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/ Wort zum Tag

Eine Eingabe machen

Karsten Hellwig über Psalm 25,1-2.

Nach dir, HERR, verlanget mich. Mein Gott, ich hoffe auf dich; lass mich nicht zuschanden werden.

Psalm 25,1-2

Am besten wäre es ja, wenn alles gut und nach unseren Vorstellungen geht. Das bleiben aber eben Wunschvorstellungen. Und das wäre vielleicht auch gar nicht so gut. Kleinere Widerwärtigkeiten stärken die Abwehrkräfte. Manchmal aber überrollt es uns regelrecht und aus solcher Situation lesen wir in Psalm 25, einem Gebet: „Zu dir, Herr, trage ich, was mir auf der Seele brennt. Mein Gott, auf dich vertraue ich. Lass mich keine Enttäuschung erfahren!“

Drei Gedanken möchte ich hervorheben aus diesem Gebet:

1) Um Enttäuschungen kommt wahrscheinlich keiner herum. Vor vielen Jahren habe ich mal eine Eingabe gemacht. Es ging um eine Wohnungssache. Viel Aussicht auf Erfolg war nicht. Ich wollte mir bloß nicht den Vorwurf machen, nichts versucht zu haben. Sie merken: viel Vertrauen in die Behörden war nicht vorhanden. Und etliche Enttäuschungen hatte ich auch schon erlebt. Entweder nur eine Eingangsbestätigung oder gar keine Rückmeldung oder einen negativen Bescheid. So war das eben. Das war zu verschmerzen.

Nicht so leicht zu verkraften ist es, wenn Menschen enttäuschen. Menschen, denen wir vertraut haben – mit denen wir vielleicht schon manches gemeinsam bewältigt haben.

Und noch schwieriger ist es, wenn wir von uns selber enttäuscht sind.  Ich habe mir etwas vorgenommen. Etwas zu verändern im eigenen Denken und Verhalten. Und ich schaffe es einfach nicht.

Der zweite Gedanke, den ich aus diesem Gebet nehmen möchte: Gott ist vertrauenswürdig. Der Beter erinnert Gott und sich selber daran: „Keiner wird enttäuscht, der auf dich, Gott, hofft.“ (Vers 3) Vertrauen wagen gehört zum Leben. Menschen sind aufeinander angewiesen. Ganz ohne Vertrauen geht es nicht. Menschen können enttäuschen. Gott nicht.

Und der dritte Gedanke folgert daraus: Ich trage meine Seele zu Gott. Das ist das Beste was ich tun kann: Mich Gott mit allem, was mir auf den Nägeln brennt,anzuvertrauen. Immer wieder. Ich trage mich zu Gott hin.

Es ist schon eine Wohltat, mich einem Menschen anvertrauen zu dürfen. Jemanden zu haben, auf den ich mich verlassen kann. Ein Gottesgeschenk. Und erst recht wohltuend und heilsam ist es, wenn ich so beten kann: „Mein GOTT, auf dich vertraue ich! Zu dir, HERR, trage ich, was mir auf der Seele brennt.“

Damit verbunden ist noch etwas anderes, was wir im Psalm 25 lesen. Wer so Gott vertraut, der fragt auch nach seinen Wegen. Ich lese beispielhaft Vers 4: „Zeige mir die Wege, HERR, die du bestimmst! Und lehre mich, deinen Pfaden zu folgen!“ – Ebenso in den Versen 5.12 und 21.

Gott ist also – um bei meinem Beispiel zu bleiben – der beste Anlaufpunkt, um eine Eingabe zu machen. Und ich bekomme sogar noch Hinweise, wie ich in Zukunft besser leben kann.

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Kommentare (2)

Ralf E. /

Ja, ich hab mich nach 16 Jahren endgültig von Personen losmachen können, die mir nicht gut getan haben. - Dank sei dir, oh Herr.

Anne /

Einen besonderen Dank für das heutige "Wort zum Tag".