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Ein Wort mit Folgen

Wolfgang Buck über Jer. 1,12.

Ich will wachen über meinem Wort, dass ich’s tue.

Jeremia 1,12

Ich will wachen über meinem Wort, dass ich‘s tue.

Ein neues Männerspielzeug bricht einen Verkaufsrekord nach dem anderen: Die ferngesteuerte Drohne, am besten mit einer Kamera, die ihre Aufnahmen in Echtzeit zum Bildschirm des Betreibers sendet. Sie gehorcht auf die Funkbefehle und kehrt sogar selbstständig zu ihrem Startplatz zurück, meistens jedenfalls. Über 600.000 Stück sollen in Deutschland herumfliegen, sehr zum Ärger der Flugsicherung, denn nicht jeder hält sich an die Verbotszonen bei Flughäfen oder die vorgeschriebene Höhenbegrenzung von 100 m.

Im Jeremiabuch, Kapitel 1, geht es auch um eine Art Fernsteuerung: Gott wacht über seinem Wort, damit auch genau das passiert, was er damit vorhat. Er gibt die Wirkungen seines Wortes nicht aus der Hand, er behält das Verfügungsrecht darüber.

Genau das aber unterscheidet Gottes Wort vom Menschenwort. Wenn wir etwas gesagt haben, dann entzieht sich unser Wort augenblicklich unserer Kontrolle. Es ist gesagt und läuft weiter. Wenn wir z.B. ein Gerücht in Umlauf setzen, eventuell auch nur eine vorsichtige Vermutung, dann wird es weitererzählt, es geht von Mund zu Mund. Und wenn sich dann herausstellt, dass es gar nicht stimmt und wir unsere Behauptung am liebsten zurücknehmen würden – es geht nicht. Unser Wort und vor allem seine Wirkung entziehen sich unserer Kontrolle. Es läuft weiter, prägt sich ins Gedächtnis der Hörer ein und hat seine unkontrollierten Wirkungen. Es ist eben nicht wie eine Drohne fernsteuerbar und zum Startpunkt zurückzurufen. Leider.

Gott sagt zu Jeremia, dass er die Kontrolle über sein Wort nie aus der Hand gibt. Eine ähnliche Anmerkung finden wir übrigens auch in Jesaja 55, dort sogar noch ausführlicher:

Denn gleichwie der Regen und Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, sondern feuchtet die Erde und macht sie fruchtbar und lässt wachsen, dass sie gibt Samen zu säen und Brot zu essen, so soll das Wort, das aus meinem Munde geht, auch sein: Es wird nicht wieder leer zu mir zurückkommen, sondern wird tun, was mir gefällt, und ihm wird gelingen, wozu ich es sende.

Im Zusammenhang bei Jesaja geht es darum, dass Gottes Heilszusagen keine leeren Worte sind, bei Jeremia 1 aber um das Gegenteil: Auch seine Gerichtswarnungen sind keine leeren Worte. Gott meint es ernst. Das hat Konsequenzen – auch für mich: Wenn ich Gottes Wort höre  - in welcher Form auch immer – habe ich es nicht nur mit irgendwelchen Worten zu tun, sondern immer auch mit dem lebendigen Gott. Er steht mit seinem Anspruch und Willen vor mir und erwartet eine Reaktion. Wenn ich sein Wort höre oder lese, kann ich also nicht so tun, als hätte ich es nicht gemerkt. Es wird wirken, eventuell auch gegen meinen Willen.

Manche Christen machen auch die Erfahrung, dass ihnen manchmal ein Bibelwort nachgeht, es lässt sich nicht abschütteln oder stumm schalten, sondern erinnert uns immer wieder. Eventuell wissen wir durch sein Wort ganz klar, dass wir zu einem bestimmten Menschen hingehen und um Verzeihung bitten sollten. Immer wieder kommt es uns vor Augen, bis wir es endlich tun. So wirkt Gott.

Ich will wachen über meinem Wort, dass ich‘s tue.

Irgendwie ist das aber auch gut. Es zeigt uns, wie stark Gottes Interesse an uns ist. Wir sind ihm nicht egal. Er will unser Bestes – auch wenn es manchmal unbequem ist. Sind Sie sensibel, wenn Sie erleben: Ich will wachen über meinem Wort, dass ich‘s tue.

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