das vor, was sie erleben werden. Mose ermahnt sie dringend, an Gott festzuhalten, weil er um die Gefahr weiß, dass sichtbare Götter verlockender sein können als ein unsichtbarer Gott. Mose sagt ihnen, dass diese Götter zwar sichtbar, aber wirkungslos sind. Von Menschen gemacht, oder erdacht. Deshalb seine dringende Aufforderung: „Einer, sonst keiner!“

Mose konnte das damals so sagen. Aber heute, wer sagt es heute noch so eindeutig? Stellt man sich in unserer modernen, globalisierten und bunten Welt damit nicht selbst ins Abseits? Es gibt nicht die eine Wahrheit, so sagt man, sondern viele Wahrheiten. Die Wahrheit liegt im Auge des Betrachters, so höre ich. Und das mag ja bei vielen Dingen auch so sein. Wenn es um Gott geht, so sagt Mose seinem Volk, dann gibt es nur diesen einen. Den, der sie aus Ägypten geführt hat. Den, der sie durch die Wüste geleitet hat. Den, der ihnen einen einmaligen Bund angeboten hat und ihn auch hält. Selbst dann, wenn das Volk fremde Götter sucht und seine Gebote missachtet. Gott ist treu und er will auch die Treue seines Volkes zu ihm. Aber ist es nicht arrogant, heute davon zu sprechen, dass es nur einen Gott gibt? Grenzt es Menschen nicht aus oder diskriminiert sie gar, weil sie eine andere Meinung oder einen anderen Glauben haben?  Das ist sicherlich eine Gefahr. Darum geht es aber nicht und dazu darf es nicht kommen. Wenn wir auf Jesus schauen, dann sehen wir, dass er sich allen Menschen zugewendet hat. Er hat keinen ausgeschlossen. Trotzdem hat er sich eindeutig zu seinem Vater, zu Gott bekannt. Einer, sonst keiner – dieser Slogan könnte auch von Jesus so gesagt worden sein.

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Kommentare (2)

Uschi S. /

Liebes ERF-Team,
ich höre sehr oft das Wort zum Tag und es gibt mir immer Trost und Mut für jeden neuen Tag. Aber auch Freude und Hoffnung für mich und die Welt.
Danke!

Erhard B. /

Durch seinen Sohn Jesus will Gott die kaputte Welt wieder in Ordnung bringen, er zahlt mit seinem Blut.